Bei League of Legends kursiert unter Spielern eine Vermutung: Schwierig zu spielende Champions in LoL, die vor allem als „Main-Charakter“ gespielt werden, haben eine höhere Win-Rate als andere Champions und werden deshalb häufiger abgeschwächt. Doch stimmt das?
Was ist dieser Mythos?
- LoL hat 164 Champions. Einige davon, gerade die schwierigen, werden gerne als „Main-Champion“ gespielt: So nennt man es, wenn ein Spieler vor allem diesen einen Champion spielt und sich auf ihn spezialisiert. In krassen Fällen spricht man von einem „One-Trick-Pony.“
- Spieler, die nur diesen Champion spielen, sind mit ihm sehr gut und erringen daher besonders hohe Win-Rates. Vor allem „schwierig zu spielende Champions“ wie Yasuo sind solche „Main-Champions.“
- Das führt dazu, dass die Statistik des Champions sehr gut ist, er von Riot Games als „zu stark“ eingeschätzt wird und dann abgeschwächt wird.
Balance-Chef sagt: Mythos über Main-Champs stimmt nicht
Stimmt das? Nein, das stimmt offenbar nicht. Der LoL-Entwickler Matthew Riot Phroxzon
Leung-Harrison , sagt in einem Video-Podcast, er hat anderthalb Jahren diesen Punkt intensiv studiert (via youtube). Der Mann ist seit Dezember 2021 Lead Game Designer
beim Summoner’s Rift Team von LoL und für die Game-Balance zuständig.
Er hat sich Champions angeschaut, die von Leuten mit sehr hohen Mastery-Werten gespielt werden, von denen man also annehmen kann, dass der Held ihr „Main-Charakter“ ist.
Bei einem Helden wie Yasuo würden diese „Main-Spieler“ etwa 15 % ausmachen, die auch sehr gut mit dem Helden umgehen können. Aber selbst diese 15 % machen bei der Statistik nicht so viel aus, wie Spieler annehmen:
„Die meisten Leuten im Rankend sind in einer niedrigen Mastery-Range. 30-40 % der Spieler, die einen Champ spielen, sind bei 0-15 Spielen mit ihm.“
Der Entwickler führt aus, der Einfluss, den Main-Spieler auf die Win-Rate ihres Champions haben, werde durch Leute ausgeglichen, die diesen schwierigen Champion das erste Mal spielen und mit ihm versagen.
Der Entwickler sagt, er hat diese Untersuchung ziemlich gründlich durchgeführt und nur bei einem Champ gebe es eine Ausnahme: bei Katarina sei die Win-Rate durch Leute mit hoher Mastery etwa 0,4 % höher. Bei Evelynn seien es grob 0,1 %.
Die Leute mit 25.000 Mastery und aufwärts werden ausgeglichen durch Leute, die bei ihrem 1. Spiel mit einem Helden versagen.
Die Podcaster, mit denen er spricht, erklären den Effekt:
- Ein Anfänger würde gegen einen Main-Charakter spielen, der mit seinem Helden unglaublich stark aussieht und gewinnt
- Dann würden die Anfänger auf diesen Champ wechseln, weil sie auch so stark sein wollen, kriegen dann aber keinen Fuß auf den Boden
Wie wird das diskutiert? Auf reddit spricht man über bestimmte Champions, die im „Release“-Zustand zwar schwierig zu spielen waren, aber dominieren konnten, wenn ein Main-Spieler sie beherrscht, etwa über Aurelion Sol oder Taliyah. Doch diese Helden seien dann rasch von Riot Games generft worden.
Solche One-Trick-Ponys haben es auch nicht immer leicht:
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Wer nach so vielen Jahren noch daran glaubt das bei riot games irgendwas mit System genervt oder gebufft wird,..