Der große deutsche Twitch-Streamer Simon „ungespielt“ Wiefels, kurz Unge, sprach in einer vergangenen Liveübertragung über Werbung für Casino-Websiten. Dabei ging er auch auf einen Deal ein, den er selbst erhielt – knapp 5 Millionen Euro sollen das gewesen sein.
Was sagte Unge zu Casino-Deals? Der ehemalige YouTube-Streamer erzählte davon, dass Casino-Seiten „wirklich jedem, der auch nur irgendwie ansatzweise irgendwelche Reichweite und Zuschauer hat“ Kooperationsangebote schicken.
So war es auch bei Unge, der laut eigenen Angaben sogar ein Angebot über knapp 5 Millionen Euro erhielt. Dies lehnte er aber ab und schrieb auf Twitter, dass er niemals Casino-Streams machen werde. Er „halte sowas für absoluten Schmutz“.
Unge verglich die Spielsucht auch mit anderen Süchten und empfindet es nicht als richtig, so was zu promoten:
Aber wenn du solche Drogen und Süchte promotest, für deine Zuschauer und für deine Fans, halte ich das einfach für sehr gefährlich. Weil für mich ist das alles auf einer Schiene: Drogensucht oder Spielsucht oder whatever, das ist alles der absolute Teufel.
ungespielt
Unge über Casino-Deals von Twitch-Kollegen: „Menschlich enttäuscht“
Was sagte Unge zu den Casino-Deals von anderen Streamern? ungespielt sprach weiterhin davon, dass der deutsche große Twitch-Streamer MontanaBlack, der dem Drachenlord wertvolle Finanz-Tipps gab, wohl auch schon ein Angebot von 12 Millionen Euro erhalten habe.
MontanaBlack ist für seinen Hang zu Casinos bekannt und hatte sich deswegen heftig mit Tanzverbot gestritten:
Außerdem haben die größeren Twitch-Streamer orangemorange und Scurrows ebenfalls mit Casino-Streams angefangen. Wiefels schätzt, dass beide wahrscheinlich eine halbe Million oder 1 Million Euro dafür bekommen haben.
- orangemorange hat 509.000 Follower
- Scurrows hat 169.900 Follower
Beide haben also eine gewisse Reichweite auf der Plattform und das verdanken sie laut Unge einzig und allein ihren Zuschauern. Er sagt außerdem:
Wenn die Jungs so was promoten, dann müssen die sich im Klaren darüber sein: Die tauschen das Geld gegen ihre Zuschauer ein. Und zwar gegen die Zuschauer, die sie eben dahin gebracht haben, wo sie jetzt sind – also, die sie groß gemacht haben.
ungespielt
Die Zuschauer seien das, was die YouTuber und Streamer ausmacht – er finde das „sehr traurig“. Des Weiteren meint er: „Menschlich bin ich enttäuscht von allen Streamern, die solche Deals eingehen.“
Hier könnt ihr das komplette Video von Unge sehen:
Wo liegt laut Unge das Problem? Die Streamer erreichen damit junge Leute, die es nicht erreichen dürfe. Gerade Kinder, Teenager oder junge Erwachsene seien leichter beeinflussbar und streben eventuell ihren Idolen nach, äußerte Wiefels. Zudem sehen die Zuschauer, dass die Streamer gewinnen und wollen es daraufhin auch ausprobieren.
Er appellierte am Ende nochmals, dass man die Finger von Casinos lassen und auf keine Influencer-Links klicken solle. Wenn man das nicht unterstütze, gäbe es keine Casino-Deals mehr.
Casino-Deals werden nicht nur in Deutschland kritisch beäugt
Wie sieht es im Ausland aus? Auch dort kommt es immer wieder zu Streitereien, Diskussionen und Kritik zwischen den Streamern gegenseitig und den Zuschauern. So ist der größte Streamer von Twitch, xQc, für seine Spielsucht bekannt und zockt regelmäßig an Automaten oder Ingame.
Er meint dazu, dass er gar kein Vorbild sein möchte und einfach streamen will, wozu er Lust habe. Seine Zuschauer beschwerten sich allerdings darüber, dass er ihr Geld sinnlos verzocke. Zuletzt löste xQc mit einem Sponsoring einer Casino-Website erneut eine riesige Debatte aus.
Auch Mizkif lehnte, wie Unge, einen Casino-Deal ab. Um umgerechnet 9,3 Millionen Euro soll es bei dem Deal gegangen sein. Seine Zuschauer konnten das absolut nicht verstehen und hätten den Deal angenommen.
Trainwreck dürfte aber der bekannteste Casino-Streamer auf Twitch sein. Bis heute zockt er beinahe täglich, verlor dabei schon über 7 Millionen Euro und brüllte seine Zuschauer zusammen. Jedoch warnt er auch regelmäßig vor dem Glücksspiel und dass man ihm das absolut nicht nachmachen solle.
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Finde ich super, dass sich inzwischen einige klar gegen Glücksspiel positionieren.
Das man auf Dauer nur verlieren kann scheint vielen Leuten immer noch nicht klar zu sein.
Selbst beim Roulette, wo die Gewinnchance einen eigentlich nur knapp verlieren lässt, geht man am Ende als Verlierer vom Tisch. Denn auch wenn man wirklich mal gewinnt, erhöht man danach gerne mal den Einsatz und spielt bis die Kohle wieder weg ist.
“Doppelt oder nichts” ist der Klassiker um den gewinnenden Spieler bei Laune zu halten, bis er schliesslich doch verliert.
Bestes Beispiel ist der liebe Monte, früher noch gestohlen für Drogen und Essen und jetzt Sportwetten und Onlinecasino mit 50er Dreh, das Gefühl für Geld verloren und spielsüchtig obendrein
Jeden Mensch kann man Kaufen sie man sieht.
Glückspiel sollte einfach nicht beworben werden dürfen. Das kann so schnell nach hinten losgehen und einmal in dieser Spirale gefangen, braucht es sehr viel Energie und Disziplin da wieder rauszukommen. Spielsucht ist kein Spaß und sollte auch nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Ich finde es gut, dass einige solche Deals ablehnen.
Natürlich ist auch jeder für sich selber verantwortlich, aber nicht jeder hat bereits genug Erfahrungen gesammelt oder sieht das im falschen Moment. Man muss sowas keinem auf die Nase binden. Von mir aus könnte man auch alle Casinos schließen, hätte nichts Schlechtes.
Heftig einfach nur, 1 Millionen wenn man ganz sicher gehen will 2 Millionen reicht für das ganze Leben wenn man es richtig macht und nicht Kaufsucht verfällt und die bekommen das Mal eben angeboten für paar Stream Stunden jeden Tag. Das muss doch auch mega mies sein für die Mitarbeiter des Casinos, wenn die sowas hören das einer soviel Geld angeboten bekommt um das Spiel zu spielen woran sie arbeiten und selber kp ist jetzt nur eine Schätzung bekommen vielleicht 2-3k brutto Netto, das muss sich richtig mies anfühlen, würde mir zumindest so gehen.
Heutzutage schon lange nicht mehr. Willst du dich für die Zukunft absichern und ein Haus kaufen, bist du die Hälfte alleine schon los. Unterhaltskosten werden auch immer mehr und das mit den Jahren wird auch nicht besser. Also ist das auch leider nicht mehr die Menge die man anstreben sollte fürs Leben
Ach jetzt übertreib mal nicht.
1-2 Millionen Euro in Relation zum Durchschnittseinkommen (real, nicht das statistisch geschönte) reichen nicht? Wer nicht komplett der Marketing-Junkie ist und überwiegend im und für das Außen lebt, kommt damit mehr als gut durchs Leben.
Gehen wir vom normalen durchschnittsgehalt aus, 2.300 bis 2.500 Netto. Dann hast du nach 40 Jahren auch ca. 1,2 Millionen verdient aber trotzdem kein Eigenheim. Also recht hat er schon, wenn er sagt, mit 1 bis 2 Millionen kommt man heute nicht sehr weit.
Bei mir aufm Land kostet ein Bsuplatz mit 500 qm ca. 500.000 Euro. Dann hab ich aber nur einen Bauplatz, will ich ein Massiveinfamilienhaus draufhauen, sagen wir 140 qm ohne Keller, zahlt man nochmal locker 700.000. Da wären wir schon bei 1,2 Millionen und ich hab noch keine Küche oder sonstiges im Haus stehen.
In 30 Jahren muss mal das Dach erneuert werden bzw neue Heizung…Dies das… ohne jetzt in saus und Braus zu leben kostet das einfach ne ganze menge Geld.
1 bis 2 Millionen, ist lange nicht mehr das was es vor 10 Jahren war..und es wird immer schlechter.
Es gibt genug vernünftige Investments, wo du dein Geld mindestens 4% Zinsen pro Jahr anlegen kannst. 5 Millionen bringen dir nach Abzug von Steuern(ohne Kirchensteuer) rund 11k Euro pro Monat.
Die 4% bringen dir nicht viel bei 7% Inflation. Dann müsstest du schon 11% Rendite einfahren. Da bist du aber schon im hochrisiko Bereich. Aktuell siehts an der Börse auch schon seit Wochen sehr schlecht aus, da musst du schon mega gutes Händchen haben um nicht das halbe Portfolio rot zu haben.
Wenn ich auf 5 Millionen angelegtes Vermögen 4% Zinsen bekomme, sorgen 7% Inflation nicht dafür, dass ich 3% Negativ Zinsen bekomme.
Wenn du von Zinsen sprichst und ich von Rendite müssen wir uns erstmal einig werden. Meines Wissens gibt es nichts das dir 4% Zinsen einbringt. Bei einem Leitzins von – 0,5% wird dir niemand 4% Zinsen für dein Kapital geben. Deswegen zahlst du auch Negativ Zinsen auf der Bank.
Wenn wir von rendite dann musst du zwangsläufig die rendite inflationsbereinigt ermitteln.
Casinos haben scheinbar aktuell eine regelrechte “Großoffensive” laufen. Die Streamerin Reved hatte wohl auch ein Angebot (angeblich 6 Mio?) bekommen und ausgeschlagen. Da man bei den großen und bekannten Streamern nicht so richtig Fuß fassen kann pusht man jetzt wohl halt “kleinere” Streamer.
Was für eine – sorry für den Kraftausdruck – beschissene Zeit um Kind zu sein…oder Elternteil von Teenagern, bei solchen “Vorbildern”. Finde (wie so oft), dass auch Twitch sich da zu sehr aus der Verantwortung zieht – durch eine kleine Anpassung der AGBs könnten sie von heute auf morgen Glücksspiel Streams verbieten – aber die nehmen halt auch lieber die Kohle mit scheinbar…
Sehe ich genauso!
Glückspiel wird es immer geben und Streams dazu auch. Das kann man kaum verhindern. ABER:
An der Stelle kann man auch mal die Diskussion über Glückspielmechaniken in Games generell aufmachen. Ich frag mich manchmal, ob offensichtliches Casino wirklich so viel teuflischer ist, als bei Fifa Packs zu öffnen oder sich in all den anderen Games Lootboxen zu kaufen…allen voran die ganze F2P-Seuche. Ein Streamer, der solche Dinge permanent zeigt, steht für mich auf gleicher Stufe wie die Casino-Streamer.
Ich hab neulich auch was erlebt. Da ist ein Grundschulkind (3.-4. Klasse) mit Freunden in einen Eckladen gegangen und hat für ‘nen 50€-Schein Sammelkarten gekauft. Ich hab mir damals nur gedacht:
Für mich war es offensichtlich, dass das Kind seinen Freunden imponieren wollte.
Ob es nun Lootboxen, Wetten, Sammelkarten oder Ueberraschungseier sind. Für mich ist das alles Glücksspiel und gehört entsprechend eingeordnet. Leider sieht das Gesetz es nicht so.
Der Glücksspielparagraph sieht leider nur solches als Glücksspiel an, wo Geld zu gewinnen ist. Völlig hinter der Zeit.