Der Xbox-Chef erklärt, warum das neue 70-€-Spiel von Bethesda so ein großer Flop geworden ist

Der Xbox-Chef erklärt, warum das neue 70-€-Spiel von Bethesda so ein großer Flop geworden ist

Redfall (Xbox, PC) hätte ein Hit für Xbox, Bethesda und Entwickler Arkane werden sollen. Stattdessen ist das neue Koop-Spiel mit Vampiren miserabel gestartet und stürzt auf Xbox und Steam total ab. Phil Spencer meldet sich nun zu Wort und erklärt, was da passiert ist – und wie es weitergeht.

Was ist das für ein Spiel? In Redfall spielt ihr einen von vier Helden und müsst alleine oder im Team aus bis zu 4 Spielern die Stadt Redfall von Vampiren befreien. Nach einem Vorfall ist dort alles verseucht, die Sonne ist dunkel und viele überlebende Menschen sind jetzt Kultisten.

Im Kern ist Redfall ein Loot-Shooter, in dem ihr immer bessere Ausrüstung findet. Eure Charaktere verfügen aber auch über besondere Fähigkeiten, mit denen sie Vampire bekämpfen und die Gegend erkunden können.

In verschiedenen Missionen und besonderen Aktivitäten sammelt ihr mehr Loot, werdet stärker und entdeckt mehr von der Welt und der Story. Außerdem stehen euch mächtige Vampir-Bosse im Weg, die ihr in epischen Kämpfen plattmachen sollt.

Wie kommt Redfall an? Nicht gut. Die ersten Reviews zu Redfall sind miserabel, wobei die offiziellen Berichte hier noch das beste Bild zeichnen:

  • der Metascore für PC liegt bei 57, der für Xbox bei 62
  • die User-Scores hängen zwischen 1,9 und 2,6
  • auf Steam ist das Spiel mit 30 % „größtenteils negativ“

Größte Kritik sind dabei technische Probleme. Niedrige FPS, Grafik-Fehler und Stottern gehören zu den häufigsten Beschwerden. Allerdings bemängeln auch einige Spieler, dass schlicht die Welt zu leer und langweilig sei. Es gebe wenig zu tun, Gegner seien keine Herausforderung und das Gefühl einer gefährlichen „Vampir-Stadt“ fehle völlig.

Besonders weh tut dabei der heftige Preis von stolzen 70 € für die Standard-Version. Das ist vielen einfach zu teuer für ein Spiel, das scheinbar nicht einmal fertig ist, sondern Fehler aufweist.

Eine Verschiebung hätte nicht geholfen

Das sagt der Chef: Im Kinda Funny Xcast haben die Moderatoren den Xbox-Chef Phil Spencer zur Rederunde eingeladen (via YouTube). Dort spricht Spencer lange über das, was bei Redfall schief gelaufen ist und was vielleicht hätte besser gehen können.

Er beginnt damit, dass er selbst natürlich nicht zufrieden sei. Er hasse es, die Xbox-Community zu enttäuschen, dann sei er mit sich selbst unzufrieden: „Nichts ist schwerer für mich, als die Xbox-Community zu enttäuschen und zu sehen, wie sie das Vertrauen verliert.“ Man habe 60 FPS versprochen und nicht liefern können. So etwas gehe gar nicht.

An den technischen Problemen arbeite man und man wolle sie bald beheben. Dass so etwas das Bestreben sei, habe man schon mit Sea of Thieves und Grounded bewiesen. Aber was auch eine Verschiebung nicht behoben hätte, sei die Idee des Spiels gewesen, die ebenfalls nicht unbedingt gut ankommt:

Was ich nicht tun werde, ist gegen das kreative Bestreben unserer Teams zu wirken. […] Ich bin ein großer Unterstützer von Arkane Austin, ihre Erfolgsbilanz ist super, ich liebe viele ihrer Spiele. [Redfall] ist eines, wo sie ihre internen Ziele nicht erreicht, haben. Es ist vielleicht vereinfacht, zu sagen: „Wenn ihr nur 3 Monate verschoben hättet, hätte die Kern-Idee des Spiels etwas anderes geliefert als das, was es war.“ […]

Wenn wir mehr Bugs haben, als wir haben sollten, dann sind wir offen für Verschiebungen. Aber an einem Punkt müssen wir die kreative Vision haben und das Spiel rausbringen. Dann erzählen uns Reviewer und Spieler, was sie davon halten.

Phil Spencer

Was hätte man anders machen können? Spencer sagt, er wolle den Teams die Freiheit lassen, zu tun, was sie tun möchten, auch wenn dann nicht die Spiele dabei herauskommen, die man von diesem Studio erwarten würde. Redfall ist ein solches Beispiel, da Arkane vor allem bekannt ist für Singleplayer-Story-Games wie Prey und Dishonored.

Später nimmt Spencer die Schuld dabei auf sich und Xbox im Ganzen: „Wir haben keine gute Arbeit geleistet, um mit Arkane Austin zu interagieren und ihnen zu helfen, zu verstehen, was es heißt, Teil von Xbox zu sein. Wir haben sie einfach an dem Spiel arbeiten lassen.“ Man habe aber mehr für das Team da sein sollen, räumt Spencer ein.

Das alles sei aber keine Entschuldigung dafür, was früher passiert ist, sondern nur eine Erklärung. Spencer selbst wirkt ziemlich mitgenommen von den letzten Tagen und sagt selbst, dass er gerade auch keine positive Haltung einnehmen könne. Dazu sei sein Kopf zu voll.

Was MeinMMO-Redakteur Maik Schneider von Redfall hält, lest ihr hier:

Redfall angespielt: Der neue Koop-Shooter macht so viel richtig – Versagt aber bei den Grundlagen

Quelle(n): Kinda Funny Games, gamespot
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David

Also so der flop ist es auch in meinen Augen nicht, sicher merkt man hier und dort die ein oder andere leblose Ecke, nen fps drop oder so, aber deshalb das Spiel in den Keller zu voten halte ich für falsch. Hat man an cyberpunk gesehen, an destiny sowie fifa sieht man den copy und paste wahn noch heute und da fühle ich auch keinesfalls immersion. Letztendlich ist es im Nachhinein immer etwas easy Dinge schlecht zu quatschen die mit Patch x y oder z nachgereicht werden….meine subjektive Sicht der Dinge und ich hab meinen Spaß dran auf der sx

Viktor Frankenstein

Ich habe sehr viel Spaß mit Redfall (spiele auf meiner X-Box Series X), egal ob alleine oder im Koop Modus mit 2 Kumpels gemeinsam, und habe auch keine 70€ bezahlt sondern “nur” 50€ bei einem legalen Keyseller. 🤗

GipsyDanger

…wenn man schon keine 60 FPS erreichen kann, gleichen es die Publisher halt dann eben mit 70 EUR wieder aus^^

Threepwood

Das liest sich wie eine der verständnisvollsten Drohungen, die man so droppen kann. 😄
“Ihr konntet machen, was ihr wolltet. Ging nach hinten los. Ihr könnt nun nie wieder machen, was ihr wollt, weil die XBox-Audit-Crew euch nun im Nacken sitzen wird und alles abgesegnet werden muss.”

Sturm

Ich spiele Redfall im Koop mit Freunden zu viert und kann abolut nicht nachvollziehen das es so zerissen wird. Ja, es ist nicht perfekt, es hat seine Macken und wir mussten auch zwei bis drei mal wegen Bugs über 3 Abende verteilt neustarten, aber generell macht es uns doch viel Spass im Koop. Von mir würde es zwischen 75 und 80% bekommen. Im Singleplayer ist es vermutlich schon ein wenig langweiliger.

Compadre

Obs wirklich der cleverste Schachzug war, Bethesda als großen Exklusivdeal anzupreisen… Ich weiß ja nicht. Wann hat Bethesda denn zuletzt mal wirklich abgeliefert?

Die am Ende des Artikels zitierte Aussage klingt ja fast nach einer Bankrotterklärung.

Zuletzt bearbeitet vor 11 Monaten von Compadre
Neowikinger

Also wenn ich sehe, wie es mit Halo Infinite gelaufen ist, hat Arcane sehr wohl verstanden, wie man als Teil der MS Familie handelt…

Da kann Phil sich so sehr im Selbstmitleid suhlen wie er will, irgendwas scheint bei MS grundlegend intern schief zu laufen, da die Qualität der MS Spiele schon seit der ersten XBox extrem schwankt.

Firefix

MS hat Beshesda nicht auf die auf die FInger geschaut. Wenn sich da nicht ändert, können wir uns gut vorstellen, was mit Starfield passieren wird.

Mr.Reen

Es wird nicht das letzte Spiel sein, was zur MS gehört und verkackt. Aus dem einfachen Grund, dass die Studios ihr Geld mit der übernahme durch MS gemacht haben. Die brauchen nix mehr abliefern. Ob ein Spiel ein Erfolg ist oder jämmerlich in die Brüche geht. Es ist wie in jedem anderen Job. Es gibt keine Berufsehre mehr.

Kenarwars

Wie immer die Gleiche Scheiße. Idioten am Drücker die nur das Geld verwalten aber keinen Plan und Ideen haben. Redfall ist gescheitert. Da man von Anfang an auf Nummer sicher gehen wollte. Super Grafik, Open World, Koop, Shooter. Hey alles Dinge mit den andere Erfolg haben. Dann wie immmer bei 90% auf den Markt werfen damit nicht zuviel Geld verloren geht wenn es scheitert. Typisches Verhalten von Chefs die keinen Plan haben. Leider seh ich in seinen Worten noch keinerlei Einsicht das das Problem bei der Führung liegt und nicht beim Studio. Jetzt machen die noch die 10% und die Performance und dann wird es eingemottet. Gelernt haben die aus diesem Fehler bis jetzt gar nichts. Das Team wird noch mehr überwacht und die nächsten Projekte scheitern noch schlimmer und dann wird das Team aufgelöst. Und die Chefs die keinen Plan haben stellen sich hin als wären sie weiterhin die Geilsten der Geilen.

Zuletzt bearbeitet vor 11 Monaten von Kenarwars
Firefix

Das ist der AAA Markt. Diese Spiele sind viel zu teuer. Da will keiner ein Risiko eingehen. Man muss den breiten Markt abdecken. Deswegen denke ich auch, wir können in Zukunft einfach mehr von AA Titeln haben.
Auch letztens mir gedacht, dass ich nicht die neuste Grafik brauche für gute Unterhaltung. Auch wenn es ein wenig heuchlerisch klingt, da ich eine AMD XTX habe.

Athrun

Ich sag was da schief gelaufen ist.
Bethesda wurde von Microsoft aufgekauft und wie es bei Microsoft mit Studios so ist. Fahren sie alles gegen die Wand.
Da brauch Spencer nichts zu kommunizieren weil er einfach nur Bullshit erzählt.
Große Namen gekauft und selbst dort verkackt.
Peinlich für diesen Verein.

Maledicus

Ich finde seine Offenheit sehr gut! Wenn so ein Statement kommt wird sicher noch einiges geschehen mit Redfall. Das wichtigste sind erstmal Performance & Steuerung.

Motzi

Was passieren wird, ist, dass jeder Arkane Mitarbeiter einen Xbox Mitarbeiter an seine Seite bekommt, der ihm bei der Arbeit zuschaut und kontrolliert 😂
Das war ein richtig harter Anpfiff seitens Phil Spencer in Richtung Arkane.

TheGardener

So lange im geschäft und NIX gelernt! Jetzt mal ohne Witz, jeder von uns könnte den Laden besser führen als der und das wird sich auch nicht ändern solange die Leute mit dem Totschlag Argument GamePass das ganze verteidigen!

JoJoRabbit

Auch du hast den Artikel und die Aussage nicht verstanden. Die Schuld liegt ganz klar bei Arkane, weil sie ihre Ziele nicht erfüllt haben. Sie haben das Privileg gehabt, ohne Druck und Vorlagen ein Spiel zu bringen. Gemacht haben sie daraus nichts.

TheGardener

Er sagt doch es ist ihre Schuld.
Willst du mir sagen das Arkane eigenständig ein Hit nach dem anderen macht, aber sobald sie “freiheit” von microsoft bekommen durch die uebernahme kommt der erste Flop weil SIE es nicht hinbekommen haben? Wie naiv muss man sein! Welches Studio hat denn nach der uebernahme ein besseres Spiel als zuvor gemacht? Genau, keins!
Es ist VIEL wahrscheinlicher, dass MS sagte macht aus dem Ding (was eigentlich der MP für ein anderes Spiel werden sollte) ein eigenständiges Spiel in X Tagen mit X euro und das kam halt dabei raus.

Caliino

Da war halt einfach wieder mal die Gier für den Geldbeutel zu groß…

CandyAndyDE

Bugfixes ändern aber nichts an:

  • abwechslungsarme Missionen
  • Story-Fortschritt nur für Host
  • Story und Charaktere ohne Tiefe
  • Langweilige Inszenierung
  • Hauptcharaktere wirken übertrieben cool und edgy
  • nur sehr (!) wenige Nebenaktivitäten

Zitat: Gamepro

huhu_2345

Vermutlich ein Spiel das man loswerden wollte und nicht noch mehr Zeit als Nötig in die Entwicklung stecken. Dann aber doch zu viel Arbeit Investiert um es in die Tonne zu werfen.
Bei den Internen Test wussten wohl alle auf was es hinauslaufen wird und es war ihnen einfach egal.
Anders kann ich es mir kaum erklären.

JoJoRabbit

Naja wenn das Spiel schon Unsummen verschlungen hat und Arkane nicht an was anderes arbeitet. Dann wäre es wirtschaftlich ein Versagen, es nicht zu bringen. Denn jetzt können sie immer noch versuchen, nachträglich den karren aus dem dreck zu ziehen. Beheben sie die Technik Defizite und liefern nachträglich content für Lau. Dann könnte man die geprellten Kunden eventuell wieder besänftigen. Cyberpunk mal als Beispiel genannt.

Ist zwar alles scheisse. Aber im Nachhinein sehen es viele gerne, wenn ihre 70€ sich doch noch gelohnt haben.

huhu_2345

Die werden es noch Patchen und vielleicht ein paar Features hinzufügen. Falls nicht schon ein DLC in Arbeit ist kann ich mir kaum vorstellen das sie da noch mehr Arbeit reinstecken.

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