Die Autorin von Harry Potter äußert sich bissig zur Forderung, das neue Game „Hogwarts Legacy“ zu boykottieren

Die Autorin von Harry Potter äußert sich bissig zur Forderung, das neue Game „Hogwarts Legacy“ zu boykottieren

„Hogwarts Legacy“ ist ein neues Spiel im Universum von Harry Potter: Es soll nach einigen Verschiebungen am 10. Februar 2023 für PS5, PC und Xbox Series X erscheinen. Im Vorfeld des Releases rufen Transgender-Menschen zum Boykott des Spiels auf. Grund für den Boykott-Aufruf ist die Haltung der Autorin J.K. Rowling zum Thema “Transgender”, die einige als transfeindlich ansehen. Die 57-jährige Autorin äußert sich jetzt bissig zu einem solchen Aufruf.

Worum geht’s bei dem Boykott-Aufruf?

  • Die Autorin von Harry Potter, J.K. Rowling, ist in den Augen von Teilen der Transgender-Community eine sogenannte „TERF“: Eine so radikale Feministin, dass sie Transgender-Menschen, vor allem Transfrauen, diskriminiert.
  • Rowling sagt im Wesentlichen (via jkrowling.com): Einige Transmenschen würden aus der Rolle als „Frau“ hinauswollen, weil sie sehen, dass Frauen von der Gesellschaft schlechter behandelt werden als Männer. Daher sei die Zahl von Geschlechtsangleichungen sprunghaft angestiegen: Junge Mädchen würden die natürliche Identitätssuche mit der Idee verwechseln, trans zu sein. Einige Männer würden sich zudem als Transfrauen ausgeben, um in geschützte Räume der Frauen einzudringen.
  • In der Folge ist ein Konflikt zwischen einigen Trans-Menschen und J.K. Rowling entbrannt, die einander vorwerfen, hasserfüllt zu sein. In dem Zusammenhang wurde auch zum Boykott von Harry Potter und insbesondere dem neuen Spiel „Hogwarts Legacy“ aufgerufen.
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Kauf von Hogwarts Legacy sei “schädlich”

Das war jetzt der Boykott-Aufruf: Die wohl bekannteste Vertreterin des Boykott-Aufrufs ist Jessie Earl. Sie hatte im März 2022 einen Artikel auf Gamespot veröffentlicht, in dem sie erklärte, welchen schädlichen Einfluss das diskriminierende Verhalten von J.K. Rowling habe und wie transfeindliche Äußerungen der Autorin das Universum von Harry Potter beschädigten.

Am 17. Dezember äußerte sich Jessie Earl erneut und schrieb: Sie hadere nicht mit Leuten, die schon frühere Arbeiten von J.K. Rowling besitzen und darin Zuflucht suchen. Sie selbst besitze 9 Filme und 7 Bücher: Aber das Unterstützen von „Sachen“, wie Hogwarts Legacy, sei schädlich.

Offenbar will Earl verhindern, dass Rowling “neue Sachen” verkauft und dadurch neues Geld einnimmt.

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Rowling sagt: “Reingläubige” müssten alles von ihr verbrennen – auch die örtliche Bücherei abfackeln

So reagiert Rowling: In einem sarkastischen Kommentar schreibt Rowling: Sie sei sehr enttäuscht von Jessie Earl. Das ginge doch sicher besser.

Wenn man den reinen Glauben vertrete, dann sei es nicht vereinbar, irgendwas von J.K. Rowling zu besitzen. Die richtig Rechtschaffenen müssten alles verbrennen, was mit ihr in Verbindung stehe, also nicht nur Bücher und Filme anzünden, außerdem noch die ortsansässige Bücherei abfackeln, alles mit einer Eule darauf in Brand setzen und ihren eigenen Hund verbrennen.

Wie wird das diskutiert? In der Diskussion werden keine Standpunkte mehr ausgetauscht oder Argumente für die eigene Position vorgebracht: Die Standpunkte scheinen schon lange zementiert zu sein. Die entscheidenden Punkte sind offenbar unvereinbar:

  • Transgender-Menschen sagen, Transfrauen sind Frauen mit allen Rechten.
  • J.K. Rowling sieht das skeptisch und bezweifelt bei einigen die Motive einer Geschlechtsangleichung.

Es ist mittlerweile eine rein emotional geführte Diskussion, die in persönlichen Angriffen stattfindet. Ein differenzierter Austausch findet nicht länger statt.

Immer wieder werfen Menschen J.K. Rowling vor, „hasserfüllt gegen eine marginalisierte Gruppe zu sein“:

  • Jemand schreibt: „Ich bin tief enttäuscht, dass Sie sich dazu entschieden haben, dass sich ihre ganze Person nur noch darum dreht, eine marginalisierte Gruppe zu hassen.“
  • Eine andere Person sagt: „So viele Gelegenheiten, um eine freundlichere Version Ihrer selbst zu sein. Ich liebe die Welt, die Sie erschaffen haben, aber ich bin enttäuscht, dass sie nicht die Werte repräsentieren, die sie mir als Kind verkauft haben. Transfrauen sind Frauen.“

Das steckt dahinter:

Der Standpunkt von Jessie Earl scheint zu sein: Es ist okay, wenn man Geld für die Werke von J.K. Rowling ausgegeben hat. Aber neues Geld solle man ihr nicht zukommen lassen, indem man Produkte aus dem “Harry Potter”-Universum erwirbt, auch nicht das neue Spiel.

J.K. Rowling hingegen fühlt sich hier offenbar verfolgt und stellt sich in die Tradition von Autoren, deren Werke aus ideologischen Gründen verbrannt wurden.

Wie viele Leute, die Hogwarts Legacy kaufen wollen, die Diskussion letztlich in ihrer Kaufentscheidung beeinflusst, werden wir wohl erst erfahren, wenn das Spiel wirklich erscheint.

Wir haben uns im auf MeinMMO im März 2022 bereits ausführlich mit einem Boykott-Aufruf des neuen Spiels beschäftigt:

Eine deutsche Twitch-Streamerin ruft zum Boykott gegen Hogwarts Legacy auf

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