Schach: Ex-Weltmeister sagt, ein Twitch-Streamer würde cheaten – Chess.com greift ein

Schach: Ex-Weltmeister sagt, ein Twitch-Streamer würde cheaten – Chess.com greift ein

In der Welt des Schachs gibt es einen Konflikt zwischen dem früheren Weltmeister Vladimir Kramnik und Hikaru Nakamura, einem Großmeister und Twitch-Streamer. Kramnik deutet in einem Blog an, Nakamura habe gecheatet. Die Schach-Plattform Chess.com schreitet ein.

Was sagt Kramnik? Der Russe Vladimir Kramnik (48) wurde im Jahr 2000 Weltmeister, als er Garry Kasparov besiegte, verlor den Titel aber 2007 an Viswanadthan Anand.

  • Im November hat Kramnik auf seinem Blog auf der Seite Chess.com gesagt, ein Spieler habe 45.5 von 46 aufeinanderfolgenden Blitz-Games gegen starke Konkurrenz gewonnen. Das entspreche einem Rating von 3.600 – jeder solle das „Interessant“ finden.
  • Das richtete sich klar gegen den Twitch-Streamer Hikaru Nakamura, dem so eine Leistung gelang.
  • In der Folge eskalierten die Anschuldigungen von Kramnik weiter und er forderte von der „Administration der Plattform“ eine genaue Untersuchung der Spiele von Nakamura. Dessen Leistungen befand Kramnik für „nicht dem Rating von Nakamura entsprechend“. Der spiele besser, als es sein Ranking vermuten lasse.

Die Netflix-Serie “Das Damengambit” machte Schach cool:

Chess.com hält Anschuldigungen von Kramnik für haltlos, sanktioniert ihn

Das ist das Ergebnis: Die Plattform Chess.com ist der Bitte um einer Untersuchung offenbar nachgekommen, aber das Ergebnis dürfte Kramnik überhaupt nicht schmecken.

Denn Chess.com ist zu Weihnachten, am 24.12., zu der Entscheidung gekommen, dass die Anschuldigungen von Kramnik haltlos sind und hat daraufhin, den Blog von Kramnik geschlossen und ihm die Möglichkeit genommen, auf der Plattform zu schreiben. Er könne sich aber weiter privat an Chess.com wenden, etwa über E-Mail, um seine Verdächtigungen zu besprechen:

„Die eskalierenden Attacken von Großmeister Kramnik gegen einige der respektabelsten Mitglieder der Schach-Gemeinschaft und gegen einige der vielversprechendsten jungen Talente können nicht länger ignoriert werden. In der Konsequenz haben wir den Blog von Großmeister Kramnik geschlossen und seinen Account stumm geschaltet.“

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Sieht aus, als hätte sich Kramnik hier selbst Schachmatt gesetzt.

Hikaru Nakamura ist als „GMHikaru“ der erfolgreichste Twitch-Streamer im Schach. Im Schnitt sehen ihm etwa 11.000 Leute zu:

Schach: Genie rutscht doof mit der Maus aus, verliert gegen Twitch-Streamer – Letztes Spiel als Weltmeister endet mit Wutausbruch

Quelle(n): sportskeeda
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T.M.P.

3600 schaffen nur Schach-KI.
Magnus Carlsen höchste Wertung ist bei 2882, Nakamura selbst hat 2816 geschafft.

Ob die 3600 jetzt korrekt berechnet sind kann ich nicht beurteilen.

Bravestarr1701

Ich bin jetzt auch kein Schachexperte, ich sehe aber öfters Jan Gustafson, einen der besten deutschen Spieler. Da er auch gut mit Leuten connectet ist die ich gerne sehe (Bonjwa/Rocketbeans) folge ich ihm seit 2020 auch auf Twitch und Spiele auch Schach auf Chess24.com wo er Mitgründer ist.
Jan hat normalerweise so eine Elo von 2600 +/- paar Punkte, hat aber auf Chess 24, schon deutlich über 3k Elo gehabt. Aktuell hat er um die 2800-2900.
Jetzt ist Chess.com deutlich größer, jedoch, sind die Elo Zahlen dort auch nicht 1:1 die von den Turnieren. Daher denke ich schon, dass eine 3600er Elo durchaus möglich sind, wenn auch nicht für lange Zeit, da man sehr schnell viel Punkte verliert, wenn man von deutlich Schwächeren besiegt wird. Hab ich regelmäßig bei Jan gesehen der dann gut gedroppt ist.

T.M.P.

Ich nahm an, chess.com ist die Seite wo all die Grossen spielen und müsste daher ungefähr die gleichen Werte haben wie bei den grossen Turnieren.
Aber du hast vom Schach sicher mehr Ahnung, ich verfolge da eigentlich nur die Fortschritte der KI. =)

Von 46 Spielen 45 zu gewinnen, und eins unentschieden zu spielen, ist aber schon wirklich aussergewöhnlich. Vielleicht ist das ein riesiger Zufall, oder er ist wirklich deutlich besser als alle anderen. Aber “deutlich besser” gibt es im Spitzensport ja eher selten.
Das jemand da nach Überprüfung schreit kann ich nachvollziehen.

tooplayz

Es ist auf jeden Fall ungewöhnlich. Ich weiß leider nicht, gegen was für Gegner er da gespielt hat, kann mir aber schon vorstellen, dass es jedes Mal relativ eindeutig ist. Nakamura ist nun mal einer der besten Schachspieler weltweit, da gibt es einfach nicht viele, die da mithalten können.

Bravestarr1701

Es ist die Seite mit den meisten Mitgliedern ja und viele der großen spielen auch da. Man muss aber bedenken, nicht alle von den übergroßen Großmeistern spielen zur gleichen Zeit wie du, dann haben wir noch die Zeitverschiebunng. Du wirst gerade bei sovielen Mitgliedern, wovon viele eine hohe Elo haben, also nicht ständig einen Magnus vor dir haben. Ich seh das ja bei Jan wie er da oft 25-30 Spiele in Folge gewinnt, dabei sich noch mit dem Twitch Chat unterhält und Geschichten aus seinem Leben erzählt oder auch gerne über Filme redet :). Finde den einfach so genial.
Da man Spiele im Replay sehen bzw. gespeichert werden, ist cheaten releativ leicht erkennbar, also von Profis, weil eine Ki oft geniale Züge macht, die oft nicht zu dem Spielstil passen und cheatest du von Zug 1 an, erkennen das auch weniger visierte das direkt, weil der Stil dann völlig anders ist.

tooplayz

Kann schon sein. Zum einen ist die Wertung auf chess.com etwas anders als in echt, kann also durchaus etwas höher liegen.
Zum anderen geht es nicht darum, dass er diese Zahl tatsächlich erreicht hat, sondern es ist eine errechnete, theoretische Wertung. Gibt es auch bei Turnieren, heißt Rating-Performance, und gibt an, dass man eben theoretisch mit der Spielstärke einer Person mit 3600 Punkten gespielt hat.
Das ist immer noch viel, aber mMn nicht unmöglich.

Tim

Wie kann man bei Schach cheaten ?? außer man lässt ki für sich spielen

p1ddly

Zweiter Rechner daneben mit Stockfish und der rechnet für dich die besten Züge

Bravestarr1701

Geht zwar, allerdings merken die Schachprofis sehr schnell das da was faul ist. Mit 1-2 Spielen kannst du dich vielleicht durschummeln aber dann fliegst du sehr schnell auf. Außerdem werden die Schachpartien aufgezeichnet und bei Verdacht regelmäßig geprüft, in der Analyse fällt es dann noch leichter auf. Haben schon viele Versucht, und als Schachneuling sollte man die Finger davon lassen, selbst wenn du nur 1-2 Züge berechnen lässt, es fällt direkt auf!

p1ddly

Ich möchte niemanden dazu ermuntern noch würde ich es selbst versuchen. Wollte nur drauf hinweisen, wie Niemann online geschummelt hat. Und das hat er ja zugegeben.

Bravestarr1701

Soweit ich mich erinnere war das aber in seinen jüngeren Jahren und ist auch aufgeflogen. Er war zu der Zeit auch noch nicht bekannt.
Wollte mit meinem Beitrag auch nur darauf hinweisen, dass es viel schwerer ist unentdeckt zu mogeln als man von außen vielleicht glaubt. Da fliegen oft die Fetzen :), hab ich auf chess24.com auch schon mehrmals miterlebt.

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