Das Fantasy-MMO Guild Wars 2 ist weiter darauf aus, sich als ernsthaftes eSport-Game zu etablieren. Und so macht man sich dran, typische Probleme zu beseitigen, die mit einer solchen Wettkampf-Mentalität einhergehen, zum Beispiel dem Beleidigen und Flamen der Spieler untereinander.
Guild Wars 2 nimmt das mit dem eSport richtig ernst. Daran besteht kein Zweifel. Auch wenn die bisherigen Bemühungen noch nicht so richtig das Interesse der Twitch-Zuschauer fanden, ist man bei ArenaNet fest dazu entschlossen, Guild Wars 2 als eSport-Game zu etablieren. Wahrscheinlich sieht man sich durch den vergleichsweise geringen Einfluss von Ausrüstung auf die Stärke der Charakter und durch die Skill-Lastigkeit des Spiels gegenüber anderen MMORPGs im Vorteil.
Die Horden von MOBA-Spielern, dem zurzeit angesagten eSport-Trend, hätte wohl jedes MMORPG gern in den eigenen Reihen oder zumindest einen Teil davon. Sie wären dringend benötigtes frisches Blut, während die Kernspielerschaft von MMORPGs älter wird. Diese Theorien liest man zumindest häufiger und sie scheinen schlüssig und durch die Zahlen gestützt. In den nächsten Jahren wird man bei einigen MMORPGs wohl Trends bemerken, dass sie Spieler eher von League of Legends oder DOTA 2 abwerben möchten, statt bei World of Warcraft oder Star Wars: The Old Republic wie es in den vergangenen Jahren noch war.
GW2 verstärkt bisher lahmende eSport-Maßnahmen weiter
Josh Davis hat man zum „Competitive Events Manager“ gemacht und schon ein weiteres riesiges Turnier in China ausgeschrieben, wo es um 50.000 Dollar gehen soll und wo man kurz vorm Nikolaustag die besten Teams aus Europa, China und Nordamerika in einem Turnier um die Weltmeisterschaft antreten lassen möchte. Ein ähnliches Turnier hatte man für die Gamescom in Köln organisiert und hier neben den heimischen Spielern, auch Top-Zocker aus China und Nordamerika einfliegen lassen – richtig viel Beachtung fanden die Kämpfe bei Twitch trotz des Aufwands allerdings nicht.
Man hat auch eine eigene Stream-Show, die sich mit dieser speziellen Form von PvP beschäftigt, stellt den Modus ausführlich auf Conventions vor und tut eigentlich alles dafür, um klar zu machen: Guild Wars 2 ist das eSport-MMORPG. Wie gesagt: So recht fehlt im Moment noch der Erfolg in Form von Zuschauern. Aber offenbar ist man bereit auf den zu warten.
Hier eine jüngste Präsentation von Guild Wars 2 auf der EGX in London, bei der gut zu erkennen ist, dass man mit GW 2 MOBA-Spieler an MMORPGs heranführen möchte.
Guild Wars 2 will kein übles Benehmen dulden
Im offiziellen Forum von Guild Wars 2 wurde jetzt Josh Davis mit einem typischen Problemen der eSport-Spiele konfrontiert: Die Top-Spieler sind ehrgeizig, die Konkurrenz untereinander groß, die Nerven liegen blank, Schimpfwörter und Flames fliegen innerhalb eines Teams hin und her und auch gerne zwischen konkurrierende Teams.
Im Forum von GW2 wurde jetzt ein Stream zwischen zwei Teams gepostet. Der ist mittlerweile nicht mehr einsehbar, aus den Kommentaren wird aber klar, dass es da richtig zur Sache ging.
Auf der zweiten Seite meldete sich dann Josh Davis zu Wort, der deutlich machte, dass es sowas unter seiner Aufsicht nicht geben wird. Wie kürzlich Riot drohte er Spielern Strafen bis zum Ausschluss vom eSport an, wenn sie sich derart „toxic“ benehmen. Das ist wohl mit „wie ein Arsch“ am treffend übersetzt.
Progamer müssen sich bald professionell benehmen
Davis formuliert seinen Beitrag als „freundlichen Hinweis“, lässt aber keinen Zweifel daran, dass er gegen solches Verhalten mit Nachdruck vorgehen will. Ein entsprechender Verhaltens-Codex ist geplant.
In den letzten Wochen tut sich vor allem Riot hervor, das stellenweise heftige Benehmen ihrer Pro-Gamer zu reglementieren, um eSport in League of Legends auf eine neue Ebene zu bringen. Auch Top-League-of-Legends-Spieler droht mittlerweile der Ausschluss, wenn sie sich nicht im Griff haben.
Verständlich: Immerhin sind es diese Spieler, die eine Vorbild-Funktion einnehmen, in der Öffentlichkeit stehen und deren Benehmen auch auf das Spiel zurückwirft. Wer wie ein Pro bezahlt und gefeiert werden möchte, sollte sich wohl mit dem Gedanken anfreunden, sich auch professionell zu benehmen.
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Ich glaube nicht, dass sich das durchsetzt, wenn die es nicht mal schaffen im PvE ein wenig Ruhe zu schaffen. Wenn man nen Spieler wegen Beleidigung meldet, passiert da selten irgendwas.
Zudem finde ich, dass GW2 für einen echten E Sport viel zu einseitig ist. Bei den MOBAS hat man wenigstens zig verschiedene Charas und dementsprechend viele Strategien, bei GW sind es nur 8 Klassen.
Einmal hab ich mir nen GW2 Stream für ein paar Minuten angeschaut, aber durch das häufige druchswitchen der Charas ist mir das dann auch zu blöd geworden.
Das wird Floppen.
Ich glaube ja nicht daran, dass das ein großer Erfolg wird. Dafür ist für Zuschauer das Geschehen einfach zu unübersichtlich und für Neueinsteiger das System zu kompliziert. Bei LoL oder Hearthstone kann ich das Spiel einen Abend ausprobieren und mir dann den Stream eines professionellen Matches anschauen. Trotzdem sollte man in der kurzen Zeit das Grundprinzip des Spiels verstanden haben und erkennen, was die Pros da eigentlich tun. Bei GW2 sehe ich das nicht.