Die MMORPG-Firma Nexon musste eine Strafe von 8,1 Millionen Euro zahlen. Der Grund dafür waren falsche Angaben bei den Chancen von Lootboxen, sogenannte „Cubes“, in MapleStory. Im Rahmen des Gerichtsprozesses musste das Unternehmen offenlegen, wie viel sie mit den Lootboxen verdient hat.
Wie viel haben Spieler für die Lootboxen ausgegeben? Die Firma musste die 10 Spieler mit den höchsten Beträgen angeben. In einer Tabelle sind die Jahre 2019 bis 2022 zu sehen. Im reddit-Forum hat User anonn102030 die Zahlen für alle User veröffentlicht (via ftc.go.kr):
Den höchsten Betrag hat ein Spieler im Jahr 2021 ausgegeben. Er hat umgerechnet rund 194.000 Euro in Lootboxen investiert. In den Top 10 ist kein Spieler dabei, der weniger als 16.800 Euro für die Lootboxen ausgegeben hat.
Die Tabelle ist so zu lesen, dass jedes Jahr für sich zählt. Es könnte also sein, dass der Spieler mit den 194.000 Euro in einem anderen Jahr ebenfalls einen fünfstelligen Betrag ausgegeben hat. Es ist allerdings nicht bekannt, ob es sich bei dem Spieler auf Platz 1 immer um die gleiche Person handelt.
Das Brisante: Die Zahlen, die Nexon angeben musste, behandeln nur die Ausgaben für die Lootboxen. Es gibt noch andere Möglichkeiten, um Geld in das Spiel zu investieren – die Beträge sind in der Tabelle leider nicht zu sehen.
Das MMORPG MapleStory zeigt sich im Trailer:
Pandemie hat die Zahlen wohl in die Höhe getrieben
Wieso steigen die Zahlen ab 2020 so stark? In der Tabelle ist es besonders auffällig, dass sich die Ausgaben in 2020 um ein Vielfaches erhöht haben. Das liegt vermutlich daran, dass zu der Zeit strenge Regelungen aufgrund der Corona-Pandemie herrschten.
Die Kontaktbeschränkungen könnten dazu geführt haben, dass sich mehr Personen in dem MMORPG aufgehalten und dementsprechend mehr Geld darin investiert haben.
Was war das Problem?
- Nexon hat klammheimlich die Wahrscheinlichkeits-Struktur der Cubes geändert. Es war beispielsweise gar nicht mehr möglich, bestimmte Gewinne aus den Lootboxen zu erhalten.
- Die Chancen wurden je nach Aktivität und Wohnort des Spielers, seinen Items sowie der Anzahl an Freunden auf der Freundesliste angepasst (via mmorpg.org.pl).
Das Gericht verurteilte Nexon nun zu einer Strafe von umgerechnet 8,1 Millionen Euro. Das dürfte der MMORPG-Firma aber wohl kaum schaden, denn mithilfe der Lootboxen wurden stolze 383,5 Millionen Euro in 10,5 Jahren eingenommen.
Trotzdem handelt es sich bei den 8,1 Millionen Euro um ein klares Zeichen. Der Betrag ist die höchste Strafe, die die zuständige Kommission bislang vergeben hat. Schon im Jahr 2021 gab es einen großen Skandal mit Nexon: Free2Play-MMORPG belügt Spieler jahrelang bei Zufalls-System, hat richtig Ärger
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6-stellige Beträge von einer Person!??!
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