Die Quests von Elden Ring und warum sie so gut mit der Open World funktionieren

Die Quests von Elden Ring und warum sie so gut mit der Open World funktionieren

Elden Ring ist selbst unter Open-World-Spielen etwas ganz Besonderes. Einer unser Leser beschreibt, was das Spiel so viel faszinierender als die ganze Konkurrenz macht.

Dieser Artikel wurde von unserem Leser Wieland Wüller geschrieben und als Gastbeitrag auf MeinMMO veröffentlicht.

Mittlerweile durchquere ich die Welt der Zwischenlande in Elden Ring ein viertes Mal. Tre von Siegburg, so hab ich meinen Mensch aus adliger Herkunft genannt, sieht zwar etwas unbeholfen aus, konnte sich jedoch bislang gut gegen seine Widersacher behaupten.

Getrieben wird Tre von Siegburg nur von einem einzigen Ziel: Ruhm und Ehre für sein Adelshaus. Und wirklich gar nichts sollte ihn davon abhalten können.

Ein kurzer Zwischenstopp im nebligen Seenland von Liurnia – neue Ressourcen und Level müssen her. Erstaunlicherweise stoßen wir auch hier auf keine größeren Probleme.

Wir reisen weiter, bis Tre von Siegburg auf einmal Rya entdeckt, die sich als eine Bedienstete des Hause Vulkans vorstellt. Sie bittet mich, ihre gestohlene Halskette von der Schwarzwache zurückzuholen, die sich sogar ganz zufällig in der Nähe befindet. Eigentlich wollte Tre von Siegburg sich nicht mit den Problemen anderer herumschlagen – aber was soll eine Halskette bitte schon für Verzögerungen verursachen?

Nun, merkwürdigerweise hatte genau eben diese Halskette zur Folge, dass sich der Abschluss seiner Reise um mehrere Stunden verzögerte.

Elden Rings Quests – erbarmungslos, aber auch belohnend

Dieser Stein, der durch Ryas Quest ins Rollen gebracht wurde, kann für mich nur From Softwares Open-World-Spiel „Elden Ring“ ins Rollen bringen. Denn Elden Ring hat eine ganz besondere Art und Weise, uns Spielern die Quests und vielfältigen Geschichten rund um die Charaktere und der Welt näherzubringen.

Während wir beispielsweise in einem „The Witcher 3“ oder in einem „Far Cry“ von einer Quest zur anderen gelotst werden und der Spielfortschritt sich größtenteils daraus ergibt, vorgegebenen Punkten und Pfaden zu folgen, scheut sich From Software mit Elden Ring nicht davor, gewaltige Questreihen hinter NPCs zu verstecken, die zunächst auch erst einmal in der großen Welt der Zwischenlande gefunden werden müssen.

From Software geht hier sogar einen Schritt weiter und löst den Spielfortschritt von den zahlreichen Quests in Elden Ring. Wenn ich keine Lust darauf habe, gewissen NPCs bei ihrer Quest behilflich zu sein, so kann es durchaus sein, dass ich gewisse Gebiete gar nicht erkunden kann.

Zwar sind diese Gebiete rein optional, dennoch entgehen dem Spieler potenziell mehrere Stunden an neuem Content sowie weitere Charaktere, die durchaus sehr interessante Geschichten zu bieten haben. Von den Belohnungen, die uns entgehen und die das Spiel angenehmer gestalten könnten, will ich erst garnicht anfangen.

Wer nun denkt „Na dann mache ich das einfach später“, schaut leider etwas zu optimistisch in die Zukunft. From Software geht nämlich sogar so weit und streicht ganze Questreihen, wenn du in deinem Spielstand, und damit in der Story, zu fortgeschritten bist.

Nachsichtigkeit und Unaufmerksamkeit beim Erkunden werden gnadenlos bestraft. Abhilfe schafft in den meisten Fällen also nur ein neuer Charakter oder das New Game+.

Elden Ring Mogh Fuerst des Blutes
Mogh, der Fürst des Blutes – ein knallharter Bosskampf.

Ein passendes und aktuelles Beispiel wäre die Begegnung mit Mogh, Fürst des Blutes. Dessen Gebiet und spannender Bosskampf steht uns nur zur Verfügung, wenn wir Varres Quest bis zu einem bestimmten Punkt verfolgt haben.

Aktueller denn je: Um Zugriff auf das kommende Elden-Ring-DLC “Shadow of the Erdtree” zu kriegen, muss Mogh, Fürst des Blutes, gelegt werden. Diese Quest solltet ihr also auf jeden Fall angehen!

Die Open World von Elden Ring macht die Quests erst so richtig gut

Zugegeben, auf den ersten Blick klingt das erst einmal nicht so gut. Die Möglichkeit, beim ersten Durchspielen etwas zu verpassen, ist gerade bei gigantischen Welten wie der von Elden Ring groß. Berücksichtigt man den Aspekt, dass ganze Questreihen durch zu schnelles Voranschreiten in der Hauptstory abgebrochen werden, ist es ziemlich einfach, etwas zu verpassen.

Was aber auf dem Papier erstmal schlecht klingt, ist meiner Meinung nach eine der größten Stärken von Elden Ring. Und diese Stärke funktioniert nur so gut, weil die Open World von Elden Ring unfassbar durchdacht gestaltet ist.

NPCs und die dazugehörigen Quests sind meist nicht wahllos in irgendwelchen Schauplätzen platziert, sondern sind ganz geplant und gewollt in verschiedenen Gebieten verstreut. Meist hat dies sogar einen, für den NPC, storyrelevanten Grund. Den Grund hierfür erzählen uns manchmal die NPCs von selbst, oft kann es aber auch so sein, dass das Gebiet um uns herum einen Teil dieser Geschichte verrät.

Dies bringt mich genauer zu dem Punkt, warum gerade die Open World von Elden Ring es sich erlauben kann, so fahrlässig mit dem Progress-System der Quests umzugehen.

Das Leveldesign der Zwischenlande

Elden Ring ist nämlich ein prominentes Beispiel dafür, dass in den Zwischenlanden nichts zufällig platziert und ausgelöst wird. Wir müssen nicht anhand der UI-Elemente, wie einem Wegmarker oder dem bekannten Fragezeichen auf der Karte, nach interessanten Punkten Ausschau halten, sondern wir können anhand des Worldbuildings die relevanten Punkte der Zwischenlande sehen und erahnen.

Eines der bekanntesten Beispiele zum Level-Design von Elden Ring ist vermutlich dieser Screenshot:

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Dies ist der erste Eintritt in die Open-World von Elden Ring und zeigt uns anhand des Leveldesigns, welche Ziele, Schritte und Optionen uns zur Verfügung stehen.

Wir können beispielsweise anhand des großen Eldenbaums direkt erahnen, welches große Ziel wir zu erreichen versuchen. Die Festung “Sturmschleier” ist ebenfalls ein großartiger Punkt, der dem Spieler direkt ins Auge fällt und als ein erster Anhaltspunkt dienen könnte.

Das was viele andere Open-World-Spiele mit Wegpunkten und Markern zeigen möchten, präsentiert Elden Ring gut verständlich und intuitiv mit seiner Welt.

Ein Beispiel dafür, dass gewisse Schauplätze in Elden Ring eine Geschichte erzählen können, ist das Areal rund um den Baumwächter. Bei weiterer Betrachtung (und Erkundung) ist der Bereich um den Baumwächter ziemlich ausgestorben. Könnte dies vielleicht schon eine erste Geschichte um die Funktion des herumstreifenden Wächters erzählen?

So macht eine Open World Spaß

Ehrlich gesagt – ich bin gar kein Fan von Open-World-Games. Bis auf wenige Fälle vermeide ich es, Spiele mit großen und frei zugänglichen Welten zu spielen. Elden Ring stellt für mich eine solche große Ausnahme dar. Ich kann selbst entscheiden, wie tief ich in die Geschichten der Zwischenlande eintauchen möchte und vor allem habe ich zum ersten Mal das Gefühl, dass ich wirklich fürs Erkunden umfassend belohnt werde.

Quests in so einer großen Welt machen mir zum ersten Mal so richtig Spaß, weil ich nicht nur stiller Teilhaber bin und von A nach B laufe, sondern ganz bewusst alles auf mich wirken lassen muss – wenn ich das möchte.

Wer jetzt die durchaus nachvollziehbare Sorge hat, in Elden Ring irgendwelche Quests und Belohnungen zu verpassen, der hat Glück gehabt! Den Sammler und Komplettionisten finden auf MeinMMO die komplette Übersicht zu allen NPC-Quests und weiteren Nebenaktivitäten.

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