Nach Cheating-Vorwurf im Schach: Twitch-Clip zeigt, wie gründlich Spieler nun durchsucht werden, bevor sie ans Brett dürfen

Nach Cheating-Vorwurf im Schach: Twitch-Clip zeigt, wie gründlich Spieler nun durchsucht werden, bevor sie ans Brett dürfen

Seit mehreren Wochen ist die Schach-Welt in Aufruhr. Dabei befindet sich Hans Niemann, ein 19-jähriger Großmeister und Twitch-Streamer, im Auge des Sturms – seit einer Partie gegen Magnus Carlsen steht er unter Cheating-Verdacht. Jetzt hat er an einer US-Meisterschaft teilgenommen – unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen.

Die Situation in Kürze – Seit Niemann vor einigen Wochen den amtierenden Weltmeister Magnus Carlson überraschend besiegen konnte, stehen Spekulationen im Raum, dass er bei der Partie betrogen hätte. Carlson hatte nach seiner Niederlage mit einem Twitter-Posting einen ersten Verdacht geäußert. Kurze Zeit später zog sich der Weltmeister aus einem Turnier zurück, nachdem die Kontrahenten in einer frühen Runde gegeneinander angetreten waren.

Niemann beteuert in der Sache seine Unschuld, gab aber in einem Interview zu, als Jugendlicher bei zwei Online-Partien geschummelt zu haben. Die mediale Aufmerksamkeit sorgte in der Zwischenzeit dafür, dass Chess.com, eine der größten Plattformen für Online-Schach, eine Untersuchung von Niemanns professioneller Laufbahn vorgenommen hat. In einem 72 Seiten langen Bericht wurden bei über 100 von Niemanns Partien Unregelmäßigkeiten festgestellt. Sogar der Weltschachverband FIDE kündigte eine Untersuchung der Vorfälle an.

Turnierteilnahme nur unter strengen Sicherheitsmaßnahmen

Das wird unternommen – Der Betrugsskandal ging auch an den Veranstaltern des US Chess Championship 2022 in St. Louis nicht spurlos vorbei. Um weitere Kontroversen im Vorfeld des Turniers zu verhindern, wurden die Sicherheitsmaßnahmen entsprechend erhöht. Die Turnierleitung in St. Louis wollte so die Integrität der Ergebnisse gewährleisten.

Neben Metalldetektoren, die bei solchen Turnieren üblich seinen, kamen diesmal allerdings Geräte zur Überwachung von Radiofrequenzen zum Einsatz. Damit wollte man verhindern, dass die Spieler auf diesem Wege Anweisungen von außenstehenden Personen erhalten können. Als weitere Maßnahme war ein Experte vor Ort, der die einzelnen Partien überwachen sollte.

Die ganze Sicherheitsprozedur könnt ihr euch im verlinkten Twitch-Clip anschauen. Da seht ihr auch, wie Hans Niemann kontrolliert wird. Beim Großmeister ist das Security-Team besonders gründlich: Er wird von oben bis unten gescannt und muss sich sogar umdrehen. Seinem Gesichtsausdruck nach findet er an den Maßnahmen jedoch keinen großen Gefallen.

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Niemann kontert Kritiker

So lief das erste Match – Die Veranstalter finden, dass Niemann es trotz der Anschuldigungen gegen seine Person verdiene, an dem Turnier teilzunehmen. Unter den wachsamen Augen der Turnierleitung konnte der kontroverse Profi dann schließlich zu seinem Match antreten. Niemann gelang es Christopher Yoo, genau wie Niemann ein Schach-Großmeister, zu besiegen. Wie schon bei seinem Match gegen Carlson, spielte er mit Schwarz.

Nach der Partie auf die Anschuldigungen angesprochen, sagte Niemann, dass sein Spiel für ihn sprechen würde. Die gewonnene Partie würde zeigen, was für ein Schachspieler er sei und dass er nicht aufhören würde, egal welchem Druck er ausgesetzt sei. Als der Interviewer ihn dann konkret zu seinem letzten Match befragen wollte, brach Niemann das Interview ab. “Sie können es interpretieren, wie Sie wollen. Es war ein schönes Spiel, ich muss es Ihnen nicht näher beschreiben.”

Niemanns will also seine Leistungen für sich sprechen lassen, sein Verhalten dürfte aber dennoch weitere Fragen aufwerfen. Das letzte Wort dürfte in dieser Sache also noch nicht gesprochen sein.

Twitch-Streamer ist beunruhigt, als der absolute Tech-Experte den PC auseinandernimmt, den er für 3.500 Euro verkauft.

Quelle(n): Kotaku.com, Dextero.com
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Fun Hellsing

Ich wär ja immer noch für den Vorschlag eines anderen Lesers hier, vor Beginn eine EMP Granate zu zünden 😀 Just in case.

N0ma

un dann fallen Leute mit Herzschrittmachern tot um

Fun Hellsing

Battle rez regelt.

Wolve In The Wall

Neben Metalldetektoren, die bei solchen Turnieren üblich seinen, kamen diesmal allerdings Geräte zur Überwachung von Radiofrequenzen zum Einsatz. 

Ist das nicht unsinnig? Selbst wenn Radiofrequenzen gesendet werden bräuchte es ja vermutlich irgendein aus metallischen Bauteilen bestehendes Empfängergerät. Heißt für mich: wenn der Metalldetektor nix entdeckt = kein Empfänger = eig egal ob Radiofrequenzen gesendet werden oder nicht, da sie ja so oder so nicht empfangen werden können.
Aber sollte trotz all der Maßnahmen nix entdeckt werden und Niemann trotzdem weiter auf dem Nievau eines 2700er GM spielen, dann kann man wohl recht sicher sein, dass er zumindest im OTB kein Betrüger ist.

N0ma

Wenn dann reicht ihm ein Empfänger. Der strahlt keine Radiowellen ab. Unsinniger Test.
Man braucht auch nicht zwangsläufig Metall. Und wenn dann sowenig das der Detektor nichts detektet, denke ich.

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