Hood: Outlaws and Legends steht in den Startlöchern. Euch erwartet ein Mix aus Mittelalter-Action und auf leisen Sohlen schleichen wie in Assassins Creed oder dem Klassiker Thief. Wir von MeinMMO haben für euch beim Chef nachgefragt, wie das Online-Spiel euch über Monate fesseln will, was es mit dem PvE und PvP auf sich hat und schauen, für wen sich ein Raubzug lohnt.
Das erwartet euch bei Hood: Ihr kennt Robin Hood? Klar, jeder kennt den zielsicheren Bogenschützen und Meisterdieb. “Hood: Outlaws and Legends” interpretiert die englische Volkssage aber neu. Im Fokus steht nicht ein strahlender Held, sondern eine 4-köpfige Truppe aus zwielichtigen Gaunern, in deren Kutten ihr für spannende Raubzüge schlüpft.
- Beim Schleichen und Plündern stellen sich euch dabei nicht nur die Schergen des Königs, sondern auch der fiese Sheriff in den Weg. Ach ja, und der gefährlichste Gegner von allen: reale Mitspieler!
- Denn Hood: Outlaws and Legends ist ein Online-Multiplayer-Titel. Zwei konkurrierende Diebesbanden aus je 4 Spielern versuchen zeitgleich eine Festung leerzuräumen.
- Dabei könnt ihr euch aus dem Weg gehen, die andere Bande sabotieren oder direkt angreifen – doch nur einer kann mit der Beute entkommen. Solche Elemente nennen sich PvEvP. Da ihr euch mit echten Menschen, aber auch computergesteuerten Feinden zeitgleich herumschlagt. Das kennt man beispielsweise aus For Honor oder Hunt: Showdown.
- Ihr setzt dabei auf Waffen, verschiedene Skills und Stealth-Mechaniken. Je nach Klasse ändern sich eure Möglichkeiten drastisch.
- Hood hat am 10. Mai Release und kostet in der Standardversion 29,99 €. Zusätzlich gibt es die Year-1-Edition, welche 49,99 € kostet und den Season-Pass fürs ganze erste Jahr inkludiert hat. Viele neue Inhalte – wie neue Maps und Charaktere – kommen aber auch für alle kostenlos während den einzelnen Seasons. Bestellt ihr das Spiel vor, erhaltet ihr schon am 7. Mai Early Access.
Die GamePro hat euch Hood: Outlaws and Legends schon im Rahmen von Find Your Next Game 2021 vorgestellt. Hier findet ihr alles zum Setting, den einzelnen Klassen und dem Gameplay: Hood: Outlaws and Legends ist ein brachialer Koop-Mix aus Assassin’s Creed und For Honor.
Weil ihr viele Fragen zu den Raubzügen im düsteren Mittelalter hattet, haben wir die Entwickler mit Fragen gelöchert. So könnt ihr euch nach diesem Beitrag ein besseres Bild zu dem kommenden Abenteuer von Sumo Digital machen.
Chef spricht im Interview über Game of Thrones und Gangster-Filme
Wer spricht im Interview? MeinMMO konnte Andrew Willans, den Game Director von Hood: Outlaws & Legends für euch über den neuen Multiplayer-Titel ausquetschen. Willans werkelt federführend in Newcastle, England, seit 3 Jahren an Hood. Seit 2007 entwickelt er Spiele und war beispielsweise schon bei The Division und Watch Dogs von Ubisoft involviert.
Von welchen Spielen habt ihr euch für Hood inspirieren lassen, was das Gameplay und das Setting angeht? Was hebt Hood von diesen Spielen ab?
Willans: Thief wäre da ein offensichtlicher Ausgangspunkt. Es ist ein klassisches mittelalterliches Stealth-Krimi-Spiel und war definitiv ein Referenzpunkt in der frühen Entwicklung. Wir haben uns auch alle Spiele angeschaut, die versucht haben, die Spannung und Aufregung eines Banküberfalls nachzustellen, wie beispielsweise Payday, aber auch Titel wie Hunt: Showdown, welche deutliche Einflüsse vom PvPvE-Genre haben.
Letztendlich kamen unsere Hauptbezugspunkte jedoch aus Überfall-Filmen, die sich an die Struktur aus 3 Akten anlehnen:
- Die Zusammenstellung der Crew
- Das Knacken des Tresors
- und dann die Flucht und Verfolgungsjagd
Wir wollten schon immer eine erwachsener Version der “Robin Hood”-Legende präsentieren, also waren TV-Serien wie “Games of Thrones” ein weiterer regelmäßiger Anhaltspunkt, den wir einfangen wollten, was die Atmosphäre und den Grad der Gewalt angehen.
Einen guten Eindruck vom Gameplay und der düsteren Atmosphäre, vermittelt der 4-minütige Trailer zu Hood:
Wo seht ihr eure Zielgruppe? Welche Art von Gamer sollte sich Hood anschauen?
Willans: Es ist ein wenig ausweichend zu sagen, dass es sich um ein Mid-Core-Spiel handelt [also zwischen casual Gelegenheits-Zocker und Hard-Core-Gamer]. Aber ehrlich gesagt ist das genau unser Ziel.
Wir haben einige fantastische Präzisions-Schießmechaniken, die Scharfschützen ansprechen werden, die sich ihren Kick normalerweise in Ego-Shootern holen. Wir haben in Hood auch zugänglichere “Hack n’ Slash”-Nahkämpfe, die mehr Fehler verzeihen, während man sich in der Welt noch zurechtfindet.
Das soll nicht heißen, dass es dem Kampf an Tiefe fehlt – wir haben ein Ausdauersystem, Blocken, Parieren und eine breite Palette von Angriffen sowie ultimative Fähigkeiten, werfbare Ausrüstungsgegenstände, passive Fertigkeiten und Perks.
Ich glaube wirklich, dass es für jeden einen passenden Spielstil gibt.
Wie funktioniert das Koop-Gameplay in Hood? Ist es für Leute, die eine gemeinschaftliche Erfahrung mögen, oder muss ich knallhart kompetitiv sein?
Willans: Es ist möglich, als einsamer Einzelkämpfer einen Raub zu begehen, aber es ist definitiv nicht der einfachste Weg, die Sache zu schaukeln. Wenn man als Team zusammenarbeitet, um sich offensiv und defensiv abzustimmen, erhöht das auf jeden Fall die Chancen auf einen Sieg.
Hood startet mit einem reinen PvE-Trainingsmodus. Das Training ermöglicht euch, die Fähigkeiten zu verbessern, die ihr dann für Raubüberfalle im Hauptspiel benötigt. Und wir werden unsere PvE-Features nach dem Start ausbauen, da PvE ein beliebtes Thema in unserer wachsenden Community ist.
Wie will Hood euch über Monate ins Mittelalter locken?
Ein großes Problem vieler Service-Games ist es, den Spielern auch nach der heißen Release-Phase Gründe zu geben, sich fleißig einzuloggen. Bekannte Titel wie Anthem sind daran beispielsweise gescheitert. Wir wollten daher wissen, ob Hood in den kommenden Monaten, aber auch in jeder einzelnen Runde für Abwechslung sorgen kann.
Wie plant ihr, für Gameplay-Abwechslung in jedem Match zu sorgen? Jede Runde soll sich einzigartig spielen, wie will Hood das erreichen?
Willans: Um für Abwechslung zu sorgen und Vorhersehbarkeit zwischen den Sitzungen zu verhindern, gibt es bei jedem Raubüberfall viele Faktoren, die sich zufällig ändern, wenn die Karten geladen werden:
- Der Weg des Sheriffs
- Die Routen der KI-Patrouillen
- Die Standorte der Capture-Punkte (Zonen zum Respawn)
- Sogar der Schatztresor ändert seine Position zwischen Gebäuden und Etagen
Die Spieler werden mit Spielstilen und Outlaws vertraut, die auf manchen Karten besser funktionieren als auf anderen, aber Raubüberfälle laufen selten nach Plan und 2 Runden selten gleich ab.
Zum Release bietet Hood euch 5 weitläufige Areale. Die einzelnen Karten sind dabei in verschiedene Zonen aufgeteilt. Je nachdem ob ihr euch auf einem nebeligen Friedhof in eine verlassene Kirche schleicht, eine gewaltige Festung erklimmt oder ungesehen über einen Marktplatz müsst, ändert sich euer Vorgehen.
Es liegt in der Natur der PvPvE-Struktur, dass zufällige Aktionen von Spielern (von Freunden und Feinden) den Verlauf des Spiels komplett umkrempeln können. Ich denke, der zentrale Heist-Modus wird Spieler lange mit der Erforschung der besten Taktiken für den Erfolg beschäftigen.
Ihr könnt den Sheriff durch rohe Gewalt oder Finesse zwar kurzfristig aufhalten, aber er sitzt euch immer im Nacken. Klingt fast wie der wandelnde Terror Mister X aus Resident Evil.
Hood soll ein sich stetig entwickelndes Service-Game sein. Wie plant ihr, die Spieler langfristig zu motivieren, um sie bei der Stange zu halten?
Willans: Wir haben haufenweise Content in der Pipeline. In den letzten Jahren der Entwicklung hatten wir so viele coole Ideen, die wir auf Eis legen mussten. Ein Live-Game zu betreiben bedeutet, dass wir diese Ideen in den kommenden Saisons nachliefern können.
Wir sind auch sehr daran interessiert zu sehen, wie unsere Community reagiert, und zu verstehen, was für die Spieler am wichtigsten ist: Wollen sie mehr Hardcore-Modi oder mehr soziale Funktionen oder etwas anderes?
Hier könnt ihr euch die geplante Roadmap, für das erste Jahr von Hood ansehen:
Könntest du uns ein Beispiel für Charakterentwicklung und Upgraden/ Fortschritt geben? Also, wie sehr unterscheidet sich mein Hunter später von einem anderen Hunter?
Willans: Wir haben eine ganze Palette an Cosmetics für Outlaw-Kostüme und Waffen. Zudem gibt es eine einzigartige Perks-Progression, die von der Charakterstufe (XP) und den Münzen in eurer Tasche abhängt.
Die Perks sind dabei das einzige Feature, das sich direkt auf das Gameplay auswirkt und wir wollten jede Art von Min/Max-Wettrüsten vermeiden. In den meisten Fällen werden diese Perks es euch ermöglichen, Outlaws weiter an euren Spielstil anzupassen. Dabei müsst ihr aber Kompromisse berücksichtigen. Wollt ihr beispielsweise erhöhten Schaden bei Schüssen aus großer Entfernung, dann sind dafür Schüsse aus kurzer Entfernung schwächer.
Jeder Outlaw wird 3 Perk-Slots haben, und die Spieler können aus einer Reihe von freigeschalteten Perks wählen, um diese Slots zu füllen.
Seid ihr ein guter oder ein böser Robin Hood?
Hood stellt die Spieler nach jeder Runde vor eine moralische Entscheidung: Gebe ich die Beute den Armen oder behalte ich das Diebesgut – Was war das Ziel hinter dieser Spielmechanik?
Willans: Wir wollten die Fantasie um Robin Hood als Teil unseres Wirtschaftssystems nutzen. Nach jedem Raubüberfall wird man daher mit der “Waage der Gerechtigkeit” konfrontiert. Das gesamte Gold aus dem Raub wird auf 2 Töpfe aufgeteilt: einen für die Bevölkerung und einen für “die Tasche”.
Es liegt dann an euch, das Gold zwischen diesen beiden Töpfen weiter aufzuteilen.
- Wenn ihr mehr in das Volk investieren, steigt die Stufe des Unterschlupf und ihr könnt mehr Gegenstände für die Läden dort freischalten.
- Wenn ihr in eure Tasche investiert, habt ihr mehr Münzen, um sie in den Shops auszugeben.
- Wir wollten die Spieler mit der Entscheidung konfrontieren, ob sie in ein zukünftiges Ziel oder in das unmittelbare Ziel investieren sollten, und das fühlte sich wie ein interessanter Weg an, die Fantasie [von Robin Hood] zu kontextualisieren.
Gemeinsam macht die Diebestour gleich doppelt so viel Spaß
Wie wird die Spielersuche in Hood funktionieren?
Willans: Ahhh die geheime Zutat [lacht]. Das Matchmaking ist skillbasiert, berücksichtigt aber auch die Siege und Niederlagen des Teams.
Wir hoffen, es wird dann trotzdem einfach, einer Lobby beizutreten und direkt in einen Raub zu springen. Alternativ ladet ihr eure Freunde ein, damit sie sich euch im Wald-Hub anschließen. Macht dort eure Bande einsatzbereit, und springt dann mit dem fertigen Team in die Lobby.
Welche sozialen Features würdest du in Hood besonders hervorheben?
Willans: Wir haben ein ziemlich solides “Eingabe und Markieren”-System, das mit nur einem Klick funktioniert – für diejenigen, die weder den In-Game-Voice-Chat noch den Party-Chat benutzen wollen. Wir haben auch ein Commando-Rad mit Befehlen, durch das man taktische Informationen an sein Team weitergeben kann, wie z.B. “Gehe hierhin”, “Verteidigen”, “Angreifen” und so weiter. In den kommenden Saisons werden wir die sozialen Funktionen zudem erweitern.
An dieser Stelle ein Dankeschön nach Newcastle an Andrew Willans, der uns bereitwillig Rede und Antwort stand.
Rustikale Banditen-Action trifft genau meinen Nerf
Ich muss gestehen, dass ich richtig Bock auf Hood: Outlaws and Legends habe. Das liegt zu einem daran, dass ich ein großer Fan vom Setting bin. Ich habe For Honor verschlungen – die rustikale Schwertkampf-Action trifft genau meinen Nerf.
Am meisten Spaß machen mir dabei die Schlachten, in denen ich mich mit Spielern und NPCs gleichzeitig messen muss – sind mir die realen Mitspieler zu stark, widme ich mich halt den PC-gesteuerten Schergen und habe so immer ein Erfolgserlebnis. Hood scheint da einen ähnlichen Weg einzuschlagen. Besonders der Ausbau der PvE-Features dürfte Musik in den Ohren vieler Interessenten sein.
Wichtig ist aber, dass man in Hood deutlich behutsamer vorgehen sollte. Trotz Action-Einlagen und Skills steht Taktik im Fokus. Ein unsterblicher Nemesis-Sheriff und die Erkundung der optimalen Routen und Beutezug-Strategien sorgen für Abwechslung. Dadurch reduziert sich aber auch die direkte Action etwas. Wenn ein riskanter Plan dann aber aufgeht, dürfte die Freude über die wohlverdiente Beute hoch sein.
Hood richtet sich aber eindeutig an Spieler, die sich auch mit anderen messen wollen. Diese PvEvP-Asepkte sollte man daher mögen. Wer nicht den Drang hat, andere in die Pfanne zu hauen oder ihnen hinterücks aufzulauern, könnte ein böses Erwachen haben.
Besonders die Entscheidung, einen Großteils des Erfolges nicht abhängig von dem stärksten Gear zu machen, gefällt mir sehr. So kann man auch als Gelegenheitsspieler mithalten, solange man sich geschickt anstellt und seinen Spilstil gefunden hat. Bei den zum Release verfügbaren Klassen dürfte für alle etwas dabei sein.
Mein Favorit ist bisher der Hunter, der sowohl Nah- als auch Fernkampf beherrscht und einen sofort an Assassins Creed denken lässt. Wie stark die einzelnen Klassen dann im Vergleich sind und ob jeder Gauner dann auch wirklich eine Daseinsberechtigung hat, freue ich mich ab dem 10. Mai herauszufinden.
Philipp Hansen
Autor bei MeinMMO
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Mir gefällt der Stil und die Idee, aber habe leider so überhaupt keine Lust mich durch das PvP abzuhetzen. :/
Hoffentlich ist die Wirkung wie bei meinem Heroinspiel Hunt. Ich bin gespannt wie Bogen