Legendärer LoL-Profi (24) beendet Karriere wegen Angst-Störungen

Legendärer LoL-Profi (24) beendet Karriere wegen Angst-Störungen

Der zweifache League of Legends Weltmeister Wolf, der viele Jahre für SKT1 gespielt hat, hat seinen Rückzug bekannt gegeben. Als Gründe nannte er mentale Probleme, die ihn seit vielen Jahren beim Spielen begleiten.

Wer ist Wolf? Lee Jae-wan ist ein 24-jähriger LoL-Spieler und war jahrelang Support für das Team SK Telecom 1. Er trat dem Team in 2013 bei und gewann zusammen mit dem Superstar Faker 2015 und 2016 die Worlds direkt hintereinander. Das damalige Team galt als legendär und unschalgbar.

2018 entschied er sich dann zu einem Wechsel zum türkischen LoL-Team SuperMassive. Mit diesem erreichte er Platz 2 in der TCL (Turkish Championship League) sowohl in den Winter als auch Summer Playoffs 2019. Damit reichte es nicht für die Worlds 2019, da sich nur der Erstplatzierte qualifizierte.

Nun beendet Wolf seine Karriere als aktiver Spieler und er ist nicht der einzige Profi, der mit Problemen zu kämpfen hat.

Mentale Probleme zwingen Star-Support zum Rückzug

Warum tritt Wolf zurück? In einem Interview mit Invenglobal verriet Wolf warum er sich als Profispieler aus League of Legends zurückzieht. So kämpft er mit 4 mentalen Störungen:

  • Depressionen, wobei er diese nach eigener Aussage im Griff hat
  • Anpassungsstörungen
  • Angststörungen
  • Panikstörungen

Die Probleme begannen nach seinem Empfinden 2016 und wurden 2017 immer stärker. Es war am Ende so schlimm, dass er sich nach jedem Spiel übergeben musste:

Ich denke, es begann 2016. Wann immer ich spielte, fühlte ich mich, als wollte ich mich übergeben, aber ich dachte nur, dass ich wirklich nervös war. Im Jahr 2017 wurde es jedoch noch schlimmer.

Egal ob wir nun ein Spiel gewinnen oder verlieren würden, ich würde sofort gleich danach kotzen gehen. Danach, wenn es mir besser ging, ging ich zu den Interviews.

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Inzwischen schleichen sich die Störungen und Ängste auch in seinen Alltag. Deshalb hat sich Lee Jae-wan nun zu diesem radikalen Schritt entschlossen, obwohl er es schade findet, dass eine Krankheit und nicht sein Skill im Spiel ihn zum Aufhören zwingt.

Wie ging Wolf bisher mit den Problemen um? Von seinen mentalen Problemen wussten bisher vor allem sein Coach kkOma, sein Manager und einige enge Freunde. Zwar besuchte er regelmäßig einen Psychologen, was auch seine Teamkollegen wussten, aber das Ausmaß der Probleme kannten nur wenige.

Sein Psychologe und schlussendlich auch die Bekannten um ihn herum empfahlen Wolf, aus der Profi-Szene aussteigen. Darum gab es erst den Wechsel in eine andere Region 2018 und nun den kompletten Rückzug.

Alistar LoL
Alistar, einer der Champions, mit denen Wolf bei SKT1 überzeugt hat

Mentale Probleme als Tabuthema, Kritik auch an “Hatern”

Redet man über die Probleme der Spieler? Im Interview verriet Wolf, dass er mit seinen Teamkollegen nicht über die mentalen Probleme gesprochen hat, was aber auch daran liegt, dass er eine “verschlossene Person” ist.

Mit diesem Interview möchte er aber auch auf die Probleme aufmerksam machen. Fans würden zu oft vergessen, dass die Spieler auch nur Menschen sind:

Ich hoffe, dass vieles besser wird. Ich denke, die Fans werden auch viel zum Nachdenken haben. Deshalb habe ich darüber lange überlegt, ob ich über solche Themen sprechen sollte oder nicht, denn ich wusste, dass die Fans sich aufregen würden.

Der Grund, warum ich in diesem Interview über solche Dinge gesprochen habe, ist jedoch, weil…. ich hoffe, es wird alle dazu bringen, über die Probleme nachzudenken, denen Profis gegenüberstehen, und dass wir auch nur Menschen sind.

Kritik an den “Hatern”: An die Hater richtete sich Wolf ebenfalls. So sehe er zwar ein, dass es häufig auch Dinge gab, die man berechtigterweise kritisieren konnte. Aber häufig wäre die Kritik auch unberechtigt gewesen:

Manchmal dachte ich: “Haben wir wirklich etwas so Schreckliches getan, um all diesen Hass zu verdienen?” Obwohl es einige faire Kritikpunkte gab, war die Kritik viel häufiger destruktiv.

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Zukunft als Coach oder Caster?

Was plant Wolf für die Zukunft? Nach seinem Rückzug als Profi-Spieler möchte Wolf sich vorerst darauf konzentrieren auszuschlafen und sein Leben zu genießen. Eine Rückkehr in den eSports könnte er sich aber vorstellen:

Der Ruhestand mag auf dem Papier grandios klingen, aber er ist es wirklich nicht. Ich kann mir etwas mehr Zeit nehmen, um mich zu erholen und ein Coach oder sogar ein Caster zu werden, nachdem ich die Technik erlernt habe.

Ich weiß, dass es viele Wege für meine Zukunft geben wird. Selbst ein Reporter zu werden ist eine Möglichkeit.

Als weitere Szenarios könnte er sich auch vorstellen, selbst ein PC Cafe zu betreiben. Seine Karriere bei SKT1 begann genau in einem solchen Cafe.

Bild aus dem Interview mit Invenglobal

Zum Ende des Interviews bedankte er sich bei seinen Fans und teilte mit, dass er in nächster Zeit trotzdem weiter streamen wird.

In seinem Abschluss-Statement im Interview mit Invenglobal sagte er zudem, dass das Ende als Profi auch ein neuer Anfang ist:

Obwohl meine Zeit als Wolf, dem Profi-Spieler, zu Ende ist, beginnt meine Zeit als Lee Jae-wan gerade erst.

Sieht aus, als wird das beste LoL-Team der Welt noch stärker
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6 Kommentare
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Mel MacBrody

20Kg abnehmen und schon wird er sich besser fühlen, ich weiß wovon ich rede.

mxfriend 95

Er war einer meiner Lieblings Spieler. Schade dass seine Karriere nun aufhört.
*Press F*

Sina Tyler

interessant, was so hinter den kulissen abgeht und vor allem bei den spielern…der druck muss enorm sein und es ist gar kein wunder, dass man da mit 24 fix und foxi ist….

hört sich alles so geil an für otto-normalverbraucher: cool, den ganzen tag zocken….aber beim erreichen eines gewissen internationalen levels hört der spaß dann auf…und das trauerspiel fängt an..generell da, wo viel geld im spiel (oh, ein wortwitz) ist….

ich möchte nicht wissen, wie vielen es so geht und sie sich nicht trauen, etwas zu sagen…und ich kann nur hoffen, dass sie die schule nicht haben sausen lassen und sich mit anderen jobs beschäftigen können, wenn der burn-out kommt…..

hans

lol

ThunderStrike

Du hast den Artikel offenbar echt verstanden….

DDuck

Ich bin mir nicht sicher, ob er ihn nicht verstanden hat oder einfach nicht gelesen hat.

Kleingeistiger Internet-Troll halt.

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