Riot Games hat den früheren Manager und den früheren Coach des LoL-Teams Griffin gesperrt und das auf unbegrenzte Zeit. Die Koreaner waren ein Team, das sich zur League of Legends WM 2019 qualifizieren konnte. Aber offenbar gab es riesige interne Schwierigkeiten. Der Coach cvMax soll Spieler sogar misshandelt haben.
Das ist die Strafe von Riot Games: Riot hat gestern das Urteil gegen das koreanische Team Griffin und dessen frühere Angestellte verkündet:
- Der frühere Coach von Griffin und jetzige Coach von DragonX, Kim „cvMax“ Dae-Ho, wird “auf unbegrenzte Zeit” von allen eSport-Events gesperrt, die Riot ausrichtet
- Der frühere Director von Griffin, Cho Guy-nam wird ebenfalls lebenslang von allen eSports-Events ausgeschlossen, die Riot Games betreibt
- Das Team Griffin erhält die Strafe von 100 Millionen KRW, das sind etwa 85.000$
Das wird dem Manager vorgeworfen: Der soll direkt mit einem minderjährigen Spieler verhandelt, ohne die Zustimmung der Eltern eingeholt zu haben. Er soll zudem dazu beigetragen haben, eine Klausel in den Vertrag eines Spielers hineinzuschreiben, die dessen Rechte stark beschnitt , ohne das zuständige Komitee zu informieren.
Das wird dem Coach vorgeworfen: Der Coach soll seine früheren Spieler mit „körperlichen und verbalen“ Maßnahmen angegangen sein.
Es kam zu Gewalt gegen einige Spieler.
Wie die Spieler selbst berichten soll vor allem Top-Laner Sword (Titelbild) unter dem Trainer gelitten haben.
Spieler erzählen von Beleidigungen und Angriffen
Das sagen die Spieler: In einem Interview mit Inven sprechen drei Profis und ein Coach von Team Griffin über die Vorfälle:
- Cho „Sword“ Sung-won – der Top-Laner
- Lee „Tarzan“ Seung-yong – der Jungler
- Shin „Rather“ Hyeong-seop – der Ersatz-Midlaner
- und ein weiterer Coach Byun „Chaos“ Young-sub
Offenbar hat Top-Laner Sword das meiste abbekommen: Der Coach habe ihn am Kragen gepackt und ihn aggressiv geschüttelt. Danach habe er ihm gesagt, er hätte das „verdient.“ Der Coach habe zu Sword gesagt, er werde ihn „bis ans Ende der Welt folgen, um Rache zu nehmen“ oder ihn töten, wenn das Team wegen Sword verliere.
Der Coach habe zu Sword gesagt:
“Man kann einen Menschen mit nur einem Arm nicht dazu bringen, zu klatschen. Du hast nur einen Arm, ich kann einen Behinderten nicht so behandeln wie andere.”
Der Coach Chaos sagt, cvMax hätte häufig Spieler als „mutterlos“ bezeichnet, das ist offenbar eine der schlimmsten Beleidigungen in Südkorea.
Rather sagt, ein anderer Spieler hätte ihm erzählt, cvMax habe ihn so hart gezwickt, dass er eine Schramme abbekam und weinen musste.
Das ist die Vorgeschichte: Das ist eine komplizierte Situation. Man wusste schon länger, dass Team Griffin große Probleme hatte. Die haben das Jahr über in Korea dominiert, dann aber in den Playoffs gegen SKT1 verloren. Da soll es schon zu großen Konflikten gekommen sein.
Die Probleme eskalierten dann vor den LoL Worlds 2019 und wurden öffentlich. Aber bislang standen vor allem Aussagen von cvMax im Raum.
Im Vorfeld sah es so aus, als gab es hier einen Machtkampf zwischen Coach und Manager:
- Der Coach cvMax sagte, der Manager habe ihn für die Niederlage von Team Griffin gegen SKT1 bei den Meisterschaftsspielen in Korea verantwortlich gemacht. Das habe ihn letztlich aus dem Team getrieben.
- Der Coach, cvMax, ging dann kurz vor den Worlds – das Vertrauen sei zerstört, sagte er
- Der Chef des Teams entschuldigte sich später bei dem Coach, während die WM lief – und entließ den Manager.
- Im Turnier schied Team Griffin dann im Viertelfinale der LoL Worlds 2019 gegen Invictus Gaming aus, vor allem Top-Laner Sword machte da eine unglückliche Figur.
- Der ehemalige Coach cvMax sagte nachher, Sword hätte bei ihm nicht gespielt. Es wirkte so, als hätte Sword sich beim Manager beschwert und so cvMax aus dem Team vertrieben.
Die jetzigen Informationen werfen ein neues Licht auf die Lage:
- Bislang war cvMax eigentlich “der Gute” in den Augen der Community und Sword der Täter, der ihn rausgemobbt hat, um selbst zu spielen
- jetzt sieht die Lage völlig anders aus
Es gab schon früher Vorfälle in Asien, in denen LoL-Spieler von ihren Teams regelrecht als Geisel gehalten wurden.
Update 28.11.: Riot Games hat die Strafe gegen LoL-Coach cvMax erstmal verschoben.
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Vielleicht verstehen jetzt auch mal die Vereine/Unternehmen und vor allem die Spieler, dass ein Trainer im eSport – egal bei welchem Team – aktuell kein Trainer im klassischem Sinne ist! Trainer müssen nicht die besten Spieler sein oder die größten Erfolge gefeiert haben – Trainer müssen Wissen besitzen das deutlich darüber hinaus geht. Sozialkompetenz, Psychologie, geistige Reife und Fachwissen in versch. Disziplinen wie Lehrwesen, Kommunikation, Gesundheit, Recht, Medienkompetenz oder Teambuilding, all das und noch viel mehr gehört dazu um sich überhaupt als Trainer bezeichnen zu können. Wer das nicht besitzt ist nicht mehr als ein Spieler der Erfahrungen weiter gibt.