Mann sammelt 7,5 Millionen Euro von Fans für ein MMORPG, fährt’s an die Wand, gibt Kritikern die Schuld

Mann sammelt 7,5 Millionen Euro von Fans für ein MMORPG, fährt’s an die Wand, gibt Kritikern die Schuld

Das MMORPG Chronicles of Elyria wurde als realistische MMORPG-Simulation vorgestellt und sammelte im Lauf von 3 Jahren etwa 7,7 Millionen $ von Fans. Doch das Projekt schlug fehl, das Geld ist weg. 5 Jahre danach ärgert sich der Entwickler über die blöden Medien.

Womit hat er so viel Geld gesammelt? Der Entwickler Jeremy „Caspian“ Walsh hat sein MMORPG „Chronicles of Elyria“ immer sehr spannend vorgestellt:

  • Es sollte ein MMORPG sein, in dem man älter werden und sogar sterben kann
  • Das MMORPG sollte realistisch sein, wenn man zu viel isst, würde man dick werden
  • Es sollte eine MMORPG-Simulation sein, in der man Besitz anhäufen und mächtig werden kann. Man versprach eine MMORPG-Welt, in der man ein zweites Leben führen kann
Chronicles of Elyria – Pre-Alpha-Gameplay

Entwickler verzockte sich und musste schließen

Was ging schief? Caspian ist kein gelernter Entwickler und ein unbeschriebenes Blatt in der Szene. Offenbar war es sein Plan, genug Geld über Kickstarter und von den Fans einzunehmen, um einen Prototyp zu entwickeln, mit dem er dann einen Publisher überzeugen wollte.

Doch das ging schief: Kein Publisher wollte ihm sein Spiel zu Ende finanzieren.

Als er dann mit seinem Prototyp endlich an die Öffentlichkeit ging und das Spiel zeigte, löste das allgemeine Enttäuschung aus: Das Spiel war lang nicht so toll, wie von ihm beschrieben, sah technisch veraltet und schlimm aus.

Nur 4 Tage nach dem Start der Alpha schloss Walsh sein Studio.

Wie ging’s danach weiter? Das Problem ist, dass das Geld der Unterstützer weg ist und Klagen drohen. Daher ist „Chronicles of Elyria“ seit Jahren in einem seltsamen Zustand: Es ist kein Geld für Personal da, um es weiterzuentwickeln, aber das Projekt kann auch nicht eingestellt werden.

Caspian öffnete das Studio also flugs wieder, und machte als 1-Man-Entwickler weiter.

Entwickler ist sauer auf die Medien

Das ist die neueste Entwicklung: Wie mmorpg.com berichtet, hat Caspian jetzt 2 Stunden über das Spiel gesprochen:

  • Er will Praktikanten einstellen, um das Spiel weiterzuentwickeln, die könnten sich die Praktika ja für ihr Studium anrechnen lassen
  • Zeitpläne gibt er keine mehr raus, er sei ja eh alleine und da lohne sich das nicht

Als Schuldigen für die Probleme hat er die US-Seiten mmorpg.com und massivelyop ausgemacht: Die würden immer nur negativ über ihn berichten und neue Spieler davon abhalten, ihn zu unterstützen

 Ständig würde man erwähnen, dass er das Studio ja mal vorübergehend geschlossen habe.

Ohnehin seien negative Medien an allem Schuld: Als Beispiel nennt er die negative Berichterstattung über das DLC „Lightfall“ bei Destiny 2.

Die Medien sollten doch lieber berichten, dass jemand als kleiner Entwickler versuche, etwas von nichts aus zu erschaffen.

Künftig wollte sich Caspian nicht mehr zu den Medien äußern, sondern nur mit Unterstützern kommunizieren und hier auch überprüfen, mit wem er spricht. Unterstützer müssten künftig Name, Adresse und Telefonnummer angeben, damit Caspian nachvollziehen kann, mit wem er spricht.

Das steckt dahinter: Der Grundfehler bei Chronicles of Elyria ist schon vor 8 Jahren passiert. Die Idee, Geld zu sammeln, um einen Prototyp zu entwickeln und damit mehr Geld aufzutun, ist extrem schwierig.

Die Spieler fühlen sich berechtigterweise getäuscht, weil sie dachten, sie geben ihm das Geld, damit er ein MMORPG entwickelt, nicht einen Prototyp, mit dem er dann einen “richtigen” Investor sucht.

Letztlich war das ein viel zu ambitioniertes Projekt, das viel mehr Geld gekostet hätte, als er über Crowdfunding und dem Verkauf von virtuellem Land sammeln kann. Das kriegt man nur zusammen, wenn man Chris Roberts ist und kein Träumer.

Es ist gut nachvollziehbar, dass sich Caspian über die viele Kritik der letzten Jahre beschwert. Aber Grund zur Beschwerde hat auch jeder, der auch nur einen Cent in sein Projekt gesteckt hat.

Warum neue MMOs über Crowdfunding wie Star Citizen uns so frustrieren

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N0ma

Das Thema nimmt ja gar kein Ende.
Und wenn sie nicht gestorben sind ..
entwickeln sie mmer noch an dem Spiel.

uX V3nganc3
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Todesklinge
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Akuma

Bei aller liebe zur Medienkritik, den Unsinn brauchst so nicht zu posten.

Nicht Medienkritik hat es kaputt gemacht, das wirkt hier wie eine Ausrede wenn man sieht das dass Spiel 2020 schon nur mist war. Da hat sich einer massiv Überschätzt und nicht geliefert was man versprochen hat. Mehr ist das nicht.

Todesklinge
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EsmaraldV

*hust* camelot unchained *hust*

EsmaraldV

Ich versteh deine Argumente und kann das vollends nachvollziehen. Ich befürchte aber dennoch, dass camelot unchained ein ähnliches Schicksal ereilen wird. Die Entwicklung dauert zu lange, was im Anfangsstadium als „fortschrittlich galt ist mittlerweile veraltet und verursacht zusätzliche Kosten/Ressourcen etc. (gabs diesbezüglich nicht einen Artikel bei euch? Kann mich auch irren). Die Kommunikation ist eingeschlafen und die Kosten steigen und steigen und steigen…betrachtet man nun die Entwicklung der Spieler, die eine langfristige Bindung an den Spielen eher meiden (meine Meinung), mache ich mir sorgen und sehe das gesamte Projekt mittlerweile sehr kritisch, was den langfristigen Erfolg betrifft.
Ich will kein schwarzmaler sein (ich war ein großer Fan von daoc), aber ich hab das Gefühl, dass camelot unchained das 2te Star citizen wird.

EsmaraldV

Versteh ich voll und ganz. Letztendlich ein gefährliches Pflaster…ich hoffe aufs beste!

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