Schüler bringt Intel-CPU an ihre Grenzen, wählt dumme Idee zur Kühlung, bemerkt seinen Fehler zu spät

Bei der Kühlung von Prozessoren greift man normalerweise auf eine klassische Luftkühlung zurück. Auch kompakte und in sich geschlossene AiO-Wasserkühlungen werden immer beliebter. Ein Schüler behauptet nun bei dem Versuch, seinen Prozessor auf den Maximaltakt zu bringen, einen Eiswürfel zum kühlen benutzt zu haben. Eine Idee, die er direkt bereut.

Was bedeutet Maximaltakt? Durch einen höheren Takt von CPU und Grafikkarte kann so mancher Gamer noch genug Leistung aus seinem alten System kitzeln, um neuere Titel mit ausreichend FPS spielen zu können. Dabei wird ein Prozessor oder eine Grafikkarte kurzzeitig mit einer höheren Taktfrequenz als dem Standardwert betrieben. Herstellerfirmen setzen aber auch hier ein Limit, damit die Hardware nicht zu heiß wird. Erreicht ein Chip seine vorgegebene Höchsttemperatur, drosselt er automatisch auf einen niedrigeren Takt.

Durch ausreichend Kühlung kann man dies hinauszögern. Die Art und Weise der Kühlung spielt dabei also einen wichtigen Faktor. Was man mit den ganzen nervigen Boxed-Kühler machen kann, die eh keiner braucht, zeigt euch dieser Gamer. Bastler wiederum wollen einfach das Maximum aus ihrer Hardware herausholen und sich durch Rekordwerte mit anderen messen.

Ein Schüler musste nun, seiner Aussage nach, die Erfahrung machen, dass ein Eiswürfel nicht unbedingt die beste Idee ist, um sein System beim Maximaltakt vernünftig zu kühlen. Wie es dazu kam, lest ihr hier bei uns.

„Macht das nicht zu Hause“ – Eiswürfel-Experiment geht schief

Worum geht es? Reddit-User „yxre_1“gab an, seinen Schul-Laptop auf die Burst-Frequenz bringen zu wollen. Die Burst-Frequenz ist die maximale Einzelkern-Frequenz, zu der der Prozessor betrieben werden kann. In dem Gerät ist ein Intel Pentium Silver N6000 Prozessor mit einem Grundtakt von 1,1 GHz verbaut. Laut Datenblatt liegt der Maximaltakt bei 3.30 GHz.

Der Schüler sagt, er hat für seinen Versuch ein Programm für Stresstests installiert. Solche Tools suchen nach Primzahlen und sorgen so für eine maximale Auslastung der CPU auf 100 %. Auf diese Weise nähert sich der Prozessor der Burst-Frequenz und kommt binnen weniger Minuten auf seine Höchsttemperatur.

Wie kam es zu seinem folgenschweren Fehler? „yxre_1“ gibt an, in einem ersten Test einen Prozessor-Takt von 2.5 GHz erreicht zu haben. Laut seiner Aussage bemerkte er dabei, dass die Kunststoffabdeckung sehr heiß wurde. Seiner Angabe nach vermutete er eine thermische Drosselung der CPU und soll sich dazu entschlossen haben, die Abdeckung zu entfernen.

In der Situation soll ihm die fragwürdige Idee in den Sinn gekommen sein, einen Eiswürfel auf den Kühlkörper des Prozessors zu legen. Einen wirklichen Beweis bis auf ein Foto des angeblichen Versuchs bleibt er der Community aber schuldig.

Der Schüler sagt, er hat seine Tests bei einem CPU-Takt von 3,15 GHz beendet. Nachdem er den Eiswürfel vom Kühlkörper entfernt hatte, sorgte das bereits geschmolzene Wasser angeblich für einen Kurzschluss. Das Gerät ging seinen Worten nach direkt aus und ließ sich nicht mehr einschalten. Seine Warnung an die Community lautete: „Ich möchte nur sagen … macht das nicht zu Hause“.

Ob das ganze nur als ein Gag oder wirklich ernsthaftes Experiment betrachtet werden kann, bleibt unklar. Für einige Nutzer, die das Experiment auf reddit kommentieren, scheint das Verhalten so bescheuert zu sein, dass sie es nicht nachvollziehen können.

Falls eure Hardware aber einen echten Wasserschaden erleiden sollte, haben wir im Folgenden ein paar wichtige Tipps für euch.

Mehr zu Hardware und Tech

Mehr zum Thema

Gamer hat keine Wärmeleitpaste im Haus, will seine AMD-CPU stattdessen auf besonders “geniale” Weise kühlen

von Martin Vollert

Mehr zum Thema

Gaming-PC stürzt ständig ab, Schuld ist ein kleines Bauteil, Nutzerin erstaunt: „Wusste gar nicht, dass sowas passieren kann“

von Martin Vollert

Mehr zum Thema

Nutzer kühlt seinen Gaming-PC mit Nvidia-Grafikkarte auf eisige 4 Grad, weil er ihn an eine Klimaanlage anschließt

von Benedikt Schlotmann

Was tun bei Wasserschäden?

Warum ist Wasser im System problematisch? Prinzipiell muss reines Wasser im System nicht gleich zu einem irreparablen Defekt führen. Aber im Wasser enthaltene Salze und andere verschiedene Stoffe machen es leitfähig und können dann zu einem Kurzschluss oder Schlimmeren führen. Auch destilliertes Wasser kann Strom leiten. Was genau mit eurem PC oder eurer PS5 passiert, wenn sie mit Wasser in Berührung kommen, erklären wir euch in diesem Artikel.

Das solltet ihr bei Wasserschäden tun:

• Schnell reagieren, um Folgeschäden zu vermeiden:
  Das Notebook oder den PC solltet ihr sofort ausschalten und komplett stromlos machen. Zusätzlich müsst ihr das Netzteil bzw. Stromkabel ziehen und einen vorhandenen Akku nach Möglichkeit aus dem Gerät nehmen.
• Wasser entfernen:
  Wenn nur wenig Wasser über das System gelaufen ist, kann dieses mit einem Tuch weggewischt werden. Bei größeren Mengen kann man den Rechner leicht kippen, um eingedrungenes Wasser wieder herauslaufen zu lassen. Zur Sicherheit sollte man den Rechner über einen längeren Zeitraum auf der Heizung trocknen.
• Im Zweifelsfall einen Fachmann aufsuchen:
  Bei geringen Wassermengen können die erwähnten Tipps schon ausreichend sein. Manchmal kann sich aber noch ein kleiner Rest Wasser auf den Kontakten und Bauteilen befinden. In diesem Fall ist es ratsam, eine Fachwerkstatt aufzusuchen und das Gerät dort von IT-Experten trocknen bzw. reinigen zu lassen. Im schlimmsten Fall wird eine Reparatur fällig, bei der die beschädigten Komponenten ausgetauscht werden müssen.

Hattet ihr auch schon so „geniale“ Ideen, um euren Prozessor zu kühlen? Oder wurde euer System schon mal das Opfer eines Wasserunfalls?

Wie eine außer Kontrolle geratene Kühlung mit 17 Lüftern aussieht, lest ihr hier.