Bei League of Legends zählen die Midlaner Lee „Faker“ Sang-hyeok (23) und Luka „Perkz“ Perković (21) zu den besten Spielern der Welt. Voneinander unabhängig stellen 2020 beide fest: Man kann auch zu viel LoL spielen und trainieren und das ist dann nicht mehr positiv.
Das sagt Faker: Der Midlaner von T1 war eigentlich immer als ein eSport-Asket bekannt, der sich vom LoL-Spielen erholte, indem er noch mehr LoL spielte.
Faker galt als Vorbild für eine Generation von jungen Spielern, die nur LoL im Kopf haben. Spieler, die ihm nacheiferten, sagten: „Solange Faker keine Freundin hat, hab ich auch keine.“
Doch davon kommt Fakler mittlerweile etwas weg. Jetzt rät er zur Mäßigung beim Zocken. Freie Tage sind plötzlich okay. In einem Interview sagt er:
„Ich denke als Profi-Spieler ist es keine gute Idee, jeden Tag zu trainieren und in Wettkämpfen anzutreten. Das ist eine schlechte Idee. Daher versuche ich an einer Vielzahl von Aktivitäten teilzunehmen.”
Faker
Dadurch erweitere er seinen Horizont. Solange ihn diese Aktivitäten nicht von seiner extra ausgesuchten Trainingszeiten abhalten, glaubt Faker, dass ihm die Ablenkung nutzt.
Als Beispiel, was er in seiner Freizeit so machte, kann wohl dieser Tweet dienen.
LoL-Profi besucht Psychologin gegen den Burnout
Das sagt Perkz: Das Gegenstück zu Faker in Europa ist Perkz. Der Kroate von G2 Esports gilt als Perfektionist und verbissen. Er ordnet dem Sieg alles unter: So hat er 2019 sich mit seinem größten Rivalen zusammengetan und sogar die Position gewechselt, um ein noch stärkeres LoL-Team zu formen.
Doch der Star-Midlaner hat mittlerweile Zweifel an einem Lebensstil, der sich nur um LoL dreht. Denn wer erfolgreich LoL spielt, für den dauert die Saison sehr lange, weil er alle Turnier spielt, und das sei dann ein extrem langes Jahr. Das zehrte an Perkz dann doch in letzter Zeit.
Er glaubt sogar, er litt unter einem Burnout, habe zu viel trainiert und nicht genug auf sich geachtet.
Perkz sagt im Interview mit Inven, er war die letzten anderthalb Jahre wie ausgebrannt. Er stand permanent unter Stress. Jede Woche hatte er das Gefühl, er müsse spielen, müsse sein Bestes geben.
„Ich hab nach mir selbst im Wettkampf gesucht, statt in mir als Mensch. Es war sehr schwer für mich aus dieser Blase auszusteigen.“
Perkz
Perkz sagte, er hatte die letzten Jahre praktisch immer LoL gespielt. Und sogar in den Saison-Pausen zockte er weiter, weil neue Mitglieder ins Team kamen und man trainieren musste. Vor 2020 blieb G2 Esports nun zusammen und er konnte mal zwei Monate frei machen.
Diese Zeit fühlte sich wie die „beste Zeit seines Lebens an“, er fühle sich jetzt frei und großartig.
Perkz sagt, er hat in der Off-Season eine Psychologin besucht. Die hat ihm dabei geholfen, einige Dinge laut auszusprechen. Das war sehr nützlich. LoL-Profis seien auch Menschen.
Auch sein LoL-Spiel sei besser geworden, glaubt Perkz. Im letzten Jahr habe er Caps auf der Midlane beobachtet, dort eine Menge gesehen und sich so verbessert. Jetzt spiele er selbst wieder in der Midlane und habe so mehr Einfluss und Verantwortung auf das Spiel.
Perkz habe ohnehin das Gefühl, er werde Jahr für Jahr besser und klüger. 2020 sei er ein viel kompletterer Spieler als in den Jahren zuvor.
So läuft der Ansatz für beide: Im Moment gibt der Erfolg beiden Spielern recht:
- Perkz spielt jetzt wieder in der Midlane und wurde in 6 Spielen 3-mal zum MVP gewählt
- Faker hat auch schon 6 Spiele in der LCK absolviert und sich da ebenfalls 3-mal den MVP-Titel gekrallt
Wie gut Perkz aktuell ist, konnte man im Match gegen Fnatic sehen:
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