Ein Reddit-User muss seine defekte “All-In-One”-Wasserkühlung ersetzen. Da er keine Wärmeleitpaste zur Hand hat, entscheidet er sich für einen schlechten Ersatz. Tüftler aus der Community nennen ihm ungewöhnliche Alternativen, die besser funktionieren sollen.
Eine vernünftige Kühlung ist die Grundlage für ein dauerhaft stabiles System. Prozessoren und Grafikkarten in Gaming-PCs werden immer performanter. Daher müssen ihren hohen Temperaturen im Betrieb effektiv abgeleitet werden.
Manchmal können Komponenten, die eure Hardware kühlen sollen, auch für sonderbare Probleme sorgen: Gaming-PC stürzt ständig ab, Schuld ist ein kleines Bauteil, Nutzerin erstaunt: „Wusste gar nicht, dass sowas passieren kann“
Der Wärmleitpaste zwischen Prozessor-Oberfläche und dem Kühlkörper hat dabei eine wichtige Rolle. Einem Mann auf Reddit fehlt aber diese wichtige Komponente. Er sucht daher nach Alternativen, um seine CPU kühl zu halten. Seine Wahl fällt auf Wärmeleitpads. Wir zeigen euch, ob er damit Erfolg hatte und worauf man dabei unbedingt achten sollte.
“Zahnpasta würde besser funktionieren” – Wärmeleitpads sind nicht immer die beste Wahl
Was für ein Problem hat der Gamer? In einem Beitrag auf Reddit berichtet der User „MFWildcat27“ von seiner defekten All-In-One Wasserkühlung für seinen AMD Ryzen 9 5950X Prozessor. Als Ersatz will er einen CPU-Kühler mit Lüftern von Thermalright verbauen.
Er hat allerdings keine Wärmeleitpaste im Haus. Diese wird auf der Oberfläche des Prozessors verteilt, um einen besseren Kontakt zwischen CPU und Kühler herzustellen.
Womit ersetzt er die fehlende Wärmeleitpaste? Weil seine bestellte Paste noch nicht eingetroffen ist, entscheidet er sich stattdessen dazu mehrere kleine Wärmeleitpads zu verwenden. Auf dem Foto in seinem Beitrag erkennt man, wie er diese mehr schlecht als recht auf der Oberfläche des Prozessors verteilt hat. Zum Teil überlappen sich die Pads sogar etwas.
Kann er sein System auf diese Weise ausreichend kühlen? Vermutlich nicht. Denn nachdem „MFWildcat27“ seinen Computer mit den eingesetzten Wärmeleitpads testen will, stürzt das System wenige Sekunden nach dem Start von Windows mit einem Bluescreen ab. Dies kann auch eine andere Ursache haben, aber eine zu hohe Temperatur seiner CPU als Grund ist sehr wahrscheinlich. Leider macht er danach keine weiteren Aussagen zur Kühlung seines Rechners. Auch eine Rückmeldung, ob die bestellte Wärmeleitpaste das Problem behoben hat, bleibt aus.
Was sagt die Community zu dem Fall? In den Kommentaren unter dem Beitrag warnen den glücklosen Bastler einige vor dem Versuch mit den Pads. Zu groß wäre die Gefahr einer Überhitzung des Prozessors. Das System könnte abstürzen oder Komponenten wie CPU oder Mainboard durch zu hohe Temperaturen nachhaltig beschädigt werden.
Andere wiederum schlagen ihm ungewöhnliche Alternativen vor, die besser funktionieren sollen. Babycreme und Zahnpasta sind angeblich ein geeigneter Ersatz für die fehlende Wärmeleitpaste. Es bleibt unklar, ob er die Ratschläge überhaupt ausprobiert hat.
Auf die Wärmeleitfähigkeit kommt es an
Warum ist seine Idee nicht so effektiv wie Wärmeleitpaste selbst? Der Gedanke an sich auf Wärmeleitpads zu setzen ist nicht verkehrt. Solche Pads kommen in Computern häufig zum Einsatz. Vor allem bei Komponenten, die wesentlich geringere Temperaturen im Betrieb erreichen, sind Wärmeleitpads mehr als ausreichend. Sie werden oft zwischen Kühlkörpern und Speicherchips auf Grafikkarten sowie Komponenten auf dem Mainboard verwendet.
Die Verwendung von Pads ist also generell nicht die schlechteste Idee und immer besser als gar keine Wärmeleitpaste zu verwenden. Pads sind aber aufgrund ihrer Dicke auch gegenüber günstigen Wärmeleitpasten im Nachteil. Die Paste wird benötigt, um die Fläche zwischen Prozessor und Kühler auszufüllen. Dadurch wird die erzeugte Wärme besser abgeleitet und die CPU effektiver gekühlt. Außerdem ist die Spaltfüllung bei Unebenheiten auf Prozessor und Kühler wesentlich besser als mit Pads.
Wo liegt der Vorteil von Paste bei der Wärmeleitfähigkeit? Pasten enthalten als Hauptbestandteil Metalloxide, um die Wärme effizient abzuleiten. In Verbindung mit den restlichen Bestandteilen entsteht eine Komponente, die nicht schnell austrocknet und somit langfristig eingesetzt werden kann. Normalerweise reichen schon kleine Mengen aus, um die Prozessor-Oberfläche damit vollständig zu bedecken.
Warum ist zum Beispiel Zahnpasta eine schlechte Alternative? In der Zahnpasta sind keine Metalloxide enthalten. Ganz im Gegenteil kann diese Bestandteile wie verschiedene Mineralien enthalten, die umliegende Komponenten im Computer beschädigen könnten. Hinzu kommt das Problem der Austrocknung. Das in der Zahnpasta enthaltene Wasser verdunstet mit der Zeit. Dadurch verliert sie relativ schnell ihre Eigenschaft als flüssiger Lückenfüller. Die Leitfähigkeit nimmt kontinuierlich ab.
Daher wird empfohlen, immer auf eine vernünftige Wärmeleitpaste zu setzen. Viele Hersteller legen solche immer öfter ihren CPU-Kühlern bei. Markenprodukte sind meist noch etwas wirksamer, aber die mitgelieferten Pasten reichen in der Regel für eine vernünftige Kühlung aus.
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Im Notfall: Zahnpasta
Regel Nummer 1 Wärmeleitpaste ist keine Spachtelmasse, wie wollen nur kleinste Zwischenräume zwischen 2 Komponenten füllen.
Eben. Wärmeleitpaste ist nicht dazu da, die Komponente zu kühlen (viel hilft viel, gilt hier nicht). Weder die CPU noch der Kühler sind zu 100% plan. Selbst wenn der Kühler einen gewissen Druck auf die CPU ausübt, bleiben kleine Luftspalte übrig die für einen schlechten Wärmetransport sorgen. Und genau diese winzigen Luftspalte, soll eine Wärmeleitpaste überbrücken. Je dünner diese Schicht ist, desto besser die Wärmeübertragung von CPU zum eigentlichen Kühler.