Der Overwatch-Profi Walid „Mouffin“ Bassal wurde von seinem Team Boston Uprising gefeuert, weil eine Beschwerde über sein sexuelles Fehlverhalten an die Öffentlichkeit kam. Jetzt erklärt er seine Sicht auf die Dinge in einem langen und intimen Statement.
Warum wurde Mouffin entlassen? Wir haben auf MeinMMO berichtet, dass die Twitch-Streamerin KhaleesiBB am 27. März einige Anschuldigungen gegen Overwatch-Profi Mouffin über Twitter vorgebracht hatte:
- der soll seinen Status als Overwatch-Profi in der League missbraucht haben, um sich an minderjährige Mädchen ranzumachen. Denen habe er Nacktbilder geschickt und um welche gebeten
- zudem sei er „übergriffig“ gegenüber Frauen gewesen, habe die bedrängt
- er habe sich allgemein Frauen gegenüber „gruselig“ verhalten
Das Team des Spielers, Boston Uprising, hatte Mouffin nach den Anschuldigungen der Streamerin zuerst auf die Bank gesetzt und angekündigt den Fall zu untersuchen.
Eine Woche später haben sie den Vertrag von Mouffin aufgelöst.
Boston Uprising war vor 2 Jahren in einen ähnlichen Vorfall verwickelt: 2018 entließen sie den Overwatch-Profi Jonathan “DreamKazper” Sanchez (damals 21), weil er sich an eine Teenagerin rangemacht haben soll.
Profi gibt langes Statement ab, um sich zu rechtfertigen
Das sagt Mouffin selbst: Der Tank-Spezialist Mouffin hat lange geschwiegen und erst jetzt, nach seiner Entlassung, ein Statement abgegeben. Das Statement ist lang und kompliziert.
Mouffin gesteht generell ein, dass er eine „lüsterne Seite“ habe. Und auch wenn er in der Vergangenheit versucht hatte, sich zu bessern und ein Vorbild zu sein, wäre diese Seite zum Vorschein gekommen.
Eigentlich dachte er, er hätte die Frauen nicht wie Dinge behandelt, aber jetzt, nach näherer Betrachtung, müsse er sagen: Er habe sich wie ein absoluter Arsch verhalten.
Mouffin erklärt dann im Detail, wie verschiedene Beziehungen zu Frauen gelaufen sind und wie die sich entwickelt haben.
Druck der Familie, „Mädchen aus dem Dorf“ zu heiraten, sorgte für Eile
Das ist der Kern: Mouffin ist in Kanada geboren, seine Familie stammt aber aus dem Libanon und die Familie scheint eine große Rolle in seinem Leben zu spielen und erzkonservativ zu sein. In einem Interview im Juli 2019 sagte Mouffin über seine Familie: Es sei so, als lebten die noch in den 1950ern. (via readysetpwn)
Im Wesentlichen sagt Mouffin im Statement, er habe eine muslimische Frau gesucht, die er liebt und mit der seine Familie einverstanden wäre. Denn er war unter familiärem Druck, eine Frau zu finden. Es wartete eine arrangierte Ehe auf ihn. Die Familie drängte darauf, dass er ein „Mädchen aus seinem Dorf“ im Libanon heiratete. Die Ehe war seit Jahren arrangiert.
Er selbst spielte zu der Zeit als Overwatch-Profi. Das war ein „Konflikt der Kulturen.“
Als er dann – in Deutschland – übers Netz eine muslimische Frau mit philippinischen Wurzeln getroffen hatte, die gerade 18 Jahre alt geworden war, dachte Mouffin, das wäre die Chance jemanden zu finden, mit dem seine Familie einverstanden war, damit er sich nicht zwischen Liebe und Familie entscheiden musste.
Doch der Familie war die neue Freundin von Mouffin nicht religiös genug und die hatten wohl auch ein Problem mit ihrer Ethnie. Das stellte Mouffin vor die Wahl, mit der Frau Schluss zu machen oder von der Familie verstoßen zu werden. Letztlich zerbrach die Beziehung mit der Freundin an diesem Konflikt.
Die Familie setzte ihm dann ein Ultimatum, die für ihn arrangierte Ehe einzugehen. Mouffin schien darüber in Panik zu geraten und musste sich beeilen, noch eine passende Frau zu finden. Er wollte eine Frau:
- mit der er entweder leben konnte, um der arrangierten Ehe und seiner Familie zu entkommen – in dieses Schema hätte auch KhaleesiBB gepasst
- oder die er wenigstens seinen Eltern vorstellen konnte, um zumindest der arrangierten Ehe zu entgehen
In der Eile habe er viel mit Frauen kaputtgemacht und sie verletzt. Das bereue er nun. Die Sache hätte ihn “in den Arsch gebissen.”
Mouffin will nach der Entlassung heiraten, in den Libanon zurückkehren
So geht es nun für Mouffin weiter: Letztlich sei er jetzt, nach seiner Entlassung als Overwatch-Profi, an einem Punkt, an dem er die arrangierte Ehe eingehen will. Er müsse die Ehe schließen, er sehe keinen anderen Weg, wenn er nicht sein ganzes Leben wegwerfen wolle. An dem Punkt jetzt habe er sowieso nichts mehr zu verlieren.
Die arrangierte Ehe werde sicher schwer, weil die Frau kein Englisch versteht und er kein Arabisch spricht. Man wird sich wohl irgendwie auf Französisch verständigen müssen. Ohnehin habe er mit der Frau, die er bald heiraten wird, nichts gemein. Aber er könne ihr zumindest ein besseres Leben bieten als in ihrem Dorf.
Er habe dieses Schicksal sowieso verdient. Er sei es nicht wert, jemanden auszusuchen, den er liebt, nach allem, was er getan und wen er dabei verletzt habe.
Jetzt will er wieder zu seiner Familie zurückkehren, wieder zur Schule gehen und was finden, mit dem er sich eine Zukunft aufbauen kann. Darüber hinaus will er eine Therapie beginnen, um ein besserer Mensch zu werden.
Wie reagiert die Twitch-Streamerin? Die ist nicht wirklich überzeugt. Sie sagt, sie könne nicht glauben, dass jemand sein “pädophiles Verhalten” mit “Ich war auf der Suche nach Liebe” erkläre.
Aus der Sicht von KhaleesiBB bereue Mouffin nichts, nur dass er erwischt wurde und jetzt alles verliere. Die scheint recht zufrieden mit sich zu sein.
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Erinnert mich an einen Fall aus meiner Schulzeit. Der einzige Unterschied warum es damals keine großen Wellen geschlagen hat war das die Person erst 13 war und dachte Liebe und Lust sind ein und das selbe und zu sagen ich werde bei dir hart = Ich liebe dich.
Er gibt zu, dass er ein Lustmolch ist, will sich aber zugleich als Opfer darstellen, Respekt…
Naja, an Lustmolch sein ist jetzt erstmal nichts verwerfliches.
Sobald es, wie er getan hat, auf einen sehr direkten Weg von statten geht, ist die Grenze jedoch überschritten.
Nun ja, er hätte auch die Gesetzte der USA oder des Bundeslandes genauer lesen sollen und ja dann lieber eine Gleichaltrige keine Jüngere…
Normalerweise würde ich den Kerl auch anders bezeichnen, da ich mich aber an die Foren Regeln halten möchte, ist er lediglich ein „Lustmolch“…
Wenn man auch zwischen den Zeilen lesen will, kann man “Ich bin Muslim, ich darf das!” herauslesen.
Traurig, dass dieser Defekt , der männlichen Natur, seit jeher auftritt. Dieses sexistische Verhalten ist einfach nur zum kotzen, genau wie die Menschen, welche bei solchen Berichten, immer erst den Beschuldigten als Opfer sehen und die Frau als Täter! War im ersten Bericht zu diesem Thema klar zu erkennen, von was für Abschaum man umgeben ist, wenn man in die Kommentare geblickt hat. Gut, dass er seinen Job verloren hat und ich hoffe, dass er sich mit seinem vielen Geld, in ein abgelegenes Loch, jenseits der Zivilisation verkriecht!