Ein Adventure-Spiel in Paper-Mario-Grafik wurde vom eigenen Entwickler von Steam entfernt, um es zu retten. Jetzt schaltet sich der Publisher ein und verklagt den Entwickler wegen Verleumdung. Dabei soll der Publisher der Grund für das Dilemma sein.
Was ist das für ein Spiel? Bei dem Spiel handelt es sich um ein Kickstarter-Projekt von dem Entwickler Conradical. Es ist ein Adventure-RPG und lässt euch in die Rolle eines Geistes schlüpfen, der unter Amnesie leidet.
Ihr findet euch in der Geisterstadt “Outbound” wieder und müsst anderen Geistern helfen, ihren Frieden zu finden, die dort seit Ewigkeiten spuken. Die Grafik erinnert an einen Mix aus Animal Crossing und Paper Mario.
Obwohl das Spiel in seinem Trailer einen starken Eindruck macht, wurde es von Steam entfernt und weitere Plattformen sollen demnach noch folgen. Der Grund – laut Entwickler Conradical beging der Publisher Vertragsbruch und hat Gewinne sogar zurückgehalten.
Publisher streitet Vorwürfe ab – Zerrt Entwickler jetzt vor Gericht
Wie ist der Streit eskaliert? Conradical war ein alleinstehendes Entwicklerteam, das seinen Titel vorerst ohne Publisher-Unterstützung auf den Markt gebracht hatte. Um das Spiel jedoch auch auf Konsolen zu portieren, holte sich Conradical Hilfe vom Publisher Digerati Distribution.
Der Plan war es, dass ein Port-Studio das Spiel für verschiedene Konsolen tauglich fertigstellen soll. Der Port wurde dann 2022 auf dem Markt gebracht, jedoch mit großen Problemen:
- Schwerwiegende Fehler im Spiel.
- Unzumutbare Framerate, die nicht mit der PC-Version vergleichbar war.
Aus diesem Grund forderte der Kopf hinter Conradical die Spieler in einem Video auf, keine Kopie seines Spiels zu erwerben, weil diese nicht den Qualitätsstandards entspricht, die das Spiel versprechen sollte.
Nach seinem Video bekam Conrad eine Verleumdungsklage aufgebrummt, weil dieser laut dem Publisher wissentlich Falschaussagen traf.
In einem Interview mit der Nachrichtenseite Kotaku hat der Publisher mitgeteilt, dass “mehrere Unwahrheiten über den laufenden Streit” verbreitet wurden, die so nicht stimmen. Zudem sei Digerati darüber enttäuscht, dass Conradical seinen Streit publik gemacht habe.
Außerdem behauptet der Entwickler, dass der Publisher Tantiemen nicht gezahlt oder sogar verschwiegen hat. Dabei handelt es sich um Gewinne, die durch den Verkauf von The Outbound Ghost erwirtschaftet wurden. Digerati streitet diese Behauptung mit folgender Begründung ab:
Conradical wurden alle bis dato fälligen Tantiemen rechtzeitig ausgezahlt. Digerati hat Conrad mehrere Stunden vor der Veröffentlichung des Videos (Behauptungen des Entwicklers) am 16. Februar über diese Zahlung informiert. Conrad beschuldigt Digerati auch, bestimmte Tantiemenzahlungen nicht gemeldet zu haben. Dies ist eine weitere Unwahrheit. Wir haben Conrad alle zur Verfügung gestellt Erklärungen für jede Einnahmequelle mitgeteilt. Wir haben der Rechtsabteilung von Conradical eine vollständige Prüfung unserer Bücher angeboten. Sie haben von dieser Option keinen Gebrauch gemacht, aber Conrad behauptet weiterhin diese falschen Behauptungen.
Meint ein Sprecher des Publishers
Wie verläuft der Streit jetzt? Conrad Borrell, der Kopf hinter Conradical, versucht nun, mit DMCA-Strikes sein Spiel aus weiteren Plattformen zu entfernen. Sein Plan ist es, nach dem Streit eine bessere Version von The Outbound Ghost zu veröffentlichen und all seinen Kickstarter-Unterstützern eine Entschädigung zukommen zu lassen.
Im Hintergrund jedoch läuft die Klage der Verleumdung und es bleibt abzuwarten für welche Seite es gut ausgehen wird.
Es ist durch die ganzen Behauptungen und Schuldzuweisungen schwer einzuschätzen, wer tatsächlich der Übeltäter ist, deshalb bleibt abzuwarten, wie es im Gerichtsverfahren aussehen wird und welche Beweise offengelegt werden.
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