Neues Spiel der Strategie-Genies aus Schweden kostete 28 Millionen Euro, ist dennoch für Publisher „eine große Enttäuschung“

Neues Spiel der Strategie-Genies aus Schweden kostete 28 Millionen Euro, ist dennoch für Publisher „eine große Enttäuschung“

Der schwedische Publisher Paradox Interactive ist als Entwickler von großartigen Strategie-Spielen bekannt. Bei ihrem neuesten Projekt müssen die Strategie-Genies jedoch eine Niederlage einstecken. The Lamplighters League ist zwar erst seit einer Woche erhältlich, doch der Publisher weiß schon jetzt, dass es die Produktionskosten nicht reinholen wird.

Was ist The Lamplighters League?

  • Ihr bildet ein Team aus mehreren Außenseitern sowie Gesetzlosen und tretet gegen fiese Schergen an
  • Der Spielspaß beginnt schon vor der eigentlichen Runde: Wir können mit den Charakteren umherschleichen, sie perfekt positionieren und im Vorfeld Gegner töten
  • Die Spielwelt ist von den 1930ern inspiriert und führt in Wüsten, Dschungel und Schiffswerften

Das Spiel besitzt auf Steam eine positive Wertung von 73 Prozent. Die Fans sind vom Setting und der Optik begeistert, außerdem mache das Spiel dank des taktischen XCOM-Stils Spaß. Auch auf Metacritic kann sich der Titel auf einen Wert von 75 Punkten einpendeln.

MeinMMO-Autor Schuhmann findet ebenfalls, dass das Spiel trotz seiner Schwächen im Game Pass ausprobiert werden sollte.

Trotz der eher positiven Wertung ist The Lamplighters League ein finanzielles Desaster für den Publisher. In einer Meldung teilte Paradox Interaktive mit, dass es eine Umsatzprognose vorgenommen und dabei festgestellt hat, dass die Kosten von rund 28 Millionen Euro nicht mehr reingeholt werden können.

Die Auswirkungen auf den Gewinn für das vierte Quartal werden auf -21,5 Millionen Euro geschätzt. Das bedeutet, dass der im vierten Quartal erzielte Gewinn um 21,5 Millionen Euro verringert wird. Paradox schreibt dazu, dass es sich um eine „große Enttäuschung“ handeln würde.

Dabei sah The Lamplighters League in ersten Bildern vielversprechend aus:

The Lamplighters League zeigt das Gameplay im Trailer

Darin sieht Paradox den Grund für das Scheitern

Wieso wurde The Lamplighters League zum Misserfolg? Laut Paradox Interactive hatte das Spiel viele Stärken und konnte eine „positive Spielerzahl“ erreichen. Allerdings galt das nur für kostenlose Abonnement-Services, denn der Titel war im Game Pass enthalten.

Die „kommerzielle Rezeption“ sei hingegen zu schwach gewesen, was bedeutet, dass nicht genug Exemplare verkauft werden konnten. Paradox gesteht sich ein, dass Spieleprojekte von Natur aus riskant seien, doch am Ende des Tages habe das Team „nicht die Leistung erbracht, die es sollte“:

Das ist schmerzhaft, aber es macht uns noch eifriger, die Ärmel hochzukrempeln und besser zu werden.

Fredrik Wester, CEO bei Paradox Interactive

Paradox Interactive ist also zuversichtlich, dass die schwachen Verkaufszahlen kein Beinbruch für das Unternehmen sein werden, sondern es weiter stärken.

Bereits im Vorfeld zeichnete sich ab, dass der Titel nicht optimal beworben wurde. Paradox versuchte, The Lamplighters League über Twitch zu bewerben. Doch das Spielprinzip ist aufgrund seiner langen Runden nicht dafür gemacht, auf Twitch gestreamt zu werden.

Dies sorgte nur für einen kurzen Hype, doch auf lange Sicht hat sich diese Art der Werbung nicht gelohnt.

Paradox Interactive hat noch einige Eisen im Feuer, mit denen sie die Kosten wieder reinholen könnte. Dazu zählen beispielsweise Life By You, Vampire: The Masquerade – Bloodlines 2 und Cities: Skylines II.

Life By You gilt als direkter Konkurrent für Die Sims und wirkt auf den ersten Blick sehr vielversprechend: Neues Spiel auf Steam wird Sims für Erwachsene – Aber mit Nacktheit, weil es aus Europa kommt

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Nico

Das Spiel ist aber auch schon in der konzept Phase vergeigt. Das setting ist sehr nischig, der Grafik / Zeichen Stil ebenso.

Peter Nuhn

Ich hab mir das fast gedacht: Die Leute geben nicht gerne Geld für Spiele mit so typischrepetitivem Gameplay wie in einem MMO aus. Das wurde damals schon Battleborn und Evolve zum Verhängnis. Beides qualitativ hochwertige Spiele, die dann zu kommerziell totalen Flops wurden.

Ich hab 18 Stunden gespielt und es ist schon ein cooles, schönes Spiel, aber es ist halt zu wenig Abwechslung drin, um sich wie ein Vollpreis-Singleplayer-Titel anzufühlen, weil der Fokus zu stark auf einem Gameplay-Loop liegt und jede Mission sich dann in sich sehr ähnlich anfühlt.

Und durch den “Day 1 DLC” finde ich es auch schwer, jetzt viel Mitleid mit den Entwicklern zu haben. Das sind halt so Praktiken, die ich echt nicht toll finde.

Und das Game ist halt wirklich ideal für den GamePass – das hab ich ja auch im Test geschrieben.

Splitter

Ok, das ist das erste Mal, dass ich von dem Spiel höre… Hätten sie wohl lieber mal noch etwas Geld ins Marketing gesteckt. Das sieht echt cool aus. Die Optik gefällt mir sehr und ich guck mir das demnächst mal an.

Aber ich muss auch sagen, das der Preis auf Steam für so ein Spiel ziemlich aggressiv gewählt ist. 50 Euro und auch schon direkt einen spielbaren Charakter ausgeklinkt, um ihn noch als extra DLC für 8 Euro zu verkaufen. Irgendwie klar, dass sich da die Leute nicht drauf schmeißen. Da würde ich auch eher zum Gamepass greifen, als alternativ für 58 Euro auf Steam zu spielen.
Ich denke 40 Euro und DLC Character direkt im Spiel enthalten wäre da besser gewesen, aber was weiß ich denn schon. 😉

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