WoW: Die Story von The War Within ist richtig finster – und das liebe ich

WoW: Die Story von The War Within ist richtig finster – und das liebe ich

WoW-Dämon Cortyn hat alle Quests in The War Within abgeschlossen. Das Fazit: Es fühlt sich endlich wieder nach Warcraft an, denn vieles ist recht düster.

Inzwischen habe ich sämtliche (bisher verfügbaren) Quests in World of Warcraft: The War Within abgeschlossen und konnte mir daher einen umfassenden Eindruck von der Story machen – sowohl in Hinblick auf die Haupt-Kampagne als auch die zahlreichen Nebenquests, die häufig deutlich kleinere und lokale Geschichten erzählen.

Auch wenn Dragonflight durchaus ein paar emotionale und tiefgründige Quests hatte, war die Erweiterung als Ganzes doch recht locker. Die meisten Quests waren eher „Gute Laune“-Aufgaben. Das war auch in Ordnung, denn nach dem doch sehr deprimierenden Shadowlands wollte man einfach etwas positivere Stimmung in der Spielwelt haben.

Doch dadurch – und aus anderen Gründen – hat die Story von World of Warcraft ein bisschen an Biss verloren. Umso mehr freue ich mich, mit voller Überzeugung sagen zu können: The War Within macht das deutlich besser. Teilweise sind die Quests sogar extrem düster.

Viele Quests mit finsterem Ende oder ernsten Themen

Ein paar Beispiele aus den Nebenquests, um die Spoiler gering zu halten:

Eine junge Frau möchte von den Irdenen und Elementaren wissen, wie der perfekte Edelstein hergestellt wird. Also folgt sie einer Legende und findet ein Wesen, das ihr genau das beibringen kann. Gerade als sie der Erfüllung ihres Traumes so nah ist, wird sie kurzerhand in einen Felsbrocken verwandelt und kann „die nächsten Tausend Jahre lernen, wie es sich anfühlt, einen Edelstein zu erschaffen“.

Ebenfalls unerwartet ernst war eine Quest, die mit dem Verlust von Erinnerungen zu tun hatte. Denn die Irdenen verlieren am Ende ihres Lebenszyklus langsam ihre Erinnerungen, bevor sie „zum Stillstand kommen“ – also sterben. Während der Questreihe sehen wir, wie der alte Zwerg zunehmend seine Erinnerungen einbüßt und am Ende nicht einmal mehr seine beste Freundin erkennt, vor dieser sogar in Panik flieht.

Jeder, der bereits einen Fall von Demenz in der Familie hatte, dürfte sehr gut nachvollziehen können, wie gut die Quest umgesetzt ist. Die Machtlosigkeit und Verzweiflung ist hier gut getroffen und dennoch gibt es ein schönes, stimmiges Ende.

WoW Albert The Undead

Ein Verlassener in einer Höhle voller Spinnen, dem die Biester bereits die Augen aufgefressen haben. Er erzählt, wie er spüren kann, dass die Spinnen ihn immer weiter zersetzen und seine „noch guten Teile“ fressen, sodass nur noch seine ohnehin bereits verfaulten Körperteile bleiben.

Ein Neruber, der Kreaturen aller Art tötet und sie anschließend mit Fäden zu Puppen in seinem Theaterspiel macht, wo er „lustige Kämpfe“ zwischen den verschiedenen Völkern nachstellt.

Ein junges Waisenmädchen, das uns bittet, Erinnerungsstücke aus dem Haus ihrer Eltern zu holen, die von Monstern getötet wurden. Sie folgt uns und als wir sie wegschicken wollen, sagt sie: „Ich bleibe. Was willst du dagegen machen? Mich bei meinen Eltern verpetzen? Die sind tot.“ Im Anschluss daran will sie, dass wir Jagd auf die Kreaturen machen – und hat eine nachvollziehbare, aber auch sehr schmerzhafte Freude daran, wenn wir die Monster möglichst zahlreich und brutal töten.

Nicht alles ist düster – aber genug

Natürlich hat The War Within auch den „typischen Warcraft-Humor“ und es gibt einige deutlich lustigere Quests.

  • Wenn Goblins etwa in ein „Erholungs-Resort“ in einem Steinbruch einladen, wo man „entspannend mit Spitzhacken auf Steine einschlagen kann“, dann muss ich grinsen.
  • Wenn ich in einer Tiefe zu doll von einem Pilz nasche und daraufhin pinke Elekks und Magni sehe, der irgendwas von „den Wunden Azeroths“ und „Azeriiiit“ spricht, dann ist das schöner Humor, der mit der Erwartung der Community spielt.

The War Within fühlt sich als Ganzes einfach richtig nach Warcraft an. Die Story ist packend, die Quests sind unterhaltsam, ohne dass es je zu erdrückend düster oder zu lange albern wird. Blizzard hat hier einfach den Nagel auf den Kopf getroffen und – rein bezogen auf den Unterhaltungswert der Quests – richtig gute, durchdachte Arbeit abgeliefert.

Wenn die Weltenseelen-Saga so weitergeht, dann bin ich mir sicher, dass zumindest Story- und Quest-Fans in den nächsten Jahren vollkommen auf ihre Kosten kommen. Die Latte ist mit dem Start von The War Within zumindest ziemlich hoch gelegt. Ich hoffe, dass das Niveau gehalten werden kann.

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Martin

Spielen wir das selbe Spiel?
Ich hab bisher nur die Hauptquest durch, da empfand ich wenig als “düster”. Spannend und fesselnd fand ich es nur kurz mal beim Obersten Seher. Den rest fand ich naja, das ganze licht gefassel mit Anduin find ich irgendwie sehr ermüdend. Total plump und irgendwie alles sehr “erwartbar”. Gut der teil mit den Spinnen ist dann wieder besser aber auch nicht wirklich spannend.

Musste gerade tatsächlich 2 Minuten drüber nachdenken was überhaupt die Story im ersten gebiet war. Da ist echt nicht viel hängen geblieben.

Besser als in Dragonflight, und Shadowlands, da hatte ich irgendwann aufgehört die Questtexte zu lesen aber fesselnd finde ich das nicht.

Wird mal wieder Zeit für nen wirklich spannendes buch mein lieber 🙂

Trotzalledem find ich es eine wirklich gute Erweiterung, ich lese die Questtexte, habe Spaß am entdecken, nehme mir Zeit und schaue mir Dinge an.

Vielleicht liegt es daran, dass es Zwergenlastig ist und ich Zwergen am meisten liebe aber in Dornogal bin ich bestimmt ne Stunde schon einfach nur romgeschlendert, in Häuser gelaufen, mich übers Design gefreut und alles bewundert. Hat mich bssl an meine ersten classic Erfahrungen und das erste mal Karanos erinnert!
Tolle Erweiterung bisher und der Release lief auch erstaunlich gut!

Bleakly

Du fragst sie ob ihr das selbe Spiel spielt und im nächsten Satz sagst du schon das du nur die hauptstory gespielt hast…
Cortyn bezieht sich hier zum Großteil auf nebenquests, und sie hat recht mit ihrer Einschätzung.

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