In Berlin endete am 21. August das Berlin Major, eines der wichtigsten Turniere im taktischen Shooter Rainbow Six: Siege. Der Sieg ging an das europäische Team Rogue. Ein Spieler tat sich dabei besonders hervor: Der 18-jährige William „Spoit“ Löfstedt brach sogar die Schule ab, um dabei sein zu können.
Worum geht es überhaupt? Rainbow Six: Siege ist ein taktischer Shooter von Ubisoft. Das Spiel ist zwar schon fast 7 Jahre alt, besticht aber immer noch durch seine einzigartige Spielweise.
Um welches Turnier geht es? Mit dem Berlin Major ist gerade die zweite von drei Saisonphasen zu Ende gegangen, es folgt noch ein Major, dann steht die Weltmeisterschaft in Form des Six Invitationals an. Damit gehört das von Ubisoft veranstaltete Turnier zu einem der wichtigsten in R6.
Vom 15. bis zum 21. August hatten die 16 stärksten Teams der Welt die Gelegenheit, gegeneinander anzutreten und um den Preispool von rund 500.000 € zu kämpfen. Dabei ging es so heiß her, dass die Veranstalter sich etwas einfallen lassen mussten, um die Spieler abzukühlen.
Wer sind die Sieger? Im Finale konnte sich das europäische Team Rogue gegen die Favoriten vom FaZe Clan durchsetzen. Dabei war bis zur letzten Minute alles offen. Die Spieler von Rogue dürfen sich nun über ein Preisgeld von 200.000 € freuen.
So lief das Finale ab: Es war ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen. FaZe legten auf der ersten Map vor und gingen in Führung, Rogue gelang auf Villa, der zweiten Map der Ausgleich. FaZe ging erneut in Führung, doch wieder konnte Rogue ausgleichen.
Dann kam es zum Finale auf der Clubhouse-Map. Obwohl Rogue auf dieser Map eigentlich sehr stark ist, ging FaZe zunächst 2:0 in Führung. Aber Rogue kämpfte sich zurück ins Spiel, glichen erst aus und krallten sich dann in der Overtime den Sieg.
Ein Spieler tat sich beim Major besonders hervor.
Spieler ist kaum volljährig, gewinnt direkt das Major
Das ist Spoit: Der E-Sportler mit thailändischen und schwedischen Wurzeln ist erst seit kurzem Profi und das hat einen Grund: Aufgrund der Altersbeschränkung des Spiels müssen Spieler das 18. Lebensjahr vollendet haben, um offiziell an Events teilnehmen zu können (via R6 Esports).
Spoit wurde jedoch erst am 11. April 2022 volljährig. Danach ging alles ganz schnell: Am 2. Juni trat er Rogue bei. Das Major war sein erstes Event. Doch bereits vor seinem 18. Geburtstag arbeitete Spoit auf eine Karriere als Profi hin.
Am 22. September 2021 verkündete Spoit via Twitter, dass er die Schule abgebrochen habe. Er wolle sich ganz auf seine Karriere als Content Creator und zukünftige Projekte konzentrieren. Dafür erhielt er viel Zuspruch, die Schule sei für ihn offenbar eher eine Ablenkung gewesen.
Zu diesem Zeitpunkt dachte wohl noch kaum jemand, dass sich Spoit nur 11 Monate später mit den Besten der Welt messen und als Sieger hervorgehen würde. Nur einer hat es da vielleicht schon geahnt: Juhani “Kantoraketti” Toivonen, Spoits jetziger Kollege bei Rogue, kommentierte die Ankündigung und wünschte Spoit, die Entscheidung möge sich für ihn genauso auszahlen, wie für ihn selbst. (via Twitter)
Der gewagte Schritt, die Schule abzubrechen, scheint sich jedoch bislang tatsächlich auszuzahlen.
Denn Spoit holte sich nicht nur mit seinem Team den Titel, er wurde von dem Online-Magazin SiegeGG auch zum MVP des gesamten Events erklärt. Seine K/D beträgt +25, das heißt, es gelang ihm 25 Mal häufiger, einen Gegner zu töten als selbst erwischt zu werden. Bei den Entry-Kills, dem ersten Kill (oder eben Tod) in einer Runde, liegt das Verhältnis bei +11.
Hier seht ihr Spoits Statistiken einmal im Überblick:
Wir werden in Zukunft sicher noch viel von dem „europäischen Wunderkind“ hören.
So wird bei Rogue gefeiert: Auch am Tag nach dem Event konnte man den Sieg bei Rogue noch kaum fassen, musste ihn erstmal verarbeiten. Auf Twitter wird das Team gefeiert. Und eine klare Ansage gibt es auch: Auf die Frage, ob sie sich auch den nächsten und letzten Major-Titel der Saison holen können, antworten sie einfach: „Yes.“ (via Twitter)
Streng genommen ist die Weltmeisterschaft in R6 zwar das Six Invitational, dennoch traten beim Major die besten Teams der Welt an. Die amtierenden “Six Invitational”-Champions von TSM waren jedoch nicht beim Major dabei, denn sie landeten in der regulären Saison in Nordamerika nur auf einem enttäuschenden 8. Platz (via liquipedia). Nicht ganz zu Unrecht fühlt sich Spoit daher jetzt schon ein bisschen wie ein Weltmeister (via Twitter).
Habt ihr beim Major mitgefiebert? Gönnt ihr Spoit den MVP-Titel oder seid ihr der Meinung, Spieler wie Cyber oder Deapek wurden beraubt? Lasst uns gerne einen Kommentar mit euren Eindrücken vom Turnier da.
Wenn ihr nun auch wieder Lust bekommen habt, bei Rainbow Six: Siege einzusteigen, ist jetzt der genau richtige Zeitpunkt. Denn nachdem die Community sich 7 Jahre lang ein bestimmtes Feature gewünscht hat, wurden ihre Forderungen in diesem Jahr endlich erhört.
Was es mit dem „Schießstand“ auf sich hat, könnt ihr hier nachlesen:
Einer der besten Shooter bekommt endlich ein Feature, das Fans seit 7 Jahren fordern
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Cyber hätte den MVP Titel definitiv auch verdient, keine Frage. Deapek war für mich aber der tatsächliche MVP des Turniers. Er war als Hard Support der Rückhalt des Teams schlechthin und hat extrem viele Key Situations für sich entschieden. Und man darf nicht vergessen: Er spielt auch erst seit dieser Stage auf T1 Niveau und hat sein erstes Major bestritten. Gerade der 1v4 Clutch im Finale auf Villa ist mir besonders im Gedächtnis geblieben, doch auch in der Gruppenphase hat Deapek immer wieder gezeigt wie wichtig er ist.
Kranker typ. Zu stabil.