Haben uns moderne Spiele zu viele Freiheiten genommen und sind dadurch zu geradlinig und berechenbar geworden? Über die Entwicklungen und Trends von MMORPGs philosophieren wir mit Stephan Vogler, einer der Gründer und Geschäftsführer von Tibia (CipSoft).
Seit 1997 gibt es das MMORPG Tibia (PC) und somit das MMO-Studio CipSoft. Das Online-Rollenspiel aus Regensburg ist international erfolgreich und feierte kürzlich sein 25. Jubiläum. Leya und Schuhmann haben mit Stephan Vogler, einem der Gründer des Studios, über MMORPGs im Wandel der Zeit gesprochen.
Die drei reden unter anderem darüber, wie MMORPGs früher mehr Freiheiten hatten. Damals war es leichter sich bewusst dazu entscheiden zu können, eine böse Rolle einzunehmen. Man konnte unfair und gemein zu anderen Leuten sein.
Wie viele Freiheiten sollte ein MMORPG geben?
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Hallo!,
ich möchte mich hiermit gern für eure unglaublich tolle Podcast Arbeit bedanken.
Als ich heute den Podcast zum MMo Tibia gehört habe, dachte ich nun muss ich mich auch endlich registrieren und möchte ein Teil eurer MeinMMo Community werden.
Das Interview war extrem spannend, jedoch hat mir als Tibia Veteran (erster registrierter Account 2002!) leider die Kritik an Cipsoft und dem Werdegang von Tibia gefehlt, vielleicht auch die Ehrlichkeit und selbst Reflektion von Cipsoft.
Tibia war/ist ein wunderbares Spiel! Vielleicht bin ich rausgewachsen oder vielleicht fehlt mir auch mit fast 35 Jahren die Zeit für das Spiel das mich fast 17 Jahre lang begleitet hat.
Hier sind einige Dinge zu denen ich gerne mehr von Herrn Vogler gehört hätte.
Bot Problem 2010-2017 im Jahr 2017 wurde BattlEye im Spiel eingebunden das löste das Botproblem da hiermit kaum noch Botsoftware genutzt werden konnte.
Leider wurde die Wirtschaft in Tibia aber sehr in Mitleidenschaft gezogen da Bot´s über diesen langen Zeitraum quasi unendlich Geld produziert haben.
Im Spiel gibt es kein Maximal LvL wenn man sich auf die bestehenden Spieler Konzentriert muss man Content für HighLvl Spieler Liefern macht das Spiel aber für Neulinge unattraktiv oder ? Wie wird dieses Problem gehandhabt?
Im Jahr 2016 wurde der exp Boost der auch im Podcast erwähnt wurde eingeführt.
https://www.tibia.com/forum/?action=thread&threadid=4494906&pagenumber=98
Das war im Offiziellem Tibia Forum einer der meist diskutierten ” Neuerungen” in Tibia und ich denke es wird im Forum sehr deutlich das dies nicht unbedingt “gefordert” war.
Zum Thema Neuerungen. Tibia hat im Jahr 2 große Content Updates die stets Winter und Sommer Update genannt werden. Jedoch ist es Seit Jahren immer sehr ähnlich 1 neues Gebiet oder eine Ergänzung eines alten Gebietes 1-2 neue Mounts 1 neues Outfit und meist eine Quest Line die in einer Art Dayli Task quest endet um alle neuen Inhalte nach und nach frei zu schalten. Beim einführen Neuer Systeme ist Cipsoft eher vorsichtig als auf die Spieler zu hören.
Noch kurz zu den Twitch Zahlen die erwähnt wurden. Auf Twitch findet man ein Paar Streams zu Tibia. jedoch wird kaum das Original Tibia gestreamt. Die meisten Spielen Ripoffs von Tibia besonders beliebt sind, ich nenne sie mal “Pokemon-Tibia´s”
und Ot-server(openTibia) bzw Retro Server. Hier werden meist Server mit dem Tibia stand von Version 7.4(offiziell Weihnachtsupdate 2004 ) gespielt.
Auch zu den Ripoffs bzw Tibia so ähnlichen Spielen das sie bei Twitch unter Tibia zu finden sind (z.b.Medivia und Zezenia) hätte ich gerne etwas von Cipsoft gehört.
Auch sollte Tibia auf Steam erscheinen hat sogar “Greenlight” bekommen aber dann wurde sich einfach nicht mehr dazu geäußert. 2 Ripoffs sind übrigens auf Steam erschienen( Zezenia und Phobos online)
Ich hatte so eine wunderbare Zeit mit Tibia aber kann es nicht übers Herz bringen dieses Spiel weiter zu empfehlen Cipsoft reagiert auf vieles einfach zu träge und hat noch nie besonders gut auf seine Spieler gehört.
Entschuldigt bitte das es doch sehr negativ wurde.
Nochmal zum Abschied Ihr macht ganz tolle Arbeit bitte weiter so!! Ich freue mich auf jede neue Folge. DankeDankeDanke😋
Ich weiss nicht, ob es darum geht “böse sein zu dürfen”. Klar, vor 20 Jahren war die Spielerschaft anders unterwegs, hatte andere Vorstellungen und Prioritäten.
Nach 20 Jahren ist irgendwie alles ausgelutscht, langweilig, weil zu oft gesehen.
Ein bischen “böse” sein hat manchem noch etwas Spaß gebracht, ist aber auf Dauer auch nicht der Bringer. Ganz im Gegenteil, das sozialste MMO erlebt gerade wohl seinen 2. Frühling: GW2. Und das zurecht. Ein gutes Spiel mit vielen richtigen Ansätzen. Leider hat Anet viel zu früh eine Weiterentwicklung eingestellt und lebt nur noch vom Recyceln. Wäre da eine kluge KI mit ins Spiel eingebracht worden, ich bin mir sicher, wir hätten heute das wohl stärkste MMO am Laufen. Aber die reine $-Sicht der Publisher ohne ausreichende Weitsicht macht alles kaput, überall.
Ich konnte die Folge nicht aufrufen. Daher kenne ich auch den genauen Wortlaut nicht, aber wenn wirklich die Aussage so interpretiert werden kann:
Was wird unter früher verstanden? DDO oder HdRO lebten bestimmt nicht davon, dass Spieler eine böse Rolle einnehmen konnten. Oder waren PvP-MMOs ohne Sicherheitszonen gemeint, in denen es darum ging, das Leben der anderen Mitspielern schwer zu machen?
Moralische Entscheidungen zu einem anderen Spielerlebnis zu führen ist bei Solospielen ja schon schwierig.
Es sind vor allem Sandbox-Spiele gemeint, jetzt. Es ist auch noch Mal eine andere Zeit gemeint. Es geht vor allem um die MMORPGs vor 2005. Tibia ist 25 Jahre alt und stark von Ultima inspiriert. Die Spiele nach 2005 sind stark von WoW geprägt, das wiederum von Everquest inspiriert ist
HDRO war ja schon immer extrem reglementiert. HDRO war schon ein Spiel, das klar darauf ausgelegt war, an den Erfolg von WoW anzuknüpfen. Das ist dann eine andere Generation.
Wie das bei DDO ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Das Spiel kam 2006 raus und war meines Wissens nie sonderlich erfolgreich. Ich hatte das jedenfalls nie auf dem Radar – vielleicht tu ich dem Spiel damit auch furchtbar Unrecht, dann tut’s mir leid.
Daher geht das alles auf eine Zeit zurück, in der MMORPGs nur von einer recht kleinen Zielgruppe gespielt wurde. Vieles hat bei einer kleinen Gruppe von Interessierten damals funktioniert und ich bezweifel mal, dass ein Aufleben der alten “Tugenden” in der heutigen Zeit viel Erfolg haben wird.
Es wird immer von den alten Zeiten geschwärmt, aber wenn es dann wirklich mal Neuerscheinungen gibt, die diese bedienen, sind sie dann schnell auch wieder verschwunden, weil es dann doch nicht so ist, wie sich die Spielerschaft vorgestellt hat.
Heutige Spiele, die mehr Erfolg bei dem Ausleben einer bösen Charakterrolle haben, sind dann eher schnelle in kleinen Gruppen wie z.B. Among Us
ALso ja, ich glaube du hast Recht. Ich glaube aber, dass es Platz für MMORPGs gibt, die das wieder so machen.
Man sieht das an EVE Online, das es ja immer noch gibt.
Während viele Spiele, die “genau wie WoW sein wollten”, gar keine Nische am Markt gefunden haben.
Ich glaube, wir brauchen mehr Vielfalt in MMORPGs – du hast Recht, dass die Bedinungen 2022 andere sind als 2000. Aber dass diese Spiele gefragt sind, sieht man ja am ungeheuren Interesse, dass Crowdfunding-MMOs, die solche Freiheiten versprechen, zumindest anfänglich erzeugen.
Wie gesagt, ich denke, dass es etws Wunschdenken nach dem Gefühl damals ist, was bei neuen Spielen einfach nicht aufkommen will. Man macht alle Dinge nur einmal zum ersten Mal.
Selbst bin ich im Bereich MMORPG auch erst bei WoW eingestiegen, aber es gab damals einige Mitglieder in der Gilde, die 2005 von einer DAoC Gilde zum Start auf einen PVP-Server gezogen sind. Und wir waren dort einige Zeit unterwegs, so dass es etwas geben haben musste, was sie dort gehalten hat und jenseits der Spielmechanik lag.
Es ist auch der Grund, warum Classic zuerst großen Zuspruch erhielt, aber eben nicht das gleiche ist.
Man steht nur einmal das erste Mal mit einer kompletten Gilde vor Ragnaros.