Ehemaliger Mitarbeiter berichtet, wie es war, nach 6 Jahren bei Blizzard einen „normalen Job“ zu haben

Ehemaliger Mitarbeiter berichtet, wie es war, nach 6 Jahren bei Blizzard einen „normalen Job“ zu haben

Jason Hall ist ein ehemaliger Blizzard-Mitarbeiter, der auf Twitch von seinen Erfahrungen in der Spiele-Industrie berichtet. Dabei kritisiert er offen die harten Arbeitsbedingungen.

Was ist das für ein Mitarbeiter? Jason Hall ist ein Spiele-Entwickler, der bis 2016 bei Blizzard arbeitete und mittlerweile sein eigenes Indie-Studio führt. Zusätzlich spricht er auf Twitch über seine Erfahrungen in der Spiele-Industrie und äußert sich dabei durchaus kritisch.

So beschrieb er die Arbeit am RTS-Liebling StarCraft 2: Wings of Liberty in einem Stream als „ganz fürchterliche Zeit.“ Mitarbeiter hätten 2 Jahre lang Überstunden gemacht, 6 Tage die Woche gearbeitet, sogar Ehen seien daran zerbrochen. Am Ende hätte das Spiel dennoch weniger eingenommen, als ein einziges Mount in WoW.

In einem neuen Clip spricht Hall nun darüber, wie es war, nach der Arbeit bei Blizzard einen – vergleichsweise – normalen Job zu haben.

„Einer der besten Bosse, die ich je hatte“

Wie erlebte er die Arbeit? Laut seinem Lebenslauf auf LinkedIn arbeitete Hall nach seiner Zeit bei Blizzard für 8 Monate als „Automation Engineer“ bei Amazon Games. Wie der Entwickler im Stream verrät, habe er dort jedoch das Gefühl gehabt, nicht voranzukommen.

Hall erzählt, er sei in seinem ersten Monat bei Amazon Games zu seinem Chef gegangen und habe ihm gesagt: „Ich habe nicht das Gefühl, besonders gute Arbeit zu leisten. Ich habe das Gefühl, dass ich nichts erreiche.“

Sein Chef, selbst ein ehemaliger Blizzard-Mitarbeiter, habe das Problem sofort erkannt und ihm erklärt: Das, was er jetzt empfinde, sei das Resultat daraus, so lange überarbeitet gewesen zu sein. Er habe jetzt einen „normalen Job mit normalen Stunden“, doch dieser normale Rhythmus fühle sich im Vergleich wie Stillstand an.

Den entsprechenden Ausschnitt könnt ihr hier sehen:

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Welche Lösung hatte der Chef? Wie Hall berichtet, gab ihm sein Chef erstmal den restlichen Tag, einen Donnerstag, sowie den folgenden Freitag frei. Er habe sich das verlängerte Wochenende genommen und sich danach tatsächlich besser gefühlt. „Einer der besten Bosse, die ich jemals hatte“, sagt der Entwickler rückblickend.

Wie geht es Hall inzwischen? In einem weiteren Ausschnitt aus dem Stream verrät Hall, dass er heute viel weniger Geld verdient, als mit seinen früheren Jobs. Dafür sei er jedoch auch viel zufriedener. Für den Entwickler ist Geld egal, solange er seine Rechnungen zahlen kann, wie er erklärt: Am Ende des Tages sei das „alles derselbe Hamburger.“

Inzwischen ist Hall sein eigener Chef und kann sich seine Zeit vermutlich selbst einteilen. Doch gerade die Arbeit auf Twitch verleitet viele Content Creator regelrecht zur Selbstausbeutung, da sie das Gefühl haben, ständig auf Sendung sein zu müssen. So entstehen teils lange Streaming-Marathons.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels hatten wir einen TikTok-Clip eingebettet, der von einem Reposter-Bot-Account online gestellt wurde. Wir haben dies korrigiert und verlinken nun auf den offziziellen TikTok-Account von PirateSoftware.
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Keupi

Der Typ ist mega sympathisch und authentisch. Er klingt glaubwürdig und ich frage mich, ob Blizzard so jemanden nicht als Sprachrohr gebraucht hätte? Er scheint gut anzukommen und zu wissen wovon er redet.

kennyomega89

sein geld damit zu verdienen über seinen alten Arbeitgeber ab zu lästern find ich jetzt nicht so sympatisch. aber ja auf blizzard rumhacken scheint gut an zu kommen.

Chris

Jap, wenn man über die Arbeitsbedingungen von seinem Alten Arbeitgeber berichtet (die ja auch schon seit einer Ewigkeit der öffentlichkeit bekannt sind) und wie dann der starke Kontrast bei einem neuen Arbeitgeber war, dann ist das “rumhacken”, klingt absolut schlüssig.
Wir sollten am besten auf der ganzen Welt niewieder über die negativen Seiten der Dinge reden. Nicht, dass sich noch einer gemobbt fühlt.

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