Spieler und Fans von Overwatchs Heldin D.Va dürfen sich seit einigen Tagen auf ein paar neue und äußerst hübsche Gaming Accessoires aus dem Hause Razer freuen! Grund genug, um D.Va einmal näher zu beleuchten. Warum ist D.Va zur Feminismus-Ikone geworden?
Auf den ersten Blick scheint D.Va mit ihrem niedlichen Gesicht, den dezenten Rosaanteilen und dem Bunny-Aufnäher nicht gerade ein besonders vielschichtiger Charakter zu sein und doch ist es gerade sie, die sich vor allen Dingen bei koreanische Gamerinnen besonderer Beliebtheit erfreut.
Die sehen in ihr eine feministische Ikone. Doch bevor ihr ob des bösen F-Wortes direkt das Weite sucht, lasst euch erstmal beruhigen: Nein, dies wird kein Artikel, der auf Männer herab schaut. Dafür wäre ich eh viel zu klein.

D.Va als Ikone des Feminismus in Südkorea
Zum ersten Mal in öffentliche Erscheinung getreten ist die koreanische feministische Verbindung “National D.Va Association” – oder kurz: “For D.Va” – am 21.01.2017 während des stattgefundenen Women’s March. Weltweit protestierten an diesem Datum friedlich Männer und Frauen offiziell unter dem Banner der Emanzipation, eigentlich aber eher gegen den US-Präsidenten Donald Trump, der einen Tag zuvor seine Vereidigung gefeiert hatte.
Zack, landete ein Foto von “For D.Va”s Banner auf Twitter und der Startschuss ward offiziell gegeben.
In einem Land, in dem laut Aussagen einiger koreanischer Frauen sexuelle Belästigungen via Teamspeak und Co. in Onlinespielen an der Tagesordnung sind und Frauen erstmal beweisen müssen, dass sie es tatsächlich ohne zu Cheaten an die Spitze geschafft haben findet man in D.Va die perfekte Repräsentation dafür, dass Frauen auch spielen können, Biss haben und nicht in der Minderheit sein müssen.
전디협 스티커 사진 깜빡했다!!! 스티커 너무 예쁘고 제 권리를 외치는 게 이케이케 뿌듯하고 기분 좋고 벅찬 일인지 몰랐어!!!!!! 우린 서로의 용기가 될거야!!!! #세계여성_공동행진_서울 pic.twitter.com/x1ZA2zw2Lf
— 이섬이 (@leeseom2) 21. Januar 2017
D.Va steht für den Wunsch, dass es im Jahre 2060 ganz normal sein könnte, dass es Frauen wie D.Va gibt. Frauen, die stark und selbstbewusst sind, ohne sich Anfeindungen oder Vorwürfen konfrontiert zu sehen. Die sich bis an die Spitze einer weltweiten Rangliste setzen können, ohne deswegen angezweifelt, beschimpft oder gar bedroht zu werden. Die einfach ihrer Freude an Videospielen frönen dürfen.
“Wir möchten einfach nur, dass Frauen wie gleichwertige Menschen behandelt werden, sodass wir nicht mehr andauernden verbalen sexuellen Belästigungen oder Beleidigungen ausgesetzt sein müssen. Das passiert fast immer, wenn wir Onlinespiele spielen.”, anonymer “For D.Va”-Vorstand [Quelle]

Wie man zu einer feministischen Ikone wird – in 3 Schritten
- Schritt 1: Man wird Profi in einem von Männern dominierten Bereich und kämpft sich bis an die Spitze.
- Beispiel: D.Va war StarCraft-Weltmeisterin und kämpft aktuell in einer Spezial-Eliteeinheit für das koreanische Militär.
- Schritt 2: Man zeigt bei Auftritten nicht zu viel nackte Haut, ohne dabei jedoch seine Attraktivität zu verlieren.
- Beispiel: D.Va trägt zwar einen engen Anzug, ist aber bedeckt. Gut, manchmal übertreibt sie es ein wenig mit der Brokeback-Pose.
- Schritt 3: Man besinne sich ab und zu auf seine Wurzeln. Das stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl und würdigt die angesprochene Kultur.
- Beispiel: D.Va trägt beim Event “Das Jahr des Hahns” ein traditionelles Kleid, den sogenannten Hanbok.
D.Va ist kein x-tes Sexsymbol, sondern eine Kämpferin, die stets einen lockeren Spruch auf den Lippen hat und weiß, was sie will: Gewinnen. Dass sie nebenbei ein Nerd ist, mit dem sich viele spielende Frauen identifizieren können, kommt da noch hinzu. Sie wirkt sympathisch und dabei auf einer imaginären Attraktivitäts-Skala gerade auf der Höhe, dass sie nahbar bleibt.
2000 people participated in the sister march in #Seoul, Korea (pic via @MarchSeoul) #MarchOnWashington pic.twitter.com/zSgc4sOYuw
— SafetyPin-Daily (@SafetyPinDaily) 21. Januar 2017
Das sagt Guddy:
Doch genug der Politikstunde! Ich finde es nett, dass sie eine Gamerin ist, die nicht primär Klischees bedient, sondern tatsächlich zielstrebig und schlagkräftig ist. Viel wichtiger ist mir hierbei jedoch, dass ihre Figur einfach Spaß zu spielen macht – und das ist natürlich Geschmacksache. Meine persönliche Identifikationsfigur ist sie nun aber nicht. Da habe ich andere – sowohl weibliche, als auch männliche.
“Hey! Du hattest uns doch Gaming-Accessoires versprochen!”
Richtig, das Beste kommt natürlich zum Schluss und bevor man etwas kauft, sollte man schließlich wissen, was genau da hintersteckt. Razer bringt nun diverse Artikel auf den Markt, die auf der Figur D.Va basieren:
- Ein Headset. Es ist optisch natürlich dem nachempfunden, das D.Va auch im Spiel trägt.
- Status: Coming soon…
- Gamingmaus. Kommt mit 220 DPI, 30G Geschwindigkeit und optischem Sensor. Und selbstverständlich sowohl mit der passenden Farbegebung, als auch Beleuchtung.
- Status: Erhältlich.
- Mauspad. Nur echt mit dem Häschen.
- Status: Erhältlich.
Wer beim Zocken nun also das richtige D.Va-Feeling haben möchte, kann sich sicherlich mit diesen Schmuckstücken eindecken. Und ja, das geht auch, wenn man ein Mann ist, pink hin oder her!
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Ich feier Tracer absolut gar nicht. D.Va war schon immer und wird immer mein Liebling sein 😀
Natürlich nicht als Sex-Objekt.
Auch wenn ich nur auf Konsole zocke werde ich mir das Mauspad und die Maus gönnen 😀
Man muss leider bedenken, dass es hier um Südkorea geht. So fortschrittlich das Land auch ist und es schon eine andere Art von Sexismus ist, ist das eine viel größere Problematik als hier bei uns in Europa. Sexismus in dieser Region geht eher um “Dinge die eine Frau tut und welche nicht”. Eine weibliche Profispielerin, wie D.Va die einzig und allein mit ihrem Skill glänzt und sich nicht mit weiblichen Reizen pushen muss ist da definitiv ein sehr nachvollziehbares Symbol. Ist ein unfassbar tolles Thema (hab sogar meine Hausarbeit über Feminismus in Südkorea geschrieben) und meiner Meinung nach genau die Art vom “Feminismus” die ich ideologisch nachvollziehen kann.
Viel Text um schlussendlich doch nur Werbung für Razer zu machen?
Dafür wirkt der Artikel eigentlich zu gut geschrieben, aber der fade Beigeschmack bleibt.
Es ist keine versteckte Werbung für Razer. Also die News “Razer gibt diese Peripherie für D.Va raus” – war eine Newsmeldung auf einigen US-Seiten wie Forbes, Polygon oder Gamespot von letzter Woche. Auch deutsche Seiten haben das übernommen.
https://www.gamespot.com/ar…
Ich fand’s interessanter, D.Va anlässlich dieser Sache näher zu betrachten und diesen Spagat beleuchten zu lassen. Also es ist eigentlich gerade der Versuch, mehr zu machen als “Razer gibt Gear für D.va raus”, wenn das dann wieder Werbung ist – find ich’s schwer. 🙂
Halt zu sagen: Wir verschweigen das mit Razer, obwohl’s eigentlich interessant ist, aber hat Beigeschmack: Das ist auch doof.
Hey ihr Zwei, danke für euer Feedback.
Ich will euch auch gar nichts bezüglich Werbung unterstellen, zumal ihr bewerben dürft was ihr wollt. Alleinstehend ohne den Verweis auf die neue Peripherie hätte mir der Artikel einfach besser gefallen. Denn auch ich finde das D.Va Phänomen sehr interessant. Schon kurz nach dem Release von Overwatch gab es schon auf der ein oder anderen Demonstration den Hasen von Diva zu sehen. Ihr habt soweit ich mich erinnere auch darüber berichtet. Glaube der Artikel stammte von Cortyn.
Tut mir leid, wenn das so wirkt, das war definitiv nicht unsere Intention. 🙂
Werde beim nächsten Mal darauf achten, dass es nicht so rüberkommt. (Es sei denn natürlich, es wäre tatsächlich Werbung. Logisch.)
Kein Grund zum Entschuldigen. Es ist denke einfach ein schwerer Spagat, vor allem, da ich in letzter Zeit schon viel über die Peripherie gelesen habe. Treibe mich aber auch zugegeben auch auf vielen Techseiten rum.
“Wir möchten einfach nur, dass Frauen wie gleichwertige Menschen behandelt werden, sodass wir nicht mehr andauernden verbalen sexuellen Belästigungen oder Beleidigungen ausgesetzt sein müssen. Das passiert fast immer, wenn wir Onlinespiele spielen.”, anonymer “For D.Va”-Vorstand [Quelle]
Also ich sehe da als Mann keinen Unterschied. In vielen Spielen sind Beleidigungen eben leider an der Tagesordnung. Entweder steht man über sowas und macht TS aus oder man macht halt mit und zeigt dem 10jährigen der dich als Hurensohn o.ä. bezeichnet wo der Hammer hängt. KP warum um solche Dinge so ein Aufstand gemacht wird. Und wenn Frauen so ein ‘Symbol’ bekommen, wo ist dann das für Männer. Die Transgender und was es sonst noch gibt brauchen auch sowas. Gleichberechtigung!
Es gibt nur einen Spielecharakter den mal als positive Figur für den Feminismus nehmen kann. “The Boss” aus Metal Gear Solid. Vielleicht noch die Magierinnen aus der Witcher Reihe (Roman/Spiel).
D.Va ist für die meisten Fans außerhalb des Spiels einfach ein Charakter der perfekt für erotische Fanart ist. Gibt genug gute und hochwertige Zeichner die sie erotisch oder in hardcore Szenen zeichnen.
Wenn eine Frau also sexualisiert wird taugt sie nicht mehr als Ikone des Feminismus’?
Sprichst du denen, die sie nur auf das Optische reduzieren, damit nicht zu viel Macht zu?
Ja, The Boss hat(te) schon heftig das Sagen! Allgemein ein ziemlich guter Charakter.
Es gibt sicher auch Zeichner die Spongebob in erotischen Posen und Hardcore-Szenen darstellen. XD
Gibt es. I googled it. Need therapy now….. ;D
Ich wollte es extra nicht googeln. Wegen der personalisierung der Suchergebnisse. Du verstehst? 😉
“D.Va steht für den Wunsch, dass es im Jahre 2060 ganz normal sein könnte, dass es Frauen wie D.Va gibt.”
Wieso 2060? Gibts doch schon heute.
ES geht ja um Korea und die vorherrschende Meinung dort. 🙂
Ich kenne da nur Gremlin D.Va… was wohl auch hiere häufigste Community Repräsentation ist ^^
“D.Va ist kein x-tes Sexsymbol, sondern eine Kämpferin, die stets einen lockeren Spruch auf den Lippen hat und weiß, was sie will: Gewinnen” – wird für manche bestimmt so gesehen, das will ich nicht abstreiten, aber ich würde mal behaupten, dass D.Va von vielen schon als Sexysmbol gesehen wird. Also wenn ich beispielsweise Dva hashtags auf instagram sehe, dann sieht man nicht grad selten nur einen Hintern, der in engem outfit steckt. Ist jetzt nicht unbedingt verwerflich, aber damit werden schon mehr Klicks und likes gemacht, als mit manch Cosplays. Sex sells – kann man hier wohl sagen.
Ja, aber Sexyness schließt Stärke ja nicht aus. 🙂 Wichtig ist, dass sie nicht NUR ein Sexsymbol ist, sondern mehr drauf hat.
WoW…….. eine Frau, die keinen Mann brauch.^^
Für manche ist das ja wirklich nicht selbstverständlich. 😉