Rechtsstreit um Steam-Hit ARK: Survival Evolved könnte im schlimmsten Fall das Ende bedeuten

Rechtsstreit um Steam-Hit ARK: Survival Evolved könnte im schlimmsten Fall das Ende bedeuten

Hat das Studio Wildcard etwa gar nicht das MMORPG ARK: Survival Evolved designt? Ein anderer Entwickler behauptet, dass ein Ex-Angestellter Technologie gestohlen habe, die für das MMO verwendet wurde.

Trendy Entertainment, bekannt durch das Onlinegame Dungeon Defenders, reichte bereits im vergangenen Dezember Klage gegen das Studio Wildcard ein. Trendy Entertainment behauptet, dass ein ehemaliger Angestellter, der Designer Jeremy Stieglitz, heimlich für Wildcard an ARK arbeitet und damit seinen Vertrag gebrochen hätte.

Wie in der Branche üblich, musste Stieglitz bei seinem Weggang von Trendy zustimmen, dass er eine Zeit lang nicht in Konkurrenz zu seinem ehemaligen Arbeitgeber treten würde. Doch während dieser Zeit kontaktierte er Ex-Kollegen, um anzufragen, ob diese mit ihm an einem neuen Spiel arbeiten wollten.

Ark Survival of the fittest
Basiert ARK auf gestohlener Technologie?

Trendy machte Stieglitz darauf aufmerksam, dass ihm dies nicht erlaubt sei. Laut Angaben des Unternehmens hielt sich Stieglitz aber nicht an die Aufforderung und damit nicht an den Vertrag. Zudem wird ihm vorgeworfen, dass er Technologie, an der er während seiner Tätigkeit bei Trendy gearbeitet hat, sowie Geschäftsgeheimnisse gestohlen habe.

Technologie, die zur Entwicklung des MMORPGs ARK. Survival Evolved eingesetzt wurde. Dies hätte einen starken, negativen Einfluss auf die Geschäfte von Trendy gehabt. Das Unternehmen gibt weiterhin an, dass man ARK als direktes Konkurrenzprodukt zu Dungeon Defenders sehen würde.

Muss ARK aus dem Handel genommen werden?

Ark-Survival-Reit-Dino

Wildcard jedoch erklärt, dass Jeremy Stieglitz gar nicht so intensiv an der Entwicklung von ARK beteiligt und nur ein Berater war. Allerdings ist seine Frau Mitgründerin des ARK-Entwicklerstudios.

Doch Trendy hat nun Klage in Florida eingereicht. Die Verhandlungen finden am 27. April statt. Sollte der einstweiligen Verfügung von Trendy stattgegeben werden, dann hätte dies schwerwiegende Auswirkungen auf das MMO ARK. Unter Umständen müssten die Arbeiten komplett eingestellt und das Spiel – sowohl in der PC-Fassung als auch in der Version für Xbox One – aus dem Handel genommen werden.

Wildcard forderte das Gericht auf, der Klage nicht stattzugeben. Hierauf fehlt jedoch noch die Reaktion. Beide Unternehmen wollten sich bisher nicht öffentlich zu diesem Fall äußern.

Bericht von US-Seite klingt fast schon nach einem Geheimplan

Schuhmann meint: In einem längeren Bericht von Kotaku, der auf einige Hintergründe eingeht, stellt sich der ganze Fall als äußerst verzwickt und kompliziert dar. Stieglitz und der Chef von Ark, Jesse Rapzack, sind langjährige Freunde, die sich schon aus dem Studium kennen. Stieglitz konnte aber nicht direkt bei Ark einsteigen, weil ihn eine “Non-Compete”-Klausel aus der Trendy-Zeit daran hinderte. Die hatte er aber schon von 3 Jahren auf 1 Jahr verkürzt, heißt es. Das könnte nahelegen, dass er tatsächlich schon bei Trendy Games über einen Wechsel zu Ark nachdachte und das vorbereitete.

Stieglitz verließ Trendy unter schwierigen Bedingungen, der witterte da Verrat und Intrigen. Kotaku sagt: Von Trendy sind später tatsächlich viele Entwickler zu Ark rüber.

Es gibt da durchaus eine “Narrative”, eine Betrachtungsweise, wenn man den Aussagen von Kotaku folgt, die dem Ganzen so einen Hauch von “Geheimplan und Verschwörung” verleiht. Wobei es rätselhaft ist, welche Technik Stieglitz bei “Trendy Games”, die für das Tower-Defender-Spiel Dungeon Defenders bekannt sind, mitgehen lassen konnte, um dann “Ark” wirklich signifikant zu unterstützen.

Und die Mitgründerin des Studios, Susan Stieglitz, scheint nicht viel mit der Gaming-Industrie zu tun zu haben, ihr anderes Geschäft ist eine Bäckerei. Da drängt sich der Verdacht auf, die stieg da “stellvertretend für ihren Mann ein.” Solche Ideen legt zumindest der Bericht von Kotaku nahe.

Eine klare Faktenlage sieht ganz anders aus.

Es scheint auf die Frage hinauszulaufen, ob Stieglitz wirklich eine große Rolle bei Ark spielte, während er das vertraglich gar nicht gedurft hätte – das ist die entscheidende Frage gerade.

Quelle(n): Kotaku, Gamespot
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UnFor

schlechte verlierer Trendy Entertainment,ganz einfach. mann kann vieles planen…die Umsetzung ist aber eine andere. Viele von ARK* waren auch bei “Stomping Land” dabei und bekannt ist ja was mit Stomping Land passiert ist. Und bei ARK wurde mit Vie lHerz und liebe gearbeitet. und jetzt die schiene zu fahren der EX hat sie bestohlen/Geheimnisse verraten klingt scho wie eine EX-hure die aufs Geld aus ist weil sie erfolg haben.
Sehr Traurig

Skyzi

Das Problem ist aber der vertrag und das könnte den stop solange das verfahren ist bewirken. Allerdings nach dem Prozess sollte es normal weiter gehen.

Fly

Ich hab zwar Ark selbst nie gespielt, wohl aber mal die Demos von Dungeon Defenders I und II. Also rein von dem was ich gespielt habe und was ich über Ark alles weiß – das sind für mich niemals Konkurrenzprodukte. Das wäre ja so, als würde EA behaupten das GTA ein Konkurrenzprodukt zu Battlefield darstellt.

Die rein vertragliche Seite ist da natürlich etwas ganz anderes.

Lifeo Fmusic

Herr Stieglitz wird wohl schon seine Gründe gehabt haben, weshalb seine Frau und nicht er selbst als Mitgründer des Studios offiziell eingetragen wurde.
Wahrscheinlich hätte er sonst tatsächlich seine vertraglichen Pflichten verletzt, die aber wohl kaum für Angehörige gelten sollten.

Natürlich mag dies und die wohl folgende Mitarbeiterabwanderung weg von Trendy hin zum Ark-Studio aus Trendy-Sicht ein ‘G’schmäckle’ haben, doch ob eine Vertragsverletzung vorliegt, muss nun eben gerichtlich erörtert werden.

Allerdings empfinde ich die Aussage, dass Ark als direktes Konkurrenzprodukt zu Dungeon Defenders seitens Trendy angesehen wird, doch als sehr lächerlich. Theoretisch müssten sie folglich so ziemlich jeden Software-Unterhaltungstitel als Konkurrenz sehen, da Konsumenten eben auch andere Produkte anderer Hersteller erwerben können, gleich welchen Genres, Spielprinzip, etc. und ihnen somit potentieller Umsatz verloren geht.
Das hört sich eher nach einem kleinen wütenden Kind an, welches nach möglichst vielen Gründen sucht, um sein Verhalten zu rechtfertigen. Seien diese auch noch so sehr an den Haaren herbei gezogen.

Aber fernab davon stellt sich mir die Frage, ob Trendy bewusst ist, dass sie sich bei einem gerichtlichen Erfolg und der möglichen Einstellung von Ark ihr eigenes Grab schaufeln. Denn ein jetzt schon so erfolgreicher Titel wie Ark, der für Ps4 noch nicht mal zur Verfügung steht, hat eine große Fangemeinde.
Damit machen sie sich zur Zielscheibe und können nur negative Publicity einfahren, ob sie nun Recht haben, oder nicht.

Cresent

Ich kann es schon ein Stück nachvollziehen. Unsere Grafiken / Artikel / Studien werden auch ständig geklaut, kopiert und für Eigenleistung ausgegeben. Teilweise von Mitbewerbern, aber auch von Privatpersonen und Branchenfremden.

Wir haben bis auf einmal keine rechtlichen Maßnahmen ergriffen. Aber es ist schon sehr belastend und auch kränkend, wenn sich ständig jemand deine Leistungen unter den Nagel reist oder sogar für die eigene ausgibt. Also wir stecken da ja viel Herzblut, Zeit, Geld und ggf. auch Know How rein. In manchen Fällen,besonders bei Privatpersonen, würden wir eventuell unsere Materialien zur Verfügung stellen, wenn man uns den fragen würde. Aber auch das ist bis her nur einmal vorgekommen.

Und irgend wann kommt man an einen Punkt, an dem ist es egal wie schwer “dieser Diebstahl” oder wie groß der zu unrecht verschaffte Vorteil ist – da hat man einfach genug. Das passiert vor allem dann, wenn man auf eine bestimmte Arbeit sehr Stolz ist. Aus welchen Gründen auch immer. Und wenn man diesen “Augapfel”, diesen Gral dann auch kopiert, dann möchte man eben ein Zeichen setzen damit das endet: Seht her, dass passiert wenn ihr uns beklaut. Wir ziehen euch zu Rechenschaft, jeden! Also überlegt es euch zweimal.

Lifeo Fmusic

Das du als selbst Betroffener oder Mitglied einer Firma, die sich solchen Dingen anscheinend des Öfteren ausgeliefert sieht, das so siehst, ist absolut legitim und deiner Meinung stimme ich da auch voll und ganz zu.

Natürlich ist es keineswegs in Ordnung, die Leistung anderer Personen als seine eigene auszugeben und möglichst noch davon zu profitieren. Da macht es auch keinen Unterschied, ob es sich um geistiges Eigentum handelt.

Keineswegs möchte ich eine der beiden Parteien bevorzugen, allein schon deshalb nicht, da wir alle keine komplette Einsicht über die Vorgänge, Verträge und dann zu liefernden Beweise haben.

Wohl aber sehe ich da einen Unterschied bezüglich der Branche, denn wenn es sich wie hier um etwas von größerem öffentlichen Interesse handelt, bei dem Emotionen angesprochen werden, ist der Schaden, den Trendy aufgrund der negativen Publicity einfahren dürfte, ein recht hoher.

Um etwas genauer zu werden: Ohne die konkreten Zahlen zu kennen, gehe ich stark davon aus, das Ark zwei/drei Spieler mehr hat, als Dungeon Defenders. Und das sehe ich völlig wertungsfrei den Titeln gegenüber.

Was ich damit sagen will, ist, dass sich Trendy diesem David-gegen-Goliath-Standpunkt der Spielerzahlen bewusst sein sollte und es für sie somit schwieriger werden dürfte, kommende Titel gewinnbringend an den Konsumenten zu bringen. Ausgehend davon, dass der Extremfall einer kompletten Einstellung von Ark in Kraft tritt.

Auch wenn die Schnittmenge der Leute, die beide Titel spielen, wahrscheinlich eher gering ist, bliebe eine negatives Image an Trendy haften. Ungeachtet der Sachlage und des eventuellen Recht behaltens.

Eventuell wurde ja hauseigene Trendy Software oder Teile davon in Ark verwendet, was natürlich rechtlich belangbar und nicht nur verständlich, sondern auch logische Konsequenz ist, vor Gericht zu ziehen.

Doch sage ich nochmal: Das sind zwei paar Schuhe.
Recht behalten und einen möglichen großen Imageschaden in Kauf nehmen, sollte wohl überlegt sein.

Meiner Meinung nach wird Trendy aber kaum die Einstellung von Ark wollen, sondern eher eine entsprechende Entschädigung und wohlmöglich Beteiligung. Das wäre aus meiner Sicht die bessere Lösung für Trendy, da hierbei zwar Recht behalten (und die Missachtung richtigerweise bestraft) wird, es aber nicht den Zorn der Ark-Spieler auf sich zieht und mögliche Konsumenten weiterer Trendy-Titel aufgrund der Verärgerung wegfallen.

Ich hoffe, ich konnte meine Sichtweise einigermaßen klar und differenziert erläutern. Keine Frage: Rechtlich mag etwas richtig sein, doch es wird sich hier auf Glatteis begeben.

Ramin

Ich finde dieses Thema ein wenig komplexer, gerade wenn es um programmierbare Inhalte geht. Gerne sehen Firmen geistiges Eigentum von Entwickler als ihres an, obwohl sie wahrscheinlich 90% davon gar nicht verstehen. Einen Diebstahl zu unterstellen, nur weil die Leute Wissen mitnehmen haben schon andere Branchen als puren Unfug vor Gericht abgeschmettert. Einem ganzen Team zu unterstellen sie haetten Software gestohlen (zugegeben es waere nicht das erste Mal das so etwas passiert), ist aber eine Anschuldigung, die mehr als fundiert sein muesste. Was sollen die Leute denn ihrer Meinung nach machen wenn sie die Firma wechseln? Natuerlich nimmt ein mmo-Publisher gerne Coder die schon mal vorher netcode gesehen haben und eine ganze Teamabwanderung ist zwar sicherlich bedauerlich fuer die Firma, aber offensichtlich hatten die Leute eine Vision, die sie dort nicht umsetzen konnten. Wahrscheinlich ist es nur Neid und Rufschaedigung, wie so oft.

Lifeo Fmusic

Dass es komplex ist, würde ich auch so unterschreiben. Wenn das angewandte Wissen zu einem firmeninternen Programm führt, welches vertraglich nicht außerhalb Verwendung finden darf, dann ist es schwierig. Da wird einfach abzuwarten sein, um was es sich da tatsächlich handelt, was ehemalige Trendy-Mitarbeiter hin zu Ark gebracht haben sollen.

Wie bereits erwähnt, bevorzuge ich keine der beiden Seiten, da niemand außer den Beteiligten den genauen Ablauf kennt.

Und dass Trendy sich aufgrund der Mitarbeiterabwanderung hin zu Wildcard etwas auf den Schlips getreten fühlt, ist irgendwo verständlich.
Aber dass dies so geschah, ist ebenfalls nachvollziehbar. Denn wenn man sowieso seinen Arbeitsplatz wechseln möchte, weil man am aktuellen vielleicht unzufrieden ist, hört man sich doch gerne mal bei ehemaligen Kollegen um. Vitamin-B und so 🙂

Das Trendy den Ruf Wildcards schädigen möchte, würde ich eher nicht sagen, da sie davon einfach nichts haben. Ihr Recht durchsetzen ist da schon ok. Trotzdem sind wir alle nur menschlich und mit Sicherheit fühlt sich da die Trendy-Führung etwas hintergangen und spielt die beleidigte Leberwurst. 🙂

Ramin

Das Trendy nichts davon hat Wildcard zu verunglimpfen, wuerde ich so nicht sagen. Je nach Medienspektakel kann das fuer Wildcard ein ganz schoener Schuss vor den Bug sein. Niemand unterstuetzt gerne geklaute Software, es sei denn sie heisst Windows. Desweiteren ist Trendy wohl nicht gerade bekannt fuer ihr glorreiches Management. Das die Leute da weg sind wundert mich nicht wirklich, da Entwickler dort wohl eher ausgebremst werden und ihre Ideen, von denen sicherlich auch eine Ark war, in der Ablage rund landen.
Und ja, ich stehe erstmal ganz klar auf der Seite von Wildcard. Ganz abgesehen davon das ich Ark nach 2 Stunden Spielzeit gerefundet habe und mit dem Spiel an sich nicht wirklich etwas anfangen kann, bin ich trotzdem fasziniert von dem Mut und auch von dem Koennen des Teams sich so einer Herausforderung zu stellen und (mit ein wenig Unterstuetzung) sie auch zu stemmen.
Ausserdem kenne ich solche “Managements” zur genuege, die meinen immer noch hinterher schiessen zu muessen nur weil die Anwaelte eh bezahlt sind. Sofern das grosse Firmen unter sich ausmachen kann es ja noch ganz unterhaltsam sein, am tollsten sind aber die grossen Firmen die sich dann mit dem kleinen Entwickler anlegen, ihn fuer seine letzten zwei Auftraege nicht bezahlt haben, der eh schon seine Miete nicht mehr bezahlen kann und dann auch noch von den Anwaltskosten aufgefressen wird. Fuer einige meiner Bekannten trauriger Alltag.

Koronus

Na toll und ich habe mich schon so auf die X1 Vollversion gefreut. Muss das Spiel auch entfernt werden wenn man es schon längst erworben hat?

CiaphasHRO

Vor Gericht und auf hoher See sind wir alleine in Gottes Hand. Sehr spannend und wäre auch ein Präzedenzfall oder?! Hab noch nie gehört das ein Spiel wegen so etwas eingestellt wird.

Gerd Schuhmann

Ich meine – es gab schon Fälle, dass die Entwicklung stark verzögert wurde, weil man das abwarten wollte.

Deshalb ist die Geschichte von Tera so komisch: Das kam raus und dann kam wirklich lange wenig Neues. Und jetzt ist es auf einmal wieder in Fahrt.

Aber da kennt sich Dawid besser mit aus.

Bei Ark war’s halt so besonders, dass das im Prinzip ohne großen Vorlauf kam. Da wusste keiner was von und auf einmal war das da.

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