Typ stiehlt angeblich 280.000 Euro wie in einem Film aus den 90ern – Verzockt alles mit GameStop-Aktien

Typ stiehlt angeblich 280.000 Euro wie in einem Film aus den 90ern – Verzockt alles mit GameStop-Aktien

Berichten zufolge soll ein Softwareentwickler aus Kalifornien, USA, seinen Arbeitgeber um fast 300.000 Euro betrogen haben. Die Vorwürfe erinnern dabei stark an eine Komödie aus den später 90er-Jahren. Das Geld soll bereits weg sein – es ist wohl alles für GameStop-Aktien draufgegangen.

Wenn der Kuchen groß genug ist, fällt es doch nicht auf, wenn ein paar Krümel fehlen – oder? Das hat sich wohl ein Softwareentwickler aus den USA gedacht und angeblich mehr als 300.000 US-Dollar von seinem Arbeitgeber abgezweigt (ca. 285.000 €).

Wie die US-Seite Kotaku berichtet, haben sie Einsicht in einige Dokumente des Kings County Superior Court in Kalifornien und sollten die Anschuldigungen stimmen, hat der Entwickler beinahe den Plot der Komödie „Alles Routine“ (eng. Office Space) nachgespielt (via kotaku.com).

Als er nach seiner Verhaftung gefragt wurde, wo das ganze Geld denn jetzt sei, meinte der Entwickler, das Geld ist weg, er habe alles in Aktien-Optionen von GameStop angelegt.

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Entwickler trickst die Software aus, klaut wohl 300.000 $

Wie soll der Entwickler das Geld gestohlen haben? Der Softwareentwickler arbeitete bei Zulily, einem US-Onlinehändler. Dort hatte er Zugriff auf empfindliche Systeme, wie die Einstellung von Preisen und Lieferkosten. Selbst Geldflüsse konnte er offenbar umleiten.

Den größten Brocken, 261.885 Dollar, hat er demnach über das Abschöpfen von Lieferkosten gestohlen. Statt zu seinem Arbeitgeber gingen die Gebühren wohl direkt auf sein eigenes Bankkonto.

Zudem soll sich der Entwickler selbst Produkte nach Hause geschickt haben. Allerdings hat er bei seinen Bestellungen die Preise manipuliert – er setzte die Preise auf Cent-Beträge und soll so Waren in Wert von weiteren 40.842 Dollar erbeutet haben.

Über mehrere Monate sollen so insgesamt 302.278,52 Dollar erbeutet worden sein.

„OfficeSpace Project“ – Eine Story wie aus einem Film

Wie sind sie ihm auf die Schliche gekommen? Zulily erkannte die Unregelmäßigkeiten im System und setzte ein paar Mitarbeiter darauf an. Darunter auch der beschuldigte Softwareentwickler. Um seine Aktionen zu verschleiern, habe er die fehlenden Beträge auf Kundenkonten gebucht.

Allerdings ging irgendwann ein skeptischer Kollege zu seinem Haus, um Nachforschungen anzustellen. Vor dem Haus und in der Einfahrt sollen sich viele Zulily-Kartons gestapelt haben. Danach kam es zur Verhaftung.

Nachdem er gefeuert wurde, gab der Entwickler seinen Arbeitslaptop zurück, der danach durchsucht wurde. Hier fand man eine Datei mit dem Namen „OfficeSpace Project“ – benannt nach der Filmkomödie aus den 90ern.

Die Staatsanwaltschaft habe hier den kompletten Ablauf seiner Betrügereien nachvollziehen können. Es wurde sogar dokumentiert, mit welchen Mitteln der Entwickler seine Aktionen vor dem Management geheim halten wollte.

Danach kam es noch zu einer Wohnungsdurchsuchung, bei der unter anderem auch ein Klappsofa von Zulily gefunden wurde – alles noch in Originalverpackung.

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Das Geld ging in Aktien, das Zeug zu einer Frau

Was sagt der Beschuldigte? Es gab noch keine Anklage, weil die Ermittlungen noch laufen. Doch der Entwickler habe offenbar bereits ein Teil-Geständnis abgelegt. So sei das Geld weg – er hat alles in GameStop-Aktienoptionen investiert.

Warum die GameStop-Aktie? Die Aktie gilt als sogenannter „Meme Stock“. Dabei handelt es sich um Aktien, die immer mal wieder von organisierten Internet-Anlegern gepusht werden, die sich über reddit oder anderen Plattformen organisieren.

Die GameStop-Aktie hatte 2021 dadurch einen riesigen Boom, weil es eine Art Herden-Bewegung gab. Zusätzlich zu den „Meme Stock“-Anlegern haben auch viele unerfahrene Anleger in die Aktie investiert. Die Aktie explodiert auf mehr als 480 Dollar – zum Zeitpunkt des Artikels lag sie bei 15,77 Dollar.

Die Produkte beim Entwickler zu Hause habe er erst als „Testbestellungen“ beschrieben. Er habe nur vergessen, sie wieder zurückzuschicken.

Später gab er zu, dass er die Produkte auch für eine Frau bestellt hat, die er über die Dating-App Tinder kennt. Er habe damit angeben und sie beeindrucken wollen.

Wie ging das im Film aus? Der Film „Alles Routine“ bekam ein Happy End. Die Entwickler schnappten sich rund 300.000 Dollar, doch sahen ihren Fehler ein, waren geläutert und wollten alles wieder klarstellen.

Am Ende brannte das Büro, die beteiligten Entwickler hatten das Geld nicht mehr und fanden einen neuen Job. Doch niemand wurde verhaftet.

Ob es für den ehemaligen Softwareentwickler von Zulily ähnlich glimpflich ausgeht, werden wir wohl nie erfahren. Denn obwohl er mit vielen Beweisen und Anklagen konfrontiert ist, fanden die Ermittler noch einen kleinen Auszug in seinem „OfficeSpace Project“-Dokument: „Bereite einen Backup-Plan vor“.

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