Spieler tricksen ihre Nintendo Switch aus, um ein Spiel günstiger zu kriegen – Machen es versehentlich zum Topseller

Spieler tricksen ihre Nintendo Switch aus, um ein Spiel günstiger zu kriegen – Machen es versehentlich zum Topseller

Spieler auf der Nintendo Switch haben einen Trick genutzt, um ein Spiel günstiger zu kaufen. Kurz darauf war es unter den Top-100 Bestsellern der USA. Wir von MeinMMO zeigen, was dahinter steckt.

Um welches Spiel gehts? „Let’s Build a Zoo“ ist ein Spiel, in dem ihr – wie der Name verrät – einen eigenen Zoo bauen müsst. Dabei setzt der Titel auf eine Pixelart-Optik. Das Design der Welt erinnert dabei leicht an die alten Pokémon-Spiele auf dem Gameboy-Advance.

„Let’s Build a Zoo“ wurde am 29. September 2022 veröffentlicht und ist auf Nintendo Switch, PlayStation, Xbox und dem PC auf Steam verfügbar.

Normalerweise soll das Spiel in den USA 19,99 US-Dollar kosten, schreibt das Online-Magazin gonintendo.com. Doch wie Mike Rose, Entwickler von „Let’s Build a Zoo“, auf Twitter schreibt, entschied sich das Team hinter dem Spiel dazu, den Titel beim Pre-Order-Start am 22. September zu einem reduzierten Preis anzubieten. Dadurch kosteten Vorbestellungen von Let’s Build a Zoo 15 % weniger.

Falls ihr einen ersten Eindruck von „Let’s Build a Zoo“ bekommen wollt, binden wir euch hier den Konsolen Launch-Trailer ein:

Let’s Build a Zoo Konsolen und Game Pass Launch-Trailer

Käufer nutzen Preis-Tourismus, um günstig einzukaufen

Welchen Trick nutzten die Käufer? Bei dem Trick handelt es sich um sogenannten „Preis-Tourismus“, vermutet Mike Rose. Dieser wollte sich nach eigener Aussage schon über starke Verkaufszahlen freuen, als er merkte, dass mit 85 % der Vorbestellungen ein Großteil der Verkäufe aus Argentinien kamen.

Ich ging zu Bett, als die Vorbestellungen eintrudelten. Als ich aufwachte und die Verkaufszahlen überprüfte… heilige… So viele Vorbestellungen! Also führte ich einen kleinen Siegestanz auf. Dann habe ich nachgesehen, woher die Vorbestellungen kamen […]. 85 % unserer Vorbestellungen kamen aus Argentinien.

Mike Rose via Twitter

In Argentinien kostet das Spiel umgerechnet nur knapp 1,50 US-Dollar. Mike Rose vermutet deshalb, dass die Käufer wahrscheinlich die Region des Nintendo eShops umgestellt haben, um das Spiel günstiger zu bekommen.

Diese Art Trick, um ein Spiel zu einem reduzierten Preis zu kaufen, nennt sich Preis-Tourismus. Häufig nutzen Käufer dafür eine Software oder stellen, falls problemlos möglich, die Region des Shops um.

Dabei gibt es zwei große Probleme.
1. Die Käufe stammten offensichtlich nicht wirklich aus Argentinien. Offensichtlich haben die Leute einfach die Region gewechselt und ihre eShop-Region auf Argentinien eingestellt, um den günstigsten Preis zu bekommen.
2. Dieser ‘günstigste Preis’ betrug aufgrund der Wechselkurse etwa 1,50 $.

Mike Rose via Twitter

Let’s Build a Zoo erklimmt die Charts des US-eShops

Wieso ist das Spiel jetzt ein Topseller? Wie Mike Rose auf Twitter schreibt, merkte er am Ende des zweiten Tages der Vorbestellungen, dass „Let’s Build a Zoo“ über Nacht in die Liste der Top-100-Bestseller des US-eShops gerutscht sei.

Anschließend erklärt er, dass der Shop die ganze amerikanische Region gemeinsam beurteile: „Der US-eShop ist nicht der US-eShop. Es ist der ‘Amerika’-eShop. Alle Verkäufe in Nord- und Südamerika wurden als Verkäufe in der gesamten Region betrachtet (via Twitter).”

Die gemeinsame Beurteilung der amerikanischen Region führte laut Ross nun dazu, dass die zahlreichen argentinischen Käufe das Spiel in die Top-100 Bestseller im US-eShop hievten.

Welche Folgen hat das? Auf Twitter geht Mike Ross ebenfalls auf einige Folgen der Situation ein. So schreibt er, dass „Let’s Build a Zoo“ bei dem richtigen Launch des Spiels am 29. September deutlich US-Spieler anzog, weil das Spiel durch die hohe Positionierung unter den Bestsellern für mehr Aufmerksamkeit sorgte.

Außerdem sei das Spiel laut Rose im EU-eShop und im australischen eShop prominent gefeatured worden, weil der Erfolg des Titels im US-eShop wohl von den Teams wahrgenommen wurde (via Twitter).

Was sagt ihr zu dem kuriosen Erfolg von „Let’s Build a Zoo“? Schaut ihr euch das Spiel an? Schreibt es uns gerne hier auf MeinMMO in die Kommentare!

Fandet ihr die von Maik Rose geteilten Informationen interessant und wollt jetzt ihr eine weitere Geschichte eines Entwicklers lesen? Dann schaut euch doch die Story von Indie-Entwickler Fabrice Breton an, der eine fiese Masche von Betrügern aufdeckte:

Verdächtige Spieletester betrügen kleine Indie-Entwickler auf Steam – Fiese Masche wurde jetzt aufgedeckt

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Mark

Alles globalisieren aber ich soll den extrem höheren Preis bezahlen weil ich zufällig in Deutschland lebe? Wie wäre es mit nein? Selbst bei unseren direkten Nachbarn ist es günstiger aber die Deutschen kann man ruhig ausnehmen.

Monfyre

Warum verwendet Nintendo da keine einschränkende Regionenkodierung für Spiele?

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Monfyre

Diese Preis-Tourismus sind sehr gefährlich. Man braucht sich nur Steam anzugucken . Dort wurde es so oft gemacht das die Entwickler*innen / Publisher nun sagen wir bringen dort die Preise 1 zu 1 rüber in Argentinien. So können dort immer weniger der argentinische Bevölkerung überhaupt noch spiele kaufen weil sie einfach zu teuer sind .

Berusian

Man kann den „Tourismus“ natürlich zwiespältig betrachten, aber ich für meinen Teil werde diesem nachgehen solange es möglich da die Preise zum Release meistens um die Hälfte günstiger sind.

Das beste Beispiel bietet aktuell CoD MW2, warum sollte man 110€ im Xbox Store für die „große“ Edition zahlen wenn es auch für 60€ möglich ist diese vorzubestellen ?

Roan

Die einzige Möglichkeit es unmöglich zu machen ist dass es weltweit dann nur noch einen Preis gibt. Mit der Folge dass in sämtlichen ärmeren Ländern sich niemand das leisten kann. Gerade Länder wie eben Argentinien, die unter großer Armut leiden und wo die Währung viel an Wert verloren hat haben das nachsehen.

Berusian

Ja und wie Amy bereits meinte wird dieses Prinzip ja bereits auf Steam so umgesetzt.

Ich kann mich bei den anderen Punkten auch irren und lasse mich gerne belehren, aber wann war der Peso jemals „viel“ Wert? Und ich glaube dass die Bevölkerung solcher Länder, die schwerst von Armut sind, größere bzw. andere Sorgen und Probleme haben als der Preis von einem Spiel auf Steam oder sonst wo.

Das hat nix mit Armut zutun Berusian. Jedes Land hat ein Durchschnitt Lohn und Durchschnitt Lebenskosten. In Argentinien kannst du sehr günstig leben weil die Nebenkosten sowie Unterhaltskosten niedrig sind . Da bist du schon in der Mittelschicht wenn du 800 Euro verdienst . Nun kommt Steam Dank die Preis Touristen und will für ein Spiel auf einmal 60 bis 70 Euro haben da bist du zweimal am überlegen ob du ein Spiel holst.

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