Die „Jury Duty“, bei der normale Bürger als Geschworene vor Gericht auftreten müssen, ist in den USA ziemlich unbeliebt. Einer Twitch-Streamerin gelang es nun, sich davor zu drücken, indem sie einfach nur ehrlich war.
Was hat es mit dem Gerichts-Termin auf sich? Im US-amerikanischen Rechtssystem sind es zumeist die Geschworenen, die über die Schuld eines Angeklagten entscheiden. Bürger können damit rechnen, alle paar Jahre einen Brief zu erhalten, in dem sie als Geschworene berufen werden.
Diese „Jury Duty“ ist recht unbeliebt. Daher kursieren zahlreiche Tipps und Tricks, wie man sich vor der Pflicht drücken kann. Eine Streamerin hat nun anscheinend unbeabsichtigt einen eine Methode gefunden, nicht antreten zu müssen.
Streamerin entdeckt unbeabsichtigt „Life Hack“
Was war das für eine Situation? Auf Twitter/X teilte die Shooter-Streamerin Kalei Renay am 5. September 2023 mit, dass sie im Warteraum für potenzielle Geschworenen säße. Die 23-Jährige war offenbar belustigt von der Vorstellung, über das Schicksal eines Menschen mitentscheiden zu können.
Wie kam die Streamerin aus der Nummer raus? Wenige Stunden später meldete sich Kalei mit einem Update bei ihren Fans: „Ich habe ihnen gesagt, dass ich Twitch-Streamerin bin und wurde sofort freigestellt.“
In einigen Kommentaren führte sie weiter aus, dass sie zunächst lediglich angegeben habe, selbstständig zu sein. Nach weiteren Ausführungen dazu, wie das Ganze funktioniere, sei sie vom Geschworenen-Dienst entlassen worden (via X).
Ironischerweise habe sie gar nicht versucht, aus der Nummer herauszukommen, sagt Kalei. Eigentlich hatte sie sich schon mit ihrem Schicksal abgefunden. Einige ihrer Kollegen kündigten jetzt jedoch bereits an, sich den Trick für das nächste Mal zu merken.
Auch, wenn sich nicht zweifelsfrei nachvollziehen lässt, was genau das Gericht dazu bewogen hat, Kalei als Geschworene auszuschließen, scheint es, als wüssten derartige Institutionen noch nicht so recht, wie sie mit diesen Influencern umgehen sollen, die hauptberuflich Leute im Internet unterhalten.
Bei einer Streamerin führte das zu einem unglücklichen Missverständnis:
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mal wieder etwas gekürzt und ich denke wichtige Details fehlen.
das Auswahlverfahren kann auch mal etwas länger dauern.
Menschen des öffentlichen Lebens werden meist abgelehnt von einer der beiden Seite.
Einmal weil sie die anderen Geschworenen vom Fall ablenken, oder auch weil sie die Eintscheidungen der anderen Geschworenen beinflussen könnten (fanboys)
Ich denke auch hier wurde sie Aufgrund der Möglickeit “berühmt” zu sein abgelehnt von einer der beiden Seiten.
Ein Trick um rauszukommen ist es damit denke ich nicht, zumal falsche Angaben teuer werden können
Schon mal Twelve Angry Men (deut. Die zwölf Geschworenen) von 1957 gesehen? Das ist eine bitterböse Parodie des amerikanischen Justizsystems.
Kann ich sehr echt empfehlen.
Es gab auch mindestens eine Neuverfilmung.
12 Angry Men ist doch keine Parodie.
Die offizielle Bezeichnung ist Drama/Krimi.
Die 12 Geschworene sollen über das Schicksal eines Jungen entscheiden, der angeblich seinen Vater ermordet hat.
Bei der ersten Abstimmung kommt heraus, dass die Geschworenen z.B. lieber zum Baseballspiel ihrer Kinder oder zum Golfen wollen und deshalb voreilig auf schuldig plädieren (“der Fall ist doch klar”), ohne sich mit dem Fall beschäftigt zu haben.
Bis auf einen der Geschworenen. Der hinterfragt die Anschuldigungen.
Daraufhin gehen die den Fall immer und immer wieder durch. Nach und nach entscheiden sich die Geschworenen anders.
Ist echt böse, wie es die Schwächen des Systems aufzeigt.
Es zeigt halt die Vor- und Nachteile des Systems. Aber als Parodie habe ich das nie gesehen und würde es auch heute nicht so wahrnehmen.
Ok, Parodie ist das falsche Wort.
Nach erneuter Überlegung würde ich es der Satire zuschreiben:
Definition Satire:
Kunstgattung (Literatur, Karikatur, Film), die durch Übertreibung, Ironie und [beißenden] Spott an Personen, Ereignissen Kritik übt, sie der Lächerlichkeit preisgibt, Zustände anprangert, mit scharfem Witz geißelt
toller und sehenswerter Film, sollte jeder Filmfan mind einmal gesehen haben, weil der Film nichts weiter ist als 12 Männer die in einem Raum für 1,5 Std reden, lebt aber durch fantastische Schauspieler, die den Film noch durch reines Schauspiel ohne jegliche Effekte tragen und ist zu keiner Sekunde langweilig. Das Original nicht das Remake.
Ich mag dieses System überhaupt nicht. Also, soweit ich das beurteilen kann.
Ich kenn das ja quasi auch nur aus dem Fernsehen.
Ich traue einfach nicht jedem Hinz und Kunz zu wirklich unparteiisch, unvoreingenommen und verschwiegen zu sein.
Schöffengerichte gibt’s auch in D. Nicht ganz so viel Macht wie eine amerikanische Jury aber durchaus auch stimmberechtigt.
Das ist aber eine Kernmechanik der meisten Demokratien und Gerichte. Wie Musax schreibt, auch in DE kannst du zum Schöffen berufen werden.
Ein Schöffe ist aber ein ehrenamtlicher Richter, der das 5 Jahre lang macht und sich aktiv dafür bewerben und ausgewählt werden muss. Zumindest normalerweise.
Kein per Zufall ausgesuchter Willi, der das einmal “zum Spass” macht.
Ich muss aber sagen, dass ich die genauen Wahlkriterien in den USA nicht kenne.
Und die Macht in Deutschland ist ja wesentlich eingeschränkter, wie ihr schon sagt.
Eine Einzelperson kann immer überstimmt werden.
Du kannst in Deutschland auch als Schöffe berufen werden, ohne dich zu bewerben – etwa dann, wenn es zu wenig Bewerber gibt, was durchaus in einigen Gemeinden vorkommt. Da gibt’s sogar eine ganze Menge Regeln zu, wie das dann mit deiner Arbeitsstelle ist, dass du währenddessen weiter bezahlt wirst, etc.
Wie genau deine Gemeinde ausgerechnet dich beruft ist kein festgeschriebenes System – das kann einfach “Zufallsverfahren” sein, das kann aber auch sein “Hey, diese Leute haben sich schon im Namen der Gemeinde engagiert”.
kommt sogar sehr oft vor, weil sich wenige darum bewerben.
wenn du Bull gesehen hast, weisst du ganz so einfach ist es dann doch nicht.
Anwalt und Staatsanwalt entscheiden wer am Ende in der Jury sitzt und wer nicht.
die Behörde/Gericht sendet nur automatisierte Einladungen
Für mich hängt es da hauptsächlich an der Tatsache, dass es in den USA eine einmalige Sache ist, und die Fluktuation damit riesig.
Jemand der das 5 Jahre macht, und nicht nach den ersten 2-3 Fällen gefeuert wird, kommt mir einfach vertrauenswürdiger vor.
aber einem einzelnen Richter traust du?
bei der Jury muss das Urteil einstimmig sein.
Der Richter entscheidet alleine, Beisitzer mal abgesehen aber wenig “Macht”
Wenn der parteiisch oder voreongenommen ist hast pech gehabt. Bei den Geschworenen unwahrscheinlicher das alle gleich parteiisch sind um ein falsches Urteil zu fällen.
Aber du traust es einer einzelnen Person zu (dem Richter), der genauso von Vorurteilen geprägt ist wie jeder andere Mensch? Sicherlich das geschworenen System in den USA ist auch nicht perfect, da es in Fällen von denen die Medien schon vorher berichten die Geschworenen zu sehr beeinflusst aber ich denke es ist besser diese Entscheidung mehr als einer Person zu überlassen. Nebenbei nicht jeder Amerikaner sieht es als lästige Pflicht an es gibt auch Leute die Stolz drauf sind und die Sache durchaus ernst nehmen.
Das habe ich nicht gesagt.
Die Schöffen in Deutschland haben zum Beispiel mindestens ein Vetorecht.
Geschworene in den USA sollen möglichst unvoreingenommen sein und dürfen unter Umständen über mehrere Tage keinen Kontakt zur Außenwelt haben.
Also alles, was sich mit der Tätigkeit einer Streamerin eher nich in Einklang bringen lässt. Macht mir auch nicht den Eindruck von Unwissenheit bei der Entscheidung des Gerichts.
Klar, das ist auch eine Möglichkeit 🙂
Wobei die Gerichte es in den kommenden Jahren dann sehr schwer haben dürften, Geschworene zu finden, wenn man sich anschaut, wie viele Menschen ihr komplettes Leben auf Social Media teilen, ob Influencer oder nicht.
Ich denke mal das ist eine gesetzliche Auflage und keine Bitte (nicht zu streamen darüber).
Dann würde sie sich uU strafbar machen. Seh keinen Grund Streamer generell abzulehnen. Aber solange sie aus dem vollen schöpfen spielts wahrscheinlich noch keine Rolle.
Einer der Hauptgründe könnte schon die Sorge um die Vertraulichkeit des Verfahrens sein. Ein Streamer ist oft daran gewöhnt, Aspekte seines oder ihres Lebens öffentlich zu teilen, und das könnte die Anwälte oder den Richter beunruhigen, wenn es darum geht, Informationen des Falles privat zu halten.
Ein weiterer Grund könnte die potenzielle Ablenkung sein, die durch die Online-Präsenz eines Streamers verursacht wird. Die Anwälte könnten befürchten, dass die Person mehr daran interessiert ist, den Fall als Content für ihre Follower zu verwenden, anstatt sich vollständig auf die Beurteilung der Fakten zu konzentrieren.
Prominent, ganz einfach.
ich gehe bei einem Streamer einfach davon aus das es viele gibt die ihn kennen und damit sind sie für Anwalt und/oder Staatsanwalt nicht geeignet.
Sie könnten die Jury ablenken oder schlimmer beeinflussen (Fans)
🤔
Könnte das nicht auch sein, dass die Behörden genau wissen, dass Menschen mit großer Reichweite nicht die richtige Besetzung für solche Posten sind. Im Positiven wie im Negativen für alle Beteiligte? Also dem Schutz des Jury-Mitglieds selbst und der zu verurteilenden Person dient?
Es sind die Staaten und dort ist alles möglich.
Selbst ehemalige Präsidenten, George W. Bush oder Obama wurden schon zum Jury Vorauswahl geladen, also auch Promis sind möglich. ^^ Die beiden wurden dann am Ende auch abgelehnt aber mussten auch erstmal vor die Jury Duty.