Twitch-Streamerin warnt: Sie wäre fast auf clevere Schwindler hereingefallen, die Nacktfotos erhaschen wollten

Twitch-Streamerin warnt: Sie wäre fast auf clevere Schwindler hereingefallen, die Nacktfotos erhaschen wollten

Die Twitch-Streamerin Imane „Pokimane“ Anys (26) warnt in einem TikTok-Video vor einer raffinierten und aufwändigen Betrugsmasche, auf die sie beinahe hereingefallen wäre. Sie sagt, Leute hätten sie kontaktiert und sich als Vertreter einer Unterwäsche-Firma ausgegeben, die Pokimane angeblich als Werbepartnerin gewinnen wollten. Sie hatten aber offenbar nur im Sinn, Bilder ihrer nackten Brüste zu ergaunern. Pokimane warnt gerade kleinere Content-Erstellerinnen vor der Masche, die sei aufwändig und beängstigend.

Wie war die Masche der Betrüger? Die erfolgreiche Twitch-Streamerin sagt in einem Video auf TikTok (via TikTok):

Sie habe eine E-Mail bekommen von Leuten, die vorgaben, für eine Unterwäsche-Firma zu arbeiten, von der Pokimane in einem ihrer aktuellen Videos gerade gesprochen habe. Pokimane sagt, sie steht auf die BHs dieser Firma, sie seien bequem.

In der ersten Mail gab es ein wenig Small Talk, es bahnte sich offenbar ein Werbe-Deal an. Pokimane erklärt, das sei so üblich. Firmen würden sich häufig für eine Erwähnung bedanken und die Nähe der Streamerin für PR-Aktionen suchen. Die 26-Jährige ist für solche Deals augenscheinlich offen: Wenn die Firma zusammen arbeiten wolle und man ihre Sachen ohnehin mag, warum nicht?

In einer zweiten E-Mail fragten die Betrüger nach den Körpermaßen von Pokimane, um ihr Ausstellungsstücke der neuen „Kollektion“ zu schicken. Die Rede war von drei maßgeschneiderten BHs.

Für Pokimane war das alles soweit okay. Es ist bekannt, dass sie einen Großteil ihrer Einnahmen über genau solche Kooperationen und Sponsorings erzielt und daher nicht auf Spenden von Zuschauern angewiesen ist. Sie hat 2020 sogar ein Limit eingeführt, wie viel man ihr maximal über Twitch zukommen lassen kann.

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“Sie wollten, dass ich ihnen Fotos meiner nackten Brust schicke”

Wo war dann der Haken? Pokimane sagt:

Ich wollte meine Körpermaße nehmen und schaute mir die E-Mail an, mit dem Diagramm, das sie mir geschickt haben, und dann habe ich erst begriffen, dass sie mir gar nicht zeigten, wie ich meine Maße nehme. Sie wollten, dass ich mir Messband umlege und ihnen dann Fotos meiner nackten Brust schicke. Keine Firma wird euch darum bitten, ihnen Fotos von euren Yiddies zu schicken.

Da habe sie verstanden, dass sie die ganze Zeit mit einem Betrüger gesprochen habe.

Warum wäre sie fast auf den Schwindel hereingefallen? Wie Pokimane erzählt, haben die Betrüger einen großen Aufwand betrieben, um so echt wie möglich zu wirken. Sie hätten ihr E-Mails von glaubhaften Mail-Adressen geschickt, sogar E-Mails ihres vermeintlichen Chefs weitergeleitet und eine professionelle Power-Point-Präsentation erstellt:

Der Aufwand, den sie betrieben, ist gleichzeitig lächerlich und furchteinflößend. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was sie mit den Fotos angestellt hätten – sie hätten mich erpressen, vielleicht Geld fordern können.

Pokimane sagt: Als sie ihre Erfahrung einer Freundin erzählte, erklärte die, dass ihr Manager auf so einen Betrug hereingefallen sei und sie dazu gebracht habe, Fotos und Informationen an einen Betrüger zu verschicken. Es sei zwar nichts Schlimmes gewesen, aber trotzdem.

Was sind ihre Tipps an andere Streamer? Pokimane sagt, die Leute sollten sich auf jeden Fall ein Postfach einrichten und Firmen nicht ihre tatsächliche Adresse geben. Die Leute sollten vorsichtig sein, welche Informationen sie preisgeben und sie sollten niemandem trauen, der eine Hotmail-Adresse verwendet.

Was die Leute mit Nacktfotos von Pokimane angefangen hätten, will man sich gar nicht vorstellen. Ihre Angst, erpresst zu werden, lässt sich gut nachvollziehen.

Andre Streamerinnen berichten davon, dass Bilder ihres Gesichts auf Videos und Fotos von Frauen montiert werden, die sexuelle Handlungen vollziehen:

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Maximus106

Betrugsmaschen sind mittlerweile leider so vielseitig geworden, dass ich schon fast alle Mails die ich bekomme hinterfrage und recherchiere. Telekom, Hochschule etc. Immer wenn es um Geld geht. Am besten wie schon in anderem Kommentar erwähnt wurde anrufen, um zu versichern, dass diese Mail wirklich an dich gehen sollte. Da kann sonst was stehen in der Mail oder den Adressen. Und links immer überprüfen und nicht einfach draufklicken. Stimme da anderen zu, dass basics der Medienkompetenz (auch im Bereich Abhängigkeit) ein Regelfach in der Schule o.ä. verdient hätten.

HerrDizlike

Darf man überhaupt Schreiben oder wird es wieder dann gelöscht mit zu viele Kommentare?

Wenn ich die News der letzten Wochen sehe, bin ich ziemlich skeptisch. Ich frage mich, wer sowas guckt wie brüste und erotische Avancen, mit viel Mist. Warum gibt man jemanden solche Plattformen? Und Marketing?

Canelloni

Ich weiss nicht was trauriger ist:

Dass Brain.exe bei einigen täglich ein runtime error generiert, oder der fehlgeleitete Irrglauben, dass aus der Sexualisierung (weiblicher Entitäten) heraus, kein Profit geschlagen wird.

Amouranth zbsp. ist immerhin perfide genug, aus fakes Erotischen Inhalte(Fakt) zu basteln und dabei maximal ihre Brüste zu entblössen.

Währenddessen massiv viele – primär weibliche – Streamer/Influencer*innen den Machenschaften von deepfakes und Co ausgesetzt sind und nur die Gestalt einer Sache, aber nicht die Natur dessen bedenken und im Nachhinein sich wegen fehlender “Internet”-Polizei” eucheuffiert…

Die meisten schnallen es immer noch nicht, dass das Internet praktisch dem Wilden Westen gleicht.

Es ist weder sexistisch, diskriminierend noch fair, was hier seit einigen Jahren abgeht.

Aber meine Güte, seit wann besteht ein Bedarf, sich so fundamentale Wissenslücken von Influencer erklären lassen.

Sieht man auch deutlich am Altersdurchschnitt der Zielgruppen…

Dass das Denken heutzutage gefühlt outsorced wird, ist meiner Meinung nach einfach nur krankhaft und besorgniserregend.

Steelfish

Da würden mich jetzt ja doch mehr Details interessieren. Kann mir nicht vorstellen, dass die extra eine Maidomain die wie der Hersteller heißt angemietet haben um dann saubere Mails zu verschicken.

Außerdem, was wäre das schlimmste was passiert. Man würde ja dann wohl nur die Brust fotografieren. Ohne Kopf etc. Dann kann das doch wieder jeder sein und man könnte es einfach abstreiten.

CandyAndyDE

Du kannst einen E-Mailserver so konfigurieren, dass du die Absender-Adresse frei ändern kannst.
Hatten schon Fake-Mails vom deutschen Zollamt und anderen Behörden erhalten, die verdammt echt aussahen. Da angerufen stellte sich heraus, dass die uns nicht angeschrieben habe.
Nennt sich Mail-Spoofing (siehe Wikipedia).
Also Tipp: nicht blind auf den Absender vertrauen, sondern auch prüfen, ob die Mail plausibel ist und ggf. anrufen und nachfragen.

Canelloni

Den Header der Mail zu prüfen, reicht zu 90% aus.

Wir hatten soviele fake Postversand Mails von nahezu identischen Trackingnummern, aber statt die richtige TLD, war eine aus Japan, Korea, China usw drin.

CandyAndyDE

Ah, danke.
Darauf bin ich nicht gekommen 😀

Steelfish

Jop genau das meinte ich. Klar kann ich hinschreiben das die Mail von [email protected] kommen und dann von irgend einer mailer.ru verschicken. Wenn ich dann den Header aufklappe seh ich aber die .ru Adresse. Echtes spoofing ist da schon deutlich aufwendiger.

Und große Firmen haben auch keine @hotmail.com Mail Adressen

Roan

Das weiß man aber nur wenn man etwas technische Erfahrung hat. Die meisten wissen das nicht. Die schauen maximal auf den Absender und wenn das in Ordnung aussieht dann passt es. Das es gerade bei Mails sehr leicht ist zu täuschen ist immer noch sehr vielen bewusst, auch vielen jungen Menschen die eigentlich mit der Technik aufgewachsen sind (aber auch viel zu leichtfertig sind und oft nur wenig von den Medien verstehen).

Marcel

Man möchte meinen, junge Leute würden es besser wissen. Aber während meine kleine Schwester auf jeden noch so verdächtigen Link klickt, fragt meine Mutter lieber 10 Mal nach, weil sie skeptisch ist.

Ich glaube, viel zu viele sind, wie du schon sagst, leichtfertig oder aber auch einfach nur zu faul, etwas zu überprüfen. Am fehlenden technischen Wissen wird es sicher auch zum Teil liegen.

Vielleicht sollte in Schulen so langsam der Umgang mit dem Internet gelehrt werden.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Marcel
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