Die Krankenkassen schlagen Alarm. Sind in Deutschland so viele Jugendliche süchtig nach Videospielen?
Seitdem es Computerspiele gibt, kam immer wieder der Vorwurf auf, dass das Medium besonders stark süchtig machen würde. Und während viele vermeintliche Experten mit jeder Menge steiler Thesen um sich werfen, um etwas Medienaufmerksamkeit zu bekommen, wurde es in den letzten Jahren doch Zeit, sich etwas differenzierter mit der Thematik auseinanderzusetzen.
Nach einer neuen Studien der Krankenkasse DAK sind in Deutschland knapp 5,7% aller Jugendlichen zwischen 12 und 25 Jahren von einer Computerspielsucht betroffen. Bei den Jungen sind es ganze 8,4%, bei den Mädchen nur 2,9% – also deutlich weniger.
Grundlage dieser Behauptung ist eine Untersuchung vom Forsa-Institut, die mehr als 1500 Kinder und Jugendliche nach ihren Spielgewohnheiten befragt hat. Anhand der “Internet Gaming Disorder Scale” (9 Kritieriern zum Umgang mit Spielen und dem sozialen Umfeld) wurde dann ermittelt, wie viele der Befragten ein ernsthaftes Problem mit Computerspielen haben. Etwa ob es schon Streit mit den Eltern gab, ob soziale Kontakte vernachlässigt werden und ob man sich schlecht fühlt, wenn man eine Weile nicht spielen kann.
Die Bundesdrogenbeauftragte findet die Ergebnisse “beunruhigend” und plant Konsequenzen für Videospiele. Angedacht sind etwa Anpassungen der Altersbeschränkungen. So dürfte es bei einem Suchtmittel keine “Ab 0 Jahren”-Grenze geben, wie es jetzt bei vielen Spielen der Fall sei. Generell sei aber ein aufgeschlossenerer Umgang mit der ganzen Thematik notwendig.
Cortyn meint: Die Sucht nach Computerspielen ist ein ziemlich interessantes, aber auch schwieriges Thema. Hier eine klare Grenze zu finden, was “süchtig” ist und was nicht, ist aus meiner Sicht fast unmöglich. Klar: Extremfälle lassen sich schnell einordnen, aber gerade in der “Grauzone” gibt es viele Fälle mit Unklarheiten. Ist man süchtig, wenn man jeden Tag 6 Stunden zockt, sein Leben ansonsten aber “auf die Reihe” bekommt? Das kann man wohl nur im Einzelfall beurteilen. Welch Luxus ist es da doch, wenn man pauschal 8 Stunden am Tag vom Zocken als “Arbeit” verbuchen kann…
Spaß beiseite. Ich finde die Kritierien und Angaben für eine Sucht ziemlich schwierig. Dass das Spielverhalten (etwa “4 Stunden pro Tag am Wochenende”) zu Streit mit den Eltern führt, ist logisch – doch da muss man sich auch fragen: Wäre man bei einer 4-stündigen Runde Pen&Paper auch in einen Streit geraten? Oft denke ich, dass es einfach noch an Verständnis auf Seiten der Elterngeneration mangelt – auch wenn ja langsam die “ersten Coregamer” ihren Nachwuchs zur Welt bringen. Eine einfache Beurteilung ist meiner Meinung nach nicht möglich.
Es gab auch einen Fall, wo Hearthstone einen Glücksspielsüchtigen geheilt hat.
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Ein Blick auf das Kalenderjahr würde helfen um zu erkennen, daß Unterhaltung heute anders aussieht als vor 100 Jahren^^
Die sollten mal, wie andere, täglich 12-16 Stunden, wegen Arbeit, unterwegs sein. Mal sehen wie deren Freizeitgestaltung dann aussieht 😉
So ne Arbeit würde ich mir gar nicht antun
Nicht jeder kann es sich aussuchen. Es gibt genug Pendler und ähnliche
Klar kann man sich das aussuchen.
Betonung liegt auf suchen.
Ich selbst hab den Scheiss in meiner Ausbildung durchgemacht (von 6-19 Uhr unterwegs, wenn die mal Bahn pünktlich war) und hab mir danach gesagt “nie wieder”.
Ich habe jetzt nen 10 Stunden Tag, aber als 4 Tages-Arbeitswoche.
Wohlgemerkt nach 2 Jahren Suchen und Arbeitslosigkeit!
Man muss halt Mal in den sauren Apfel beißen, das Glück kommt nicht von alleine.
Aber sein ganzes Leben wegwerfen wegen einer Arbeitsstelle? Klar, wer Lust darauf hat…
Wieder mal die bösen Computerspiele.. tja, noch ist dort keine Lobby vertreten. Wird sich bestimmt noch ändern, wenn die Politiker einsehen, wie viel Geld in der Spiele- und Computerindustrie umgesetzt wird.
Das aber z.B. jedes 3. Mädchen ab dem Pubertäts-Alter magersüchtig ist (Studie sagte was von 30% OHNE Dunkelziffer), weil ihr falsche Schönheitsideale vorgesetzt/-gelebt werden, interessiert natürlich keinen…
Wenn ich meine Tochter (8) frage, ob sie abends noch Spylanders mitzocken will, kommen Antworten wie: “nein, Papa, meine Medienzeit für heute ist schon rum, ich habe heute morgen, 3 Folgen MyLittlePony á 21 Minuten auf dem Tablett geschaut.”
ALLES eine Sache der Erziehung. Und wenn es die Eltern nicht kümmert, was die kleinen machen kommt sowas raus. WIR sind damals auf Baustellen gegangen und in Bunker geklettert und haben dort gespielt. Die Frage was gefährlicher und schlimmer ist, muss sich jeder selbst stellen.
Ich hätte die sozialen Fragen in der Studie noch erweitert um:
Ja/Nein – Streiten deine Eltern häufig?
Ja/Nein – Wirst Du unter Druck gesetzt (Leistungsdruck Schule, Sport, etc.)?
Ja/Nein – Zeigen deine Eltern, dass sie dich lieben?
Ja/Nein – Kommst Du Dir in der Familie erst genommen vor?
Ja/Nein – Oder nur als Kind das nichts zu sagen hat?
…
Es gibt so viele Studien, dass ist nur eine weitere…
Viele verwechseln hier Gewohnheit mit sucht ein Bier am Feierabend hat nichts mit sucht zu tun. Genauso wenig wenn man bestimmte Sachen isst oder trinkt. Diese Person ist dann aifjedenfall sucht gefährdet wenn er seinen Konsum dann steigert oder sie sagt ich kann ohne meinen Kaffee oder Bier nicht aufstehen bzw schlafen. In Maßen ist alles in Ordnung. Das Problem mit manchen Sachen ist nur und das ist wissenschaftlich bewiesen, dass sie sucht fördernde Mittel enthalten. Somit ist es natürlich auch viel gefährlicher. Bei harten Drogen sind die Folgen einer sucht halt viel “deutlicher” aber Fakt ist auch übermäßiger Konsum von egal was Ist NICHT GESUND egal ob essen(Fleisch, Schokolade etc), trinken (Bier, Saft, anderer Alkohol, ausgenommen Wasser oder Tee 😉 oder Medien Konsum( Fernsehen, zocken, Filme, Serien) süchtig kann man mach allem werden nur mit weniger sichtbaren folgen und es ist ein Riesen Problem unser Gesellschaft das eben zu wenig oder gar nicht darüber aufgeklärt wird, obwohl es ein immens wichtiges aber auch schwieriges Thema ist
Dann dauert es wohl nicht mehr lange bis das passende Videospiel-Sucht-Gen dazu gefunden wird.
Die Wissenschaft veröffentlicht heute doch jeden Scheiß, nicht weil es ein Problem gibt, sondern weil es gilt zu veröffentlichen.
Man spricht eigentlich dann von einer ernstzunehmenden Sucht, wenn der Kontrollverlust einsetzt, sprich wenn man die kontrollierte Menge nicht mehr selbst bestimmen kann geschweige den es zeitlich rationieren kann. Das ist zwar grundsätzlich mit jedem Medium möglich, auch z.B. im Sport, aber ich bezweifel, dass so viele vom einer Computerspiele sucht gefährdet sind,den die meisten Spielen einfach nur intensiver, sprich Hardcore lastiger gerade als Schüler mit relativ viel Zeit ist das auch möglich.
Kinder die mehr als 4 Std am Tag skateboard/Inliner fahren oder Fußball spielen, alles nur noch Süchtige. Was ist nur aus der guten alten Zeit geworden, wo Kinder sich den ganzen Tag gelangweilt haben? Zum Glück waren die aber nicht süchtig.
ein wahres wort, kann ich nur sagen,
damals in der guten alten ddr, wo man sich 2 stunden mit ner bananenschale als kind beschäftigen musste, wir hatten ja nichts.
aber mal im ernst, ist doch fürchterlich. man sieht mindestens 1 mal im jahr so eine dämliche studie, über unsere ´gefährdeten´ kinder
Solche Sätze machen mich ernsthaft Wütend und Zornig. Ich kannte eine Person, die war wirklich Abhängig: von Crystal Meth. Und sie wäre gestorben wenn sie nicht damit aufgehört hätte. Und wenn ich jemanden darüber sprechen höre, dass Kaffee, Schokolade, Videospiele und ähnliches süchtig machen, könnte ich aus der Haut fahren. Es gibt einen unterschied zwischen süchtig sein und Maßlosigkeit und Disziplinlosigkeit. Wenn jemand innerhalb von 3 min seinen Pralinenkasten auffrisst, ist das einfach nur Zügellosigkeit und nichts anderes.
Wenn jeder Rauschgiftabhängige nur einen Zauberstab schwingen müsste um anstatt von Heroin nur noch nach Spielen süchtig zu sein, würde er es im Handumdrehen tun.
Das ist für mich die Grenze zwischen schwachen Geistern, die hemmungslos Schokolade in sich hinein schieben, Begeisterung für ein Hobby /Aktivität oder die Sucht, welche starke physische Reaktionen hervorruft. Solche Statements sind ein Schlag in das Gesicht, für jeden ernsthaft Rauschgiftabhängigen.
Ich kann deine Argumentation verstehen, aber du übertreibst auch maßlos. Du bezeichnest Menschen, die viel Essen als schwache Geister zu bezeichnen. Leute die Rauschgiftabhängig sind, sind in meinen Augen die wirklich schwachen Geister. Warum sind sie überhaupt abhängig geworden? Die Menschen werden ausreichend aufgeklährt, was Alkohol u. ä. bewirkt und wie hoch die Gefahr einer Sucht ist. Nimmt jemand das Zeug zu sich, war er nach deiner Argumentation auch ein schwacher Geist überhaupt damit angefangen zu haben. Selbes gilt für Raucher. Du solltest auch etwas wie “Fresssucht” nicht unterschätzen, schau dir nur die Menschen mit Übergewicht an. Diese Menschen schauen eben auch wie andere Süchtige aus, nur eben auf eine andere Art und Weise. Wenn du auch mal darüber nachdenkst, wie viele Leute ständig abnehmen wollen und es garnicht schaffen, oder mit dem Jojoeffekt nach kurzer Zeit wieder zurück rudern, wirst du wohl auch einsehen müssen, dass hier ebenfalls ein ähnlich “bedrohliche” Sucht vorliegt, wie bei Rauschgift, nicht ganz so schnell “tödlich”, dafür ist ein größerer Teil davon betroffen.
Sorry, ich war früher selbst richtig Fett. Und die ganzen Ausreden und das Rumgedrukse kenn ich selber. Und es ist alles quatsch, wenn man nicht eine Krankheit hat. Aber wer eben “Morgen anfängt” und nicht heute, oder meint er kann ein Stück Käsekuchen essen, weil er ein paar Schritte gelaufen ist, ist entweder dumm oder hat seinen Körper nicht begriffen.
Außerdem liegt genau da der Unterschied: Ich kann 10 Käsekuchen essen und sofort aufhören. Das geht bei Heroin aber nicht. Einmal ausprobieren könnte schon einmal Zuviel sein. Beim Käsekuchen reicht Beherrschung, beim Kaffee und Gaming reicht Beherrschung – nicht aber bei Rauschmitteln.
Und ja ganz genau so habe ich das gemeint. Auch die die es selbst genommen haben sind Idioten und ggf. schwache Geister. Manche vielleicht Neugier, manchen wurde es vielleicht unbewusste verabreicht.
Du bist schon sehr subjektiv geprägt von den Erfahrungen im Bekanntenkreis. Niemand möchte dir deine Betroffenheit gegenüber Opfern harter Drogen absprechen, finde es jedoch etwas egozentrisch in Relation zu deinen Erlebnissen alle anderen zu bagatellisieren. Jedenfalls steht es dir nicht zu zu behaupten bei Käsekuchen oder Kaffee würde Beherrschung reichen. Das würdest du nicht sagen hättest du auch in dem Bezug Bekannte die betroffen waren. Jemand der sich jeden Tag mit 5000 kcal über Bedarf “ernährt” hat eben auch nicht die Wahl oder freie Entscheidung dies zu unterlassen. Psychische Abhängigkeit der körperlichen gegenüber zu verharmlosen zeugt nicht von einer sehr reflektierten Betrachtungsweise gegenüber einem Thema was dich doch nach eigenen Angaben eigentlich betroffen macht?! ….Im Umkehrschluss könnten ähnlich einseitig argumentierende Gegensprecher ja behaupten dass man jedem Drogenabhängigen durch einen Entzug sehr leicht helfen könnte…der Körper wäre danach schliesslich clean….da danach der eigentliche Kampf jedoch erst beginnt verdeutlicht doch dass auch bei körperlicher Sucht die eigentlichen Probleme in der Psyche liegen…und da sitzen alle in einem Boot, ob Heroin oder Käsekuchen.
Ich habe nicht behauptet dass es “Easy” ist und einfach zu bewältigen. Aber wie bereits erwähnt, hatte ich selbst als Kind massives Übergewicht. Und von allen umliegenden Personen wurde das toleriert und entschuldigt: Hey der Kleine hat es nicht einfach bla bla seine Eltern haben sich getrennt bal bla und vieles mehr. Damals habe ich das anders gesehen aber heute, rückblickend, hätte ich mir nicht so viel Verständnis gewünscht sondern eine harte Hand von meinem Vater, der mir mehr Disziplin eintrichtert. Das hat noch Jahre gebraucht, bis ich soweit war und dann war es eben Beherrschung und Wille.
Ich finde es einfach lächerlich wie Menschen immer wieder Begründungen suchen und finden, die ihr Verhalten erklären oder rechtfertigen, nur um andern darzulegen oder sich selbst einzureden dass sie nichts Ändern müssen.
Das Stigmata sind “Games”. Wenn jemand sich in den Keller verzieht und dort Modelle baut, dann ist er halt ein wenig verschroben, aber okay und gesellschaftlich noch erträglich. Geht jemand in den Keller, um via wie auch immer gearteter Konferenzschaltung mit anderen zu Spielen, ist er süchtig. Das ist bereits stark paradox.
Dasselbe gilt mit Büchern, Schach oder Bogen-/Sportschießen. Bei letzterem ist man ja sogar “draußen”, “unter anderen”, obwohl man nur in der Schießhalle oder am Schießstand steht oder in der Bibliothek alleine sitzt und genauso oder sogar noch mehr isoliert sein kann wie ein “Gamer”.
Das Thema hatte ich auf Arbeit mit einem Kollegen auch zu Hauf, und ich stehe da eher mit dem letzten Absatz im Einklang: Wenn jemand sein Leben im Griff hat, hat er seine Pflicht getan. Dann darf er sich wie auch immer belohnen. Mein Kollege im konkreten Falle hat sich stets ein wenig geärgert, dass er schon wieder für 300 Euro Spiele gekauft hat. Dass er aber studiert und nebenbei noch gejobbt hat, hat er dabei völlig verkannt.
Drittens ist der Charakter wichtig. Ich bin ein “Lone Wolf”, also jemand, der nicht ständig sich belanglos irgendwo treffen muss und auch derjenige ist, der jedes Jahr zu mehreren Glühweinen eingeladen wird – und immer ablehnt. Ich komme um 21 Uhr von der Arbeit, dusche, spiele am PC und gehe ins Bett, um am nächsten Tag wieder meinen Pflichten nachzugehen. Sehr häufig habe ich schon billige Kommentare gehört, was das denn für ein Leben sein soll; auf Gegenfragen nach deren Lebensstil dauerte es etwa drei Minuten, bis ich ihnen zeige, dass auch ihr angebliches Lifestyle-Traumleben nur Blödsinn und Blenderei ist.
Wenn jemand eben keinen Sinn darin erkennt, in mittelmäßige Diskotheken zu gehen oder nachts gröhlend durch Wohnstraßen zu eiern, ist er keinesfalls sozial benachteiligt. Würde ich ein Verlangen für diesen Unsinn spüren, dann würde ich das ändern. Bis dahin ist es keine Sucht.
Das Problem an Sucht, Suchtkranken und dergleichen ist wie bei der Depression, an der ich milde und meine Mutter recht stark leidet: Man kann sie nicht ergründen. Es ist eine Kopfsache, häufig Hormongesteuert. Man kann ein wenig mit Gesprächen daran kratzen, ein wenig Seelenmassage betreiben und sich mit Pharmazeutika vollpumpen lassen, wie ich bei meiner Mutte sehe. Dieser Vorgang des “Einstellens” der Medikamente dauert Monate und Jahre. Man kann analysieren und besprechen, aber der Kern ist so tief im Inneren eines Menschen, da hilft nur ein entsprechend großer Schock oder eine tiefgreifende Erkenntnis weiter, keine Krankenkassenseminare oder Medikamente.
Da ist es mit den Videospielen wie mit allen anderen Arten der Sucht auch. Die Grauzone derer die tatsächlich süchtig sind in einem gesellschaftskonformen Rahmen liegt deutlich höher als die tatsächlichen Extremfälle. Es ist ja tatsächlich auch Sucht wenn der Maurer jeden Abend sein eines Feierabend Bier “braucht” . Genauso ist es Sucht wenn man nach der Schule erstmal 10 Minuten irgendwas in seinem MMO checken “muss”. Der springende Punkt ist ja hier wie da…. wieso es passiert, dass manche Menschen sich tiefer und tiefer verlieren bis zu einem Punkt an dem es gesellschaftlich eben nicht mehr toleriert wird. ….der Maurer trinkt abends nen ganzen Kasten oder fängt schon in der Mittagspause an….der Schüler zockt nach der Schule jeden Tag 6 Stunden und macht sonst nix mehr (vereinfacht ausgedrückt) …..die Ursachen dafür liegen jeweils im sozialen und gesellschaftlichen Umfeld sowie der Vita des Betroffenen….Tausende Menschen genießen Alkohol bevor einer ihn missbraucht….genauso mit Computerspielen, mit Glücksspiel,mit Drogen, mit Kaufen, mit Sex……das Dümmste was man machen kann ist die Ursache bzw. die Verantwortung an einer Sucht dem Medium/Substanz zuzuschreiben an der sie sich manifestiert. Die bösen PcSpiele…der böse Alkohol…die bösen Drogen…..das ist die oberflächlichste aber leider immernoch weitverbreiteste Sichtweise zum Thema Sucht. ….dass es irgendwer in verantwortungsvoller Position für hilfreich hält das Freigabe-Alter für Spiele hochzusetzen ist echt wieder die Krönung…ist doch wirklich nicht zu viel verlangt sich 2 Minuten über ein solches Thema Gedanken zu machen….und wenn man zum Schluss kommt dass man aus der eigenen Position keine Handhabe hat auf diese Thematik positiv einzuwirken bitte bitte damit aufhören solche plakativ-populistischen, hilflosen Öffentlichkeitsparolen rauszuhauen…
Laut solchen Studien sollte man doch auch irgendwie nur 1-2h am Tag Fernsehen schauen, wenns danach geht wären 95% meines Umfelds süchtig nach Fernsehen o.,ö
Ob man sein Leben noch geregelt bekommt oder nicht hat nichts mit Sucht an sich zu tun und muss, falls man das nicht mehr geregelt bekommt, separat davon als mögliche Folge von Sucht betrachtet werden.
Sucht wird am ehesten deutlich bei Fehlen des Suchtmittels. Im Artikel werden leider viele Dinge oberflächlich zusammengewürfelt und verwässern dieses wichtige Thema.
Du meinst der Kommentar der Autorin zum Thema verwässert das Thema?
Ich denke, das ist eine andere Perspektive. Der Meinungsteil ist klar abgegrenzt. Ich finde nicht, dass er die News da in irgendeiner Form entwertet.
Sehr schöner Artikel ich denke auch, dass klar das Verständnis für das Medium fehlt. Einem Fußballer der jeden Tag trainiert wird auch nicht gesagt du bist süchtig. Sucht ist meines Wissens auch klar definiert und zwar damit das der Entzug von dem jeweiligem suchtmittel negative Auswirkungen mit sich bringt, wie z.b. Unwohlsein, aggressiveres verhalten etc. Es ist ein sehr wichtiges Thema aber es gibt viel mehr Bereiche in denen man sucht viel eher bekämpfen sollte siehe Fernsehen Handy rauchen und Drogen allgemein.
Ich habe mal eine wissenschaftliche Hausarbeit darüber geschrieben, da ich das Thema auch sehr interessant fand. Sucht ist eigentlich gar nicht so schwer zu definieren und lässt sich im gaming Bereich auch schnell feststellen. Der zeitliche Faktor ist eher die Folge einer Sucherkrankung und kein direktes Merkmal. Wenn man beispielsweise nicht am PC sitzt und beim Essen oder in der Schule viel über das Spiel nachdenkt, sich darauf freut, unruhig wird bei der Vorstellung wieder zocken zu können und sich ein Spannungsbogen aufbaut, je näher man der Tastatur kommt, dann sind das schon sehr deutliche Merkmale für eine vorhandene Sucht. Das hat natürlich jeder Mal, der vielleicht ein neues Spiel besitzt und ein oder zwei Tage total Lust drauf hat, aber bei süchtigen Menschen läuft es nahezu täglich so ab.
Selbst das kann keine wirkliche Grundlage für eine Einstufung sein. Nach dieser Definition sind ca. 90 % aller Gamer als süchtig einzustufen (jeder denkt über sein Hobby nach und wird unruhig je näher er dessen Ausübung kommt, das gilt auch für Modelleisenbahnsüchtige!) und jegliche mit positiven Gefühlen behaftete Tätigkeit oder Situation wäre damit als suchtgefährdend Einzustufen.
Versteht mich nicht falsch, auch ich kenne und sehe das Suchtpotenzial von Spielen. Doch hier kommt mal wieder die rückständige Ansicht zum Vorschein, welche wohl nur wenige Suchterkrankungen verhindert hat. Der naive Ansatz “Wir müssen nur die Definition der Sucht finden um dann Verbote und Richtlinien für den Umgang mit der “Droge” zu definieren.” ist meines Erachtens nach grob fahrlässig.
Es muss doch darum gehen die Ursachen zu ergründen. Seien es ungesunde Spielmechaniken wie etwa der tägliche Anreiz eine möglichst große Zeitspanne zu spielen oder, und das halte ich für sehr viel entscheidender, warum der Jugendliche denn Suchtpotenzial aufgebaut hat. Oftmals sind die Ursachen eher im direkten Umfeld von Familie und Schule zu finden.
Klar, das setzt natürlich mehr Zeit und Interesse voraus als ein Verbot. Aber verwehrt man den Jugendlichen den Zugang zu den Spielen, werden sie nach Ersatz suchen. Und wer nun denkt, alle nun Zwangs-“geheilten” würden die freie Zeit mit dem Lesen von Adorno und gesundem Ausdauersport nutzen, der schaue sich die Statistik “realen” Drogenmissbrauches an.
Letztlich gilt in meinen Augen, aufklären, unterstützen und kritisch beobachten als deutlich zielführender. Als Elternteil kann man seine Erziehungsaufgabe nicht dem Staat überlassen.