Das SF-MMORPG EVE Online hat einen besonderen Plan für chinesische Regelbrecher: Die werden hart bestraft. Sie müssen wahrscheinlich Steine klopfen, um aus dem Space-Knast rauszukommen. Das ist in China wohl so üblich.
Das haben Data-Miner gefunden: Die Data-Miner von Hoboleaks haben besorgniserregende Stränge in der Datenbank von EVE gefunden. Da geht es um Zwangsarbeit, mit der man sich die Freiheit verdienen kann.
Diese geplanten Änderungen fand man auf dem Test-Server von EVE Online, auf „Singularity.“
Aus den Daten geht hervor, dass sich Straftäter durch Strafarbeit rehabilitieren sollen, um wieder frei zu kommen und aus einer Art Weltraum-Gefängnis entlassen zu werden. Das reimten sich die Data-Miner zumindest zusammen.
Als Zwangsarbeit soll ein bestimmtes Erz geschürft werden, das keinem anderen Zweck in EVE Online dient, als dem, geschürft zu werden.
Keine Angst, das ist nur für Chinesen!
Deshalb reagierten Spieler beunruhigt: Wie man sich denken kann waren, EVE-Spieler ziemlich verwirrt, was CCP da auf dem Test-Server plant. Für Spieler sah das so aus, als würde EVE gegen hiesige Spieler nun scharf durchgreifen. Es entstanden Memes und Verwirrung.
So löste CCP die Sache auf: Schnell kam dann die Reaktion von EVE Online in Form eines Blogposts: Der Test-Server diene jetzt auch dazu, die chinesische Version zu testen, die unter der Führung von NetEase steht. EVE Online plant im 4. Quartal 2018 dort in China einen großen Relaunch.
Ein wichtiger Teil der Abmachung mit NetEase sei es, dass der chinesische Server “Serenity” so dicht wie möglich am internationalen Server “Tranquility” ist. Daher nutze man den Test-Server “Singularity” als Probierbecken für beide.
Den großen China-Relaunch von EVE Online hatten viele Chinesen schon erwartet, nachdem der bisherige chinesische Server so vernachlässigt wurde. Die chinesischen Spieler waren auch schon auf die internationale Server geflohen.
atsächlich sind die Strafmaßnahmen, die CCP auf dem Testserver vorbereitet, nur für China geplant. Das sagt CCP.
Das steckt hinter den Funden: NetEase erklärt gegenüber der US-Seite Kotaku, dass EVE Online in China nach den Regeln des hauseigenen „Guardhouse System“ funktionieren werde.
Diese Systeme beziehen sich tatsächlich auf solche Straf-Mechanismen und werden wohl in den anderen Spielen von NetEase eingesetzt.
Das ist der andere Ansatz in China: Wer in China gegen die Regeln verstößt, wird also andere Probleme bekommen als nur Account-Strafen.
Unter Ärger machen fällt für gewöhnlich:
- Cheaten
- Botten
- die Manipulation des Codes
- oder illegale Echtgeld-Geschäfte
In China und bei NetEase scheint es üblich, Cheatern nicht die Accounts zu sperren, sondern ihnen „Lebenszeit“ wegzunehmen, indem man sie im digitalen Gefängnis Steine klopfen lässt, um wieder frei zu kommen.
Die müssen also Zeit investieren, um ihren Account wiederzubekommen.
Wie das System genau funktioniert, werden wir sicher erfahren, wenn EVE Online erneut in China startet.
So reagieren westliche Fans: Die westlichen EVE-Spieler auf reddit vergleichen die Strafen mit “Chain-Gangs”. So nennt man Züge aus Strafgefangenen, die mit Ketten aneinander gefesselt sind und Steine klopfen müssen. Der Threaderöffner spricht von einem “Gulag.”
Chinesische Spieler sind bekannt dafür, aus kulturellen Gründen eher mal zu cheaten. Die westlichen EVE-Spieler scheinen eher amüsiert über die Strafe zu sein und gehen davon aus, dass die Chinesen die wegbotten werden.
Wer ist NetEase? NetEase ist einer der großen chinesischen Gaming-Konzerne und der Konkurrent von Tencent (LoL). Hier im Westen kennt man sie durch das MMORPG Revelation Online. In China hat NetEase allerdings ein Vermögen damit verdient, die Online-Spiele von Blizzard zu vertreiben.
Außerdem sind sie schnell dabei, wenn es um Mobile-Klone von Erfolgsspielen geht. So stammt “Fortcraft” von NetEase. Und mit PUBG-“Alternativen” hat man große Erfolge gefeiert – wurde dafür allerdings auch juristisch belangt.
EVE Online und CCP scheinen sich ohnehin stärker nach Asien zu orientieren:
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