Ich spiele Baldur’s Gate 3 versehentlich wie ein furchtbarer Politiker im Wahlkampf, der jedem alles verspricht

Ich spiele Baldur’s Gate 3 versehentlich wie ein furchtbarer Politiker im Wahlkampf, der jedem alles verspricht

MeinMMO-Autor Dariusz Müller spielt aktuell Baldur’s Gate 3, doch sein Charakter hat einen ganz anderen Weg eingeschlagen, als eigentlich geplant war.

Jeder kennt die Klischees und Vorurteile, die es gegenüber Politikern gibt – sie sind unehrlich und machthungrig, stets auf den eigenen Gewinn aus. Sie täuschen, manipulieren und versuchen Menschen von ihren Zielen zu überzeugen. Gleichzeitig werden Versprechen geäußert, die nie eingehalten werden. Und ja, irgendwie hab ich es in Baldur’s Gate 3 geschafft, unbeabsichtigt zu genau so einer Person zu werden.

Mein Weg zum Politiker fing schon in einfachen Dialogen an. Zunächst wählte ich die Optionen, die meine Gefolgsleute hören wollten. Dann versprach ich den Tieflingen des Smaragdhains, ihnen zu helfen. Den Druiden sagte ich, dass ich auf ihrer Seite stehe und ließ die Goblins glauben, sie beim Angriff auf den Smaragdhain zu unterstützen.

Doch dann vertröstete ich einzelne Parteien und ließ sie warten, ging stattdessen Dingen nach, die meinem eigenen Vorteil dienten. Jedes Volk vertraute mir, dachte ich setze mich für sie ein – doch ich ließ sie allesamt hängen.

Ich häufte stückweise Reichtum an, schleimte mich bei den verschiedenen Fraktionen ein, schloss Partnerschaften und machte eine lange Rast. Ehe ich mich versah, eskalierten Situationen und mein Nichtstun löste Kämpfe aus, kostete Leben – während ich im Lager genüsslich Wein mit Schattenherz und Astarion trank.

Verlogen aber nicht böse, machthungrig aber nicht mächtig

Ich sollte noch erwähnen, dass ich keinen Dark Urge spielte und auch nicht grundlos mordete. Vielmehr war ich so lange untätig, bis sich alle Parteien gegenseitig zerstörten. Ich musste mich dann nur noch der verbliebenen Kämpfer entledigen und die Schätze einsammeln.

Mein Drow war nicht von Grund auf böse, nur ein extremer Egoist, der stark auf sich selbst und seinen eigenen Vorteil bedacht war. Immer dabei zu verschleiern, dass auf mich kein Verlass war. Jeder sollte weiterhin glauben, dass ich helfe. Ich log, bereicherte mich auf den Kosten der Verstorbenen, war egoistisch und machthungrig.

Irgendwann nutze ich in Dialogen nur noch die Optionen, mit denen ich mein Gegenüber täuschen oder von meinen Taten überzeugen konnte – und das klappte richtig gut. Schon bald betrat ich Orte, an denen ich nicht sein durfte, weil ich der Wache ein Märchen aufband. Zudem stahl ich alles, was von Wert war. Ich nahm von allen und gab es… mir.

Gelegentlich musste auch mal jemand die Lilien von unten betrachten, wenn ich mich nicht mehr mit listigen Worten aus der Affäre winden konnten. Das ließ sich einfach nicht vermeiden. Aber wenn es so weit war, wurden natürlich keine Zeugen zurückgelassen.

Ich löste einen Krieg aus, weil ich selbst nicht kämpfen wollte

Doch wie kam es überhaupt dazu, dass ich nur noch täuschte, log und betrog und mir teilweise sogar Quests ruinierte, in dem ich zu lange gar nichts tat? Nun ja, versehentlich.

Ich wollte in Baldur’s Gate 3 möglichst viele Kämpfe vermeiden, da ich das rundenbasierte System nicht mag. Es macht mir keinen Spaß und langweilt mich mitunter. Also redete ich mich im Zweifelsfall mit „Täuschen“ oder „Überzeugen“ raus.

Dennoch wollte ich Loot – bessere Waffen, Gold und schicke Rüstungen – war aber zu geizig zum Bezahlen, wurde gelegentlich beim Klauen erwischt und musste mich erneut herausreden.

Außerdem wollte ich alles erkunden und erstmal mit jedem sprechen, doch selbst beim Erkunden musste ich hin und wieder lügen, um bestimmte Bereiche betreten zu dürfen. Zusätzlich musste ich nach dem Erkunden regelmäßig rasten, um Lebenspunkte zu regenerieren. Ich konnte nicht jeden Kampf vermeiden und erlitt dabei viel zu viel Schaden, da ich von DnD keinen Schimmer habe.

Beim Rasten verging jedoch immer viel Zeit und Quests schritten voran, während ich nichts tat. Mein Nichtstun führte letztendlich zu Konflikten und Toten. Dennoch ließ ich es mir natürlich nicht nehmen, mich an dem Schicksal der Dahingeschiedenen zu bereichern und jede Leiche zu looten.

Ich versprach den Leuten das, was sie hören wollten und tat dann so lange nichts, bis es zu spät war.

Wenn ich euch nicht böse genug bin, beschreibt euch MeinMMO-Redakteur Benedict Grothaus, wie es ist, Dark Urge zu spielen:

Baldur’s Gate 3: Ich wollte ‘mal so richtig böse sein, aber das Spiel reibt’s mir voll rein

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