In Der Herr der Ringe Online gab es letztes Wochenende eine große Trauerfeier zu Ehren des verstorbenen Spielers Ron und dessen Charakter Tinki. Der Spieler war für seine große Hilfsbereitschaft weit bekannt und viele Spieler färbten ihm zum Gedenken ihre Kleider leuchtend gelb.
Wenn euch dieses Wochenende in Herr der Ringe Online größere Gruppen von quietschgelb gekleideten Spielern begegnet sind, dann hatte dies einen traurigen Hintergrund. Denn Gelb war die Lieblingsfarbe des kürzlich verstorbenen Spielers Ron, dessen Charakter, der Hobbit Tinki, stets gelbe Klamotten samt Zylinder-Hut trug.
Ron war ein extrem aktives Mitglied der Gilde „Lonely Mountain Band“ und hatte auf dem ganzen Server den Ruf, ein extrem hilfsbereiter und freundlicher Spieler zu sein. Daher entschloss sich die Gilde auch dazu, unter dem Hashtag #YellowforTinki alle Spieler zu einer großen Trauerfeier im Spiel einzuladen (Beitrag im LotRO-Forum). Alle Teilnehmer sollten sich die Kleider gelb färben und zu Musik und Buff-Food Geschichten über Tinki austauschen.
Ein Teilnehmer fasste die Ereignisse folgendermaßen zusammen: „Es gab einen Grund, warum Tinki so gut in der Community bekannt war, selbst bei Leuten, die ihn nicht persönlich kannten. Sein Ruf bestand darin, dass er immer extrem hilfsbereit gegenüber allen Bedürftigen war. So sehr, dass er sogar in einer Gemeinschaft, die für solche Nettigkeiten berühmt ist, noch herausstach.“
Mein-MMO meint: Man hört so oft von Trollen, Flamern und Hatern in Online-Rollenspielen und anderen MMOs, aber solche Aktionen zeigen jedes Mal eindringlich und deutlich, dass Online-Gilden in MMORPGs keine Gesichts- und Seelen Zweckgemeinschaften sind, sondern sich in vielen Fällen kaum von einem realen Freundeskreis oder Verein unterscheiden. Was haltet ihr von solchen Aktionen? Rührende Zeichen von Anteilnahme oder findet ihr solche Trauerfeiern in Spielen eher pietätlos?
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Solche online Trauerfeiern finde ich suspekt. Wenn man einer verstorbenen Person wirklich Respekt zollen will fährt man zu der echten (!) Beerdigung und trauert ihr nicht in einer virtuellen Welt hinterher.
Aber die wohl größte Trauerfeier in LOTRO wird es nächstes Jahr geben. Und zwar dann wenn die Server endgültig geschlossen werden. Dann kann man meiner Meinung nach auch online Trauern.
Als ich damals HDRO gespielt habe, das war noch zu Abo Zeiten, fand ich die Community in dem Spiel immer am freundlichsten, so über alle mmos gesehen, das hat sich scheinbar nicht geändert.
dito
Im Gegensatz zu den “RIP Tinki”-Kommentare (ich gehe darauf mal nicht ein, Stichwort: Klicktivismus!) finde ich es hier schön, dass er halt bekannt war, das heißt, das geheuchelte “RIP”, welches jetzt wieder reflexartig in die Tasten gehämmert wird, ohne, dass diese Person jemand kannte, zumindest bei den Spielern auf dem Server wieder an Bedeutung gewinnt.
(Endlich gibt es auch einen englischen Begriff dafür: Slacktivism)
Na ja … also das Verhalten, pseudointelektuell die Oberflächikeit von Social Media azuprangern, find ich mittlerweile nerviger als die Oberflächlichkeit von Social Media. Da hab ich immer das Gefühl, Leute, die gar nix fühlen, wollen sich dann trotzdem gerne am Gespräch beteiligen.
Wenn zu einem Anlass Leute das Bedürfnis haben ihre Emotionen virtuell auszudrücken, dann mag das befremdlich wirken.Wer in FF14 oder WoW den Terror-Anschlägen in Paris gedenken will – für mich ist das ein Zeichen dafür, dass für viele Leute da “reale Umfeld” und das “virtuelle Umfeld” immer enger verschmelzen. Ich finde, das ist ein Zeichen unserer Zeit.
Aber wenn Leute in einem spiel um einen Spieler trauern, den sie aus dem Spiel kennen – dann find ich das wirklich nichts Verwerfliches dran.
Die Idee bei “Clicktivismus”, ich glaub, das hast du falsch verstanden ist es,dass Leute eine virtuelle Meinungsäußerung zu machen und zu denken “Das reicht”, statt wriklich selbst aktiv zu werden. Leute schreiben “Die armen Flüchtlinge”, statt 50 Euro an eine Hilfsorganisation zu spenden oder sogar selbst aktiv zu werden und anders zu helfen.
Bei “Trauer” in dem Sinne, ist die Meinungsäußerung, das Dabei sein, das Trauern, das Anteil nehmen – das ist alles, was man machen kann. Mehr macht man im “richtigen Leben” auch nicht
Man muss nicht immer eine Person persönlich gekannt haben, um sein Beileid zu bekunden.
Es ist bedauerlich das ein so hilfsbereiter Mensch von uns gegangen ist.
Aber anscheinend nutzen Personen wie Du jede Gelegenheit um zu trollen, danke dafür.
Der Anlass ist natürlich der denkbar schlechteste, aber es ist schön zu sehen, das es auch anders geht als nur zu meckern, flamen und zu bescheißen in Online-Games.
RIP Tinki
R.I.P. Tinki