In League of Legends gibt es Ärger. Ein Twitch-Streamer betreibt seit 2019 ein erfolgreiches Event in Spanien, die „SoloQ Challenge“. 2023 findet das Event in Frankreich jetzt fast baugleich statt und hat die Unterstützung von Riot Games. Der Streamer ist außer sich: Riot Games habe einfach alles geklaut, ohne bei ihm nachzufragen.
Was ist das für ein Event? Seit 2019 richtet der Twitch-Streamer ElmillioR ein Event in Spanien aus: SoloQ Challenge. Das ist das größte Event zu League of Legends im Land.
Bei dem Event treten Profi-Spieler und Content-Creators an und versuchen innerhalb von 21 Tagen von Null an, auf den höchsten Rang in der SoloQ zu gelangen.
Das ist die neue Entwicklung:
- 2023 entsteht jetzt offiziell das Event „SoloQ Challenge“ für Franzosen, Belgier und Schweizer.
- Hierzu wurden 60 Streamer und Profis eingeladen.
- Das Event richtet der Streamer „TraYtoN“ zusammen mit Riot Games aus. Es geht um ein Preisgeld von 14.500 €. Das Event läuft vom 1. bis zum 24. April.
Zu den eingeladenen Spielern, die man auch außerhalb von Frankreich kennt, gehören LEC-Profis wie Hans sama, Nisqy und Targamas.
Spanischer Twitch-Streamer fühlt sich bestohlen
Darum ärgert das den Streamer so: Der Spanier wirft Riot Games vor, sie hätten seine Idee einfach geklaut, ohne ihn vorher zu fragen:
Das ist total außer Kontrolle geraten. Sie haben mir den Namen des Projekts gestohlen, das Format kopiert und 100 % meiner Webseite (Front- und Backend). Und das alles, ohne mich zu fragen.
Gleichzeitig beschwert er sich über die mangelnde Unterstützung von Riot Games Spanien. Die nennt er inkompetent.
Riot Games sagt: Event ist von ihnen genehmigt und völlig in Ordnung
Was sagt Riot Games dazu? Die Situation ist ganz seltsam. Die französische Abteilung von Riot Game sagt lediglich (via twitter):
Angesichts der Behauptungen eines spanischen Streamers über das SoloQ-Challenge-Projekt möchten wir Ihnen versichern, dass Traytons Projekt SoloQ Challenge France sowie seine Website von Riot Games unterstützt und genehmigt wird und dass alles nach den Regeln durchgeführt wurde.
Damit sagen sie letztlich nur: Das Event hat ihren Segen, was auch niemand bestritten hat.
Man führt dann aus, das Event in Frankreich sei eine Zusammenarbeit mit Spanien. Eigentlich plante man zwei Events parallel zu veranstalten, in Frankreich und Spanien. Daher gäbe es einige Ähnlichkeiten. Man wisse, dass beide Communitys in Frankreich und Spanien den Wettbewerb lieben, will aber einen gesunden Wettwerb.
Doch zu den Vorwürfen, man habe das Event geklaut und den Erfinder des Events nicht kontaktiert, äußert man sich gar nicht.
Das steckt dahinter: Offenbar betrachtet der spanische Streamer sein Event als „sein Eigentum“ – aber Riot Games sieht das überhaupt nicht so und sieht die SoloQ Challenge als ein erfolgreiches Event in ihrem Spiel an, das man auch gerne woanders ausprobieren will. Immerhin ist es ihr Spiel und sie haben alle Rechte daran.
Da kann man wahrscheinlich beide Seiten nachvollziehen. Es wäre aber zumindest nett gewesen, dass man den Spanier mal gefragt hätte, der offenbar sowieso auf 180 ist, weil ihn Riot Spanien bei seinem Event nicht so unterstützt, wie er das will, während er von Riot Frankreich kopiert wird.
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Wusste nicht das Spanien neuerdings in Frankreich ist. Ein Franzose macht das gleiche Event für Frankreich and dem Spanier keine Rechte hat.
Offenbar gibt es in Frankreich offiziellen Support und in Spanien nicht.
Zudem er SoloQ Challenge nicht erfunden hat. Etwas mehr mühe hätte man sich bei der Internetseite geben können, da stimme ich zu.
Ich verstehe überhaupt nicht warum Riot das Event überhaupt kopiert und veranstaltet. Warum nicht von vornherein kreative Events unterstützen und damit andere motivieren etwas auf die Beine stellen zu wollen?
Riots Verhalten lädt jedenfalls nicht dazu ein. Dabei profitierten sie auch davon.
So sollte man nicht mit seinen Spielern und Content Creator umgehen.
Ich wäre auch sauer.
Eeeeh, das ist nicht sein Spiel. Er kann so viel meckern wie er will.
Grundsätzlich stimmt das. Allerdings ist die Website zum Event sein Eigentum. Allein schon deswegen ist es Diebstahl geistigen Eigentums. Auch die Idee zum Event kann streng genommen als geistiges Eigentum gelten. Unter Umständen hätte er sicher Erfolg vor Gericht.
Ich kenne mich nicht mit Recht in anderen Ländern aus, aber in Deutschland hätte er genau 0 Chance auf einen Sieg vor Gericht.
Der Aufbau einer Website ist sicher nicht schützbar (das Backend ist auch zu 100%iger Sicherheit NICHT identisch). Maximal ein Logo kann geschützt werden. Sollte es allerdings maßgeblich abweichen, ist das auch ne Nullnummer. Ideen kann man übrigens nur schützen, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen. Neu und noch nie dagewesen zählen dazu. Schon vor Jahren haben Spieler ihre Smurfs hochgespielt als Format und es dann “Zero to Hero” oder “Road to Grandmaster” genannt. Die Idee ist also nicht Neuartig und hätte in Deutschland daher vermutlich keine Chance
Es ist nicht sein Spiel, aber es ist sein Event.
Stell dir vor das würde im TV laufen, dann wäre das auch Diebstahl geistigen Eigentums, auch wenn ihm die Plattform nicht gehört tut es dennoch das Format.
Ich darf ja auch nicht einfach auf irgendeinen Sender ne Show mit den Namen ‘The Voice’ machen weil dies schon jemanden gehört.
Wie schon in einem anderen Kommentar von mir erwähnt ist sein Event (zu sehr hoher Wahrscheinlichkeit) zumindest nach Deutschem Recht nicht schützbar (außer Logo). Tatsächlich dürften sie eine Show mit gleichem Inhalt wie “The Voice” veröffentlichen, wenn das Konzept von “The Voice” nicht als einzigartig gilt. Name und Logo müssten natürlich anders sein.
So geht man einfach nicht mit seinen Content Creatoren um. Riot profitiert ja auch von deren kreativen Ideen.
Wer hat denn dann noch Bock darauf sich etwas Spannendes auszudenken und dann zu organisieren, wenn Riot es nicht unterstützen mag, aber nachher einfach kopiert.
Egal wie es rechtlich ist, so sollte man echt nicht mit anderen umgehen. Außer man will sie vergraulen