Steve Jobs wollte die beste Spielkonsole der Welt liefern, verärgerte damit Sony

Steve Jobs wollte die beste Spielkonsole der Welt liefern, verärgerte damit Sony

Steve Jobs war davon überzeugt, dass Apple auf dem Spielkonsolen-Markt mitreden könne. Um dies zu verwirklichen, ging er eine Kooperation ein, die Sony überhaupt nicht schmeckte.

Apples Produktvorstellungen waren dank Steve Jobs jedes Mal ein besonderes Ereignis. Er verstand es, die Menschen um sich herum zu begeistern. Bei einem Auftritt im Januar 1999 war es nicht anders.

Er sprach über die Sony PlayStation und nannte sie die beste Spielkonsole der Welt. Womit aber niemand gerechnet hat, waren seine Ambitionen, mit Apple selbst eine noch bessere Konsole liefern zu wollen.

Sein Ehrgeiz ebnete vielen Apple-Produkten den Weg. Diesen bekamen aber ebenso ehemalige Mitarbeiter zu spüren, wenn Steve Jobs nicht mit ihnen zufrieden war. So wurde beispielsweise die Marketing-Leiterin des ersten Apple Macintosh 5-mal von ihm gefeuert.

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Für 49 $ können Sie Ihren Mac in eine Sony PlayStation verwandeln

Wie sollte aus Apple-Systemen eine Spielkonsole werden? Auf der Macworld Expo im Jahr 1999 stand der frühere Apple-CEO auf der Bühne, um Großes zu verkünden. Bei seinem Auftritt sagte Jobs, er wollte nicht weniger als die beste Spielkonsole der Welt liefern. Von diesem Ansatz rückt Apple heutzutage übrigens auch nicht ab und sagt: Das iPhone 15 Pro soll „die beste Spielekonsole“ werden, will aber keine Konkurrenz für PS5 und Xbox sein.

Für sein damaliges Vorhaben stand jedoch keine Neuentwicklung der beliebten Apple Mac-Serie an. Das erste iPhone war auch noch viele Jahre von seiner Produktion entfernt. Steve Jobs stellte stattdessen eine spezielle Software vor, die in Zusammenarbeit mit dem Entwickler Aaron Giles von Connectix den Konsolenmarkt aufmischen sollte.

Mit voller Überzeugung sagte er: Für 49 $ können Sie Ihren Mac in eine Sony PlayStation verwandeln. Gemeinsam mit Phil Schiller aus dem Führungsteam von Apple wurde der „Virtual Game Station“-Emulator präsentiert.

Was konnte das Programm? Der „Virtual Game Station“-Emulator wurde auf einem iMac-G3-System installiert und ahmte auf diese Weise die Hardware der Sony PlayStation nach. So war es möglich, Konsolen-Titel auf dem Apple-Gerät zu spielen.

Der iMac-G3 verfügte bereits über ein kompatibles CD-Laufwerk für die Spiele-Discs der PlayStation. Lediglich ein passender Controller mit USB-Anschluss musste zusätzlich erworben werden. Bei seinem Vortrag sprach Jobs von hunderten Spielen, die mit dem Emulator kompatibel seien.

Obwohl es sich bei Präsentation nur um eine Vorschau handelte, konnten bereits auf der Macworld Expo mehrere hundert Exemplare verkauft werden. Das Produkt schien im ersten Moment ein voller Erfolg zu werden.

Sony reagiert und schickt seine Anwälte

Wie reagierte Sony auf den „Virtual Game Station“-Emulator? Der japanische Konsolenhersteller war über den Plan von Steve Jobs alles andere als erfreut. Bereits vor dem öffentlichen Auftritt wurde Sony über die bevorstehende Veröffentlichung informiert.

Man strebte eine Lizenzierung an und wollte sich Sonys Zustimmung für die Weiterentwicklung einholen. Der PlayStation-Entwickler sah in diesem Moment seine starke Marktposition gefährdet. Dies hatte eine Unterlassungserklärung zur Folge.

Sony wollte verhindern, dass der eigene Code für die Entwicklung des Emulators verwendet wird. Aaron Giles gelang es aber, den Programmcode im Emulator umzuschreiben.  Somit konnte der „Virtual Game Station“-Emulator wie geplant auf der Macworld Expo 1999 vorgestellt werden.

War der Rechtsstreit damit beendet? Nein, Sony legte nun erst richtig los und reichte erneut Klage ein. Entwickler Connectix ging als Sieger aus dem Fall hervor. Doch eine einstweilige Verfügung verhinderte währenddessen den weiteren Verkauf der Software.

Letzten Endes wurden sich beide Parteien einig. Der Programmcode ging in den Besitz von Sony über. Damit fanden die Ambitionen von Steve Jobs ein jähes Ende. Gleichzeitig sank das öffentliche Interesse an der ersten PlayStation und damit auch die Nachfrage für Emulatoren. Mit der neuen Konsolengeneration in Form der PlayStation 2 am Horizont, war das Kapitel schließlich endgültig beendet.

Dies war übrigens nicht der erste Versuch von Apple auf dem Konsolenmarkt Fuß zu fassen:

Wusstet ihr, dass Apple schon ein paar Jahre zuvor eine Konsole herausgebracht hat?

Quelle(n): applesfera.com, aarongiles.com
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T.M.P.

Naja.
$49 plus die Kosten für nen Mac und Controller.^^

N0ma

Die Gameemulatoren werden heute immer noch bekämpft, und nachwievor mit den gleichen unfairen oder teils unrechts- Methoden, aber mittlerweile sind die zu diversifiziert. Aber interessant das grad Jobs damit angefangen hat.

Auf der anderen Seite ist natürlich der Gesamtpreis 49,- plus den Preis für den Mac selbst.

Marrurka

Steve Jobs war bei weitem nicht der der mit Emulation angefangen hat, die erste CPU Emulation war irgendwann Mitte der 60er und die erste Spielkonsolen Emulation war vom mega Drive.

Hier mal ein Ausschnitt von Wikipedia:

MegaDrive war 1994 der erste veröffentlichte Videospielemulator, welcher die gleichnamige Konsole nachbildete. Dieser unterstützte nur rudimentär das Spiel Sonic the Hedgehog; Die Entwicklung kam zum Erliegen, nachdem der Programmierer den Quelltext verloren hatte. Im selben Jahr wurde von Chris George die initiale, aber funktionsunfähige Version von „VSMC“ veröffentlicht, womit erstmals das Super Nintendo Entertainment System emuliert wurde.

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