Eine Aussage von Ultima-Erfinder Richard “Lord British” Garriott hat die Community des kommenden (MMO)RPGs Shroud of the Avatar aufgestachelt. Nur etwa die Hälfte der Spieler soll daran interessiert sein, online zu spielen.
Der Satz des Designers, “Etwa die Hälfte aller Spieler (von Shroud of the Avatar) sind nur an der Story und nicht am Online-Modus interessiert”, fiel während eines Interviews mit examiner.com auf der Spielemesse E3. Im offiziellen Forum wollten viele Fans es kaum wahr haben.
Der geistige Nachfolger von Ultima Online besteht zur Hälfte aus einer Spielerbasis, welche das Spiel lieber offline spielen möchten, um der Story zu folgen? Viele fragen sich nun nicht nur, warum das so ist, sondern auch, was sie von Shroud of the Avatar erwarten können, wenn ein derartiger Fokus auf einen Single-Player-Part gelegt wird.
Kein MMO-RPG
Die Verwunderung über die Aussage von Richard Garriott kommt vermutlich daher, dass die Community seit der Kickstarter-Kampagne um viele neue Mitglieder gewachsen ist, welche glauben, es handle sich bei SotA um eine Art Ultima Online 2. Schaut man sich jedoch die Website der Kickstarter-Kampagne an, so wird dort beschrieben, dass man sich als Hauptziel gesetzt hat, eine Story zu erzählen, die noch spannender als die der Ultima-Spiele 4 bis 7 sein soll und, dass man eine virtuelle Welt erschaffen möchte, die eine noch höhere Interaktion wie die von Ultima 7 bietet.
Zudem will man tiefgründige Multiplayer-Features entwerfen, die wie Ultima Online über Kämpfe hinausgehen und welche in einem “Selektiven Multiplayermodus” angeboten werden. In diesem Satz fällt nicht ein einziges Mal das Wort MMORPG. Genau genommen findet man dieses Wort nur im FAQ auf der Kickstarter-Seite. Dort steht: “Wird dieses Spiel ein MMO sein?” Die Antwortet lautet: “Obwohl es sich bei Shroud of the Avatar nicht um ein Massively Multiplayer Online Roleplaying Game handelt, ist es ein Multiplayerspiel.”
Was ist SotA?
Während der Kickstarter-Kampagne wurden zudem einige Videos gepostet, in denen Richard Garriott mit ehemaligen Kollegen über das Spiel spricht. Auch in diesen Videos erklärt der Designer immer wieder, dass SotA ein storygetriebenes Single-Player-Spiel ist, bei dem man die Option hat, in verschiedenen Online-Modi zu spielen. Diese sollen von einem Koop-Modus für wenige Freunde bis zu einem MMO-ähnlichen Modus reichen, in dem man mit vielen anderen Spielern in den Zonen unterwegs ist und sich auch untereinander im PvP bekämpfen kann.
In einem dieser früheren Videos erklärt Garriott sogar schon, dass die Fans aus zwei Lagern bestehen: Eine Hälfte würde ein Single-Player-RPG wie Ultima 7 wollen, die anderen ein MMORPG wie Ultima Online. Es war also schon direkt von Beginn an klar, was SotA sein und was es nicht sein würde.
Offenbar ging dies aber mit der Zeit unter und dadurch, dass sich die Pre-Alpha-Versionen auf die MMO-Aspekte konzentrieren, da diese die Grundlage für die Systeme im Spiel bilden, erweckte man wohl einen falschen Eindruck – vor allem bei den Fans, die nicht schon während der Kickstarter-Kampagne dabei waren und erst später dazu gestoßen sind. Diese sind nun überrascht zu erfahren, dass der Single-Player-Teil von Shroud of the Avatar eine sehr wichtige Rolle spielt und rund die Hälfte aller Spieler nur deswegen mit an Bord ist.
Interesse an SotA geweckt? Wir haben das Spiel in einer zweiteiligen Artikelreihe ausführlich vorgestellt: Shroud of the Avatar – Mehr als nur ein MMORPG..
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Seufz. Ich sage seit mehr als 10 Jahren, Richard Garriot solle doch endlich wieder das machen, was er wirklich gut machte: stimmige single player RPGs. Ich verstehe auch diese Vermischung nicht. SRPGs funktionieren nach ganz anderen Prinzipien wie MMOs.
Wie die es im Forum nicht wahr haben wollen… lustig 😉