Gamer kauft Grafikkarte auf Amazon, bekommt Fake-Produkt – Händler verweigert Erstattung bis zur Rückgabe des „richtigen“ Artikels

Gamer kauft Grafikkarte auf Amazon, bekommt Fake-Produkt – Händler verweigert Erstattung bis zur Rückgabe des „richtigen“ Artikels

Eine Familie hatte eine Grafikkarte auf Amazon bestellt und bekommt ein Fake-Produkt. Es dauert fast 5 Monate, bis die Geschichte gut für die Familie ausgeht.

Viele Nutzer bestellen Produkte online. Hier ist Amazon eine der wichtigsten Adressen, wenn man etwa eine Grafikkarte oder einen Prozessor bestellen möchte.

Doch eine Familie hatte jetzt wenig Glück. Denn anstatt einer Grafikkarte gab es ein gefälschtes Produkt. Erst nachdem sich Go Public, eine investigative Nachrichtensendung der CBC, einschaltete, löste sich die Sache. Bei der CBC könnt ihr die gesamte Geschichte nachlesen.

Manch ein Gamer findet nur seltsame Gegenstände bei seinem neuen Gaming-PC:

User findet seltsamen Gegenstand bei neuem Gaming-PC – Und die Community hat eine Menge Spaß

Familie bestellt auf Amazon: „Das war schon ein ziemlicher Schock“

Was genau ist passiert? Eine Familie in Kanada wollte ihrem Sohn nach dem erfolgreichen Highschool-Abschluss eine Freude machen und bestellten ihm Komponenten für einen Gaming-PC. Auf diese Weise hätte er dann seinen eigenen PC bauen können.

Die Familie bestellte die Komponenten direkt auf Amazon. Doch als Matthew die Verpackung der Grafikkarte öffnete, stellte er fest, dass das Plastikgehäuse ausgehöhlt und mit einer plastikhaltigen Substanz gefüllt war, um es zu beschweren.

In einem Gespräch mit der cbc.ca erklärte die Familie, dass dieses Paket für sie eine ziemliche Überraschung gewesen sei:

Das war schon ein ziemlicher Schock. Bis zu dem Punkt, an dem ich es herauszog und einen zweiten Blick darauf warf, sah alles ziemlich offiziell aus.

Das viel größere Problem war jedoch die Rückgabe des Fake-Produkts auf Amazon. Der Vater der Familie kümmerte sich um die Rücksendung des fehlerhaften Produkts.

  • Allerdings teilte Amazon ihm in einer E-Mail mit, dass es keine Rückerstattung geben würde, bis der “richtige” Artikel zurückgeschickt worden sei.
  • Darüber hinaus sagte der Amazon-Vertreter, dass der zurückgeschickte, gefälschte Artikel weggeworfen worden sei, um andere Mitarbeiter zu schützen.
  • Amazon erklärte wiederholt, dass man den richtigen Artikel geliefert habe.

Amazon beendet Rückgabe: „Sie sagen im Grunde, dass wir versuchen, sie zu betrügen“

Wie ging es weiter? Amazon beendete die Rückgabe. Das echte Produkt sei nicht angekommen und die Sache sei damit erledigt. Ein Mitarbeiter erklärte, dass die Entscheidung endgültig sei. Das versteht jedoch der Familienvater nicht, wie er der kanadischen Zeitung erklärte:

Der Karton war offensichtlich manipuliert worden. Wir hatten eigentlich erwartet, dass Amazon bessere Qualitätskontrollen und bessere Verfahren hat, um sicherzustellen, dass so etwas nicht passiert.

Und glücklich die Familie mit der Entscheidung nicht:

Sie sagen im Grunde, dass wir versuchen, sie zu betrügen. Wir haben nie etwas zurückgeschickt [außer der Grafikkarte] oder etwas in dieser Art [gemacht]. Das ist ein kleiner Schlag ins Gesicht. Sie haben die Sache im Grunde genommen beendet und gesagt, dass es nichts mehr zu diskutieren gibt. Und leider bin ich anderer Meinung.

Wie endete die Geschichte? Am Ende nahm der Vorfall jedoch noch ein gutes Ende. Denn nachdem man mit der Geschichte an die Öffentlichkeit gegangen sei, erstattete das Unternehmen der Familie ihr Geld zurück und entschuldigte sich dafür, dass es fast fünf Monate gedauert habe, den „unglücklichen Vorfall“ aufzuklären.

Ein User kann mit neuem Gaming-PC erst spielen, nachdem er üblen, versteckten Fehler gefunden hat

Quelle(n): www.cbc.ca
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Vallo

Ich glaub das größte Problem war hierbei auch, dass sie das falsch gelieferte Produkt selbst entsorgt haben. Hätten die es einfach zurück gesendet und als “falsch gelieferten Produkt” deklariert, wäre es nicht so geendet

Huehuehue

Amazon hat den Artikel entsorgt, nicht der Kunde. Nur, damit es hier keine Missverständnisse gibt

Darüber hinaus sagte der Amazon-Vertreter, dass der zurückgeschickte, gefälschte Artikel weggeworfen worden sei, um andere Mitarbeiter zu schützen.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Huehuehue
Bernd Rumpp

Wo und wie kann man sich am besten in der Öffentlichkeit beschweren? Hab am 18.11 eine SSD bestellt (Premium Versand) diese sollte Montag geliefert werden da ich ja arbeite und persönlich entgegen gekommen werden muss gebeten sie mir bitte auf einen Samstag zu liefern. Von morgens 6 bis 20 Uhr gewartet und Paket Verfolgung geschaut keine Änderung am Status also wider ans Telefon und gebeten sie doch bitte dann nächsten Samstag zu liefern… MA. ja kein Problem kümmer mich drum#Status Nicht zustellbar. Wieder Hotline ok Ersatz Versand nun Lieferzeit zwischen 19.12 und 31.01.23 wtf . Da drauf angewiesen Arbeit und Ersatz zuvor Gleiches Produkt über Otto bestellt und war am nächsten Tag da…….

Waldemar

Ich habe sogar noch so einen Fall mehr oder weniger laufen.
Ein Handy mit dem Apfel Logo bestellt und stattdessen Duftkerzen erhalten. Die Amazonfahrer drücken einem das Packet ja nur noch in die Hand und verschwinden. Beim Auspacken sind mir dann Duftkerzen entgegen gekommen, woraufhin ich direkt beim Amazon Kundenservice angerufen haben. Der Herr am Telefon sagte, kein Problem schicken sie den falschen Artikel einfach zurück, wir kümmern uns darum.
Ein paar Tage späte bekomme ich eine E-Mail das ich doch bitte das richtige Produkt zurückschicken soll, sonst gibt es kein Geld zurück. Nach vielen hin und her Geschreibe (geht nur per E-Mail) habe ich nur noch die Antwort bekommen das ich diesbezüglich keine Antwort mehr bekomme.
Inzwischen ist sogar eine Anzeige bei der Polizei gemacht worden, aber die können leider den Aufenthaltsort des Fahrers nicht feststellen, ich vermute das Amazon hier einfach nicht Kooperiert. Selbst nachdem ich den Brief der Polizei an Amazon geschickt habe, hat sich keiner gerührt.
Zum Glück habe ich Teilzahlungen eingestellt und kann somit ein paar der Zahlungen zurückhalten. Leider hatte die Amazon Kreditkartenbank mich hier auch sehr lange hingehalten und versprochen das ich das Geld zurückbekomme. Aber nach ca. 3 Monaten abwarten gab es nur den schlanken Satz das eine Rückbuchung grundsätzlich nicht möglich ist (Obwohl mir der Kundenservice mehrfach was anderes versichert hat).

Mal schauen ob es sich irgendwann aufklärt.

Kurtftw

Mir ist so etwas ähnliches auch passiert. Ich habe von Freunden für mein Aquarium ein relativ teures Stück “Hardware” zum Geburtstag geschenkt bekommen. Wurde über Amazon von meinen Freunden gekauft. Der Verkäufer war aber ein Marktplatzhändler, der auch einen eigenen Webshop betreibt. Versand, also das Fulfillment, über Amazon in diesem Fall.

Auf jeden Fall hat es 1-2 Wochen gedauert bis ich Geburtstag hatte und beim aufpacken ist mir aufgefallen, dass dieses Gerät schonmal benutzt wurde. Durch den Zustand war ersichtlich das dieses Teil schonmal über Wochen in einem fremden Aquarium hing (Algenspuren).

Haben es dann reklamiert und der Verkäufer hat uns beschuldigt, ihm ein gebrauchtes Teil unterjubeln zu wollen. Er konnte das sogar glaubhaft nachweisen anhand einer Anleitung, die bei seinen Geräten in einer anderen Ausführung beiliegt (anderer Importeur).

Ich bin mir immer noch sicher das im Amazon Lager der Fehler passiert ist. Bzw. ein anderer Käufer das böswillig gemacht hat, aber die Ware als “gut” wieder eingelagert wurde zu lasten des Händlers.

Erst als ich mit einem Anwalt gedroht habe, habe ich Neuware erhalten. Der Händler hat mir dann “lebenslang” digitales Hausverbot erteilt. Nervt mich immer noch.. weil der Shop in der Szene relativ groß und relevant ist. Ich wusste, er ist nicht schuld.. ich aber auch nicht. Anders konnte ich es mir nicht erklären.

Was mich tierisch auf die Palme gebracht hat, war seine penetrante Art mir vorzuwerfen bzw. sogar meinen Freunden, dass wir ihn bescheißen wollen.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Kurtftw
Roan

Was im Lager passiert, ebenso beim Versand, liegt in der Verantwortung des Händlers. Dieser muss beweisen, dass tatsächlich die richtige Ware angekommen ist, was üblicherweise kaum möglich ist (er kann beweisen, dass zugestellt wurde wenn man unterschrieben hat beim Paketboten, aber er kann nicht beweisen, dass z.b. den Paketdienstleister nicht ein Fehler unterlaufen ist, außer es wird direkt bei der Übergabe überprüft und auch vom Empfänger bestätigt, was aber so gut wie nie passiert).

Sofern er versicherten Versand gemacht hat und beweisen kann, dass er die korrekte Ware losgeschickt hat, dann hat er einen Anspruch gegenüber dem Paketdienstleister. Aber der Kunde hat in so einem Fall immer den Anspruch gegenüber dem Händler, da ist es irrelevant wo der Fehler passiert ist.

Das Hausverbot ist übrigens unzulässig, sowas darf bei erwiesenem rechtswidrigen Verhalten (die Vermutung ihr würdet betrügen ist nicht ausreichend) oder bei z.b. starker Überlastung der Server erfolgen. Laut BGH dürfen Hausverbote hingegen nicht erteilt werden, wenn Kunden sich als schlechte Zahler erweisen oder das gesetzliche Widerrufsrecht im Übermaß in Anspruch nehmen. Und in eurem Fall trifft ja nicht Mal das zu, ihr habt einen falschen Artikel erhalten und die Herausgabe des bestellten Artikels verlangt. Ein Betrug kann der Händler euch offensichtlich nicht beweisen (sonst hätte er die Ware nicht herausgegeben), somit ist auch das Hausverbot unzulässig. Als Händler mit öffentlichen Verkaufsraum (egal ob Supermarkt oder online) hat man nur sehr begrenzt Möglichkeiten, Verträge zu verweigern.

Rahteklak

Vor ca. 4 Jahren ist mir das gleich passiert, allerdings ist mir das gebrochene Siegel an der Verpackung direkt aufgefallen, an der Stelle habe ich das Handy gezückt meine Frau gerufen und alles protokolliert. Ich hatte mich innerlich schon auf eine Klage eingestellt. Die Rücksendung “eines falsch erhaltenen Artikels” verlief aber absolut Problemlos. Ersatzartikel war der richtige und nie wieder was gehört. Es lag also entweder an den Lückenlosen “Beweisaufnahme” oder am Glück den richtigen Mitarbeiter bei der Rücksendungen erwischt zu haben.

zigZag

Da hast du auch Recht das es nicht die Aufgabe von einem sein sollte zu protokollieren wie man ein Paket öffnet.

Allerdings kommt es auch mal vor, das Person A einen Artikel zb. elektrische Zahnbürste kauft, die daheim gegen seine alte austauscht. Das ganze zb. an Amazon zurück sendet innerhalb der 14 tägigen Widerrufsfrist. Amazon prüft das ganze nicht korrekt und verkauft die alte Zahnbürste als neu an Person B, die sich natürlich wundert und direkt Kontakt mit Amazon aufnimmt.

Soll alles zurück schicken, Amazon sagt ja du hast uns den falschen Artikel zugesendet, Geld gibt es erst wenn der korrekte Artikel bei uns ist, usw.

Person A betrügt Amazon und Amazon denkt es war Person B.

Hier nun nachweisen das Amazon schon bei Person A geschlampt hat, ist für Person B unmöglich, daher ist es am einfachsten wenn tatsächlich mit Fotos oder Videos dokumentiert wird.

Klingt zwar unglaublich bei Hygiene Artikeln aber laut ComputerBase Forum tats. so passiert.

Also um auf Nummer sicher zu gehen, dokumentieren per Video oder man kauft halt direkt vor Ort kaufen und prüfen falls möglich.

xander

So ein Fall ist aber leider schwierig zu beweisen als Endkunde.
Was bringt das Video, wenn du ein Produkt mit gebrochenem Siegel bekommst und das filmst, da kann Amazon auch sagen du hast das vor dem filmen selber beschädigt und ausgetauscht, das ist ja eben das Problem!? Außer du filmst jedes Amazon Paket vor dem auspacken, aber selbst dann kann man Inhalt austauschen ohne das Paketband zu beschädigen etc.. einfach doof als Kunde.

zigZag

Es ist extrem doof als Kunde wenn dir sowas passiert.
Weil es halt auch extrem unglaubwürdig klingt.

Aber die Leute sind halt auch bereit soviel kriminelle Energie aufzuwenden und du als ehrlicher Käufer bist dann der gerarschte. Ich bin froh sowas selber noch nicht erlebt zu haben und auch bei mir im Freundeskreis ist sowas bisher nicht passiert.

Roan

Das ist auch nicht notwendig, denn die Beweislast liegt erstmal beim Verkäufer. Dieser trägt die Transporthaftung, wenn also irgendwo ein Fehler passiert ist, dann hat der Verkäufer Pech gehabt. Und es wird schwierig komplett lückenlos zu beweisen, dass kein Fehler passiert ist. Selbst wenn er beweisen kann, dass es bis zur Abgabe an den Versanddienstleister korrekt war (z.b. mit Videoüberwachung beim Verpacken, einscannen der verpackten Ware und wiegen um dann das Gewicht mit dem Gewicht beim Versanddienstleister zu vergleichen), muss er dies ja auch für den Versand selbst beweisen. Wenn er versicherten Versand abschließt dann kann er zumindest gegen diesen Vorgehen, gegenüber dem Kunden ändert das aber nichts.

Wenn der Versanddienstleister aber ebenfalls beweisen kann das ordnungsgemäß zugestellt wurde (z.b. 2 Paketboten die bestätigen können, dass das Siegel unberührt war), dann sieht es schon anders aus, dann ist die Schilderung des Verkäufers glaubhaft und der Käufer muss beweisen, dass er das falsche bekommen hat. Aber jetzt Mal ehrlich, wie oft passiert das, das insbesondere beim Versanddienstleister bewiesen werden kann, dass mit dem Paket nichts passiert ist. Das lückenlos zu beweisen ist viel zu kostspielig, da nimmt man lieber das Risiko in Kauf dass es mal schief geht.

Wenn übrigens der Händler glaubhaft darlegen kann, dass der Käufer bescheißt, kann er ggf Anzeige erstatten (Betrug) und es kann dann zu einer Hausdurchsuchung kommen. Gerade wenn ein Käufer dies häufiger macht oder anderweitig glaubhafte Gründe dafür gibt, dass der Käufer liegt. Wenn dann der Artikel gefunden wird, dann hat der Käufer ein Strafverfahren am Hals. Wenn man hingegen als Käufer die Wahrheit sagt, hat man da nichts zu befürchten.

Nein

Ist mir mit nem Ipad passiert, hatte nen falsches drin, da ich mich damals nich mit ausgekannt hab… hab ich das erst sehr spät gecheckt .D

Muchtie

naja aussage gegen aussage. Er weiß wie es wirklich war

AniEars

Klar, Amazon hat direkt nach dem Bericht den Fall auch bei sich aufgeklärt, reiner Zufall.

Irgendwie glaube ich das nicht.

René

Steht da ja so auch nicht.

Brauchst du also nicht glauben.

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