Der ehemalige Streamer James “PhantomL0rd” Varga (League of Legends) hat Twitch verklagt, nachdem die Streaming-Plattform ihn gebannt hat. Nun schrieb er auf Twitter, dass er das Gerichtsverfahren in allen Punkten gewonnen hat. Statt der 35 Millionen US-Dollar Schadensersatz, die er forderte, bekam er allerdings lediglich etwas über 20.000 $ zugesprochen.
Das war die Ausgangssituation: James “PhantomL0rd” Varga war einer der ersten Twitch-Stars, auf dessen Channel sich Tausende von Zuschauern tummelten. Er spielte ab 2011 professionell League of Legends, hatte sich aber schon vorher einen Namen in kompetitiven Spielen wie Quake 3 Arena oder Counter Strike gemacht.
2016 nahm Vargas Karriere auf Twitch ein Ende, als er permanent gebannt wurde. Hier ist der Verlauf in einer Übersicht:
- Der Streamer war in einen Skandal verwickelt, der sich um Wetten mit Waffen-Skins in CS:GO auf einer Webseite drehte. Der Vorwurf war: Diese Seite habe er in seinen Streams auf Twitch genutzt und beworben, ohne seine Verbindungen zu der Seite offenzulegen.
- Twitch bannte Varga deswegen dauerhaft, obwohl sie, seiner Ansicht nach, keine Beweise für seine Beteiligung vorlegen konnten. Dagegen klagte er im Februar 2018 in San Francisco.
- Laut einer Klausel im Twitch-Vertrag, den Varga unterschrieben hatte, durfte er Twitch für nicht mehr als 50.000 $ verklagen. Ein Richter setzte diese Klausel 2019 außer Kraft und erklärte sie für “unsinnig”.
So ging die Gerichtsverhandlung aus: Nun meldete der Streamer einen Durchbruch auf seinem Twitter-Channel. Er hat das Verfahren gegen Twitch laut eigener Aussage “in allen Punkten” gewonnen.
Phantoml0rd gewinnt, bekommt aber nur 20.000 $, keine 35 Millionen
Die Anklagepunkte von Varga warfen Twitch Vertragsbruch vor, da er keine 30 Tage Zeit bekommen hatte, um sein Verhalten zu korrigieren. Die Anklage bezog sich außerdem darauf, dass Twitch ihm nie einen genauen Grund für seine Sperre mitgeteilt hatte und nur vage Anschuldigungen machte, dass Varga die Regeln von Twitch verletzt habe, ohne genaue Beweise zu liefern.
Die Jury gab dem Streamer nun recht.
Für das Verfahren erhielt Varga eine Entschädigung von Twitch von 20.702,34 $. Die Summe ist allerdings weit entfernt von den 35 Millionen $, die der Streamer eigentlich haben wollte.
Auch wird seine Sperre wohl bestehen bleiben und er wird nicht auf Twitch weiter streamen können.
“Twitch kann nicht mehr mobben, lügen und Streamer unfair behandeln”
Das steckt dahinter: Bei dem Verfahren von Varga handelt es sich um einen Präzedenzfall. Beobachter des Prozesses ordnen den Ausgang des Falles gemischt ein, zwar habe Vargas gewonnen, aber dass der Scahdensersatz so gering ausfiel, war dann doch ein Teilsieg für Twitch.
Die Richtlinie bezüglich Banns und Sperren von Twitch werden schon seit Langem bemängelt. Die Streaming-Plattform teilt den Streamern den genauen Grund für die Sperren nicht mit und viele von ihnen wissen oft nicht, warum sie überhaupt eine Strafe erhalten haben wie etwa der Streamer GeorgeNotFound.
Die Streamer konnten zwar einen Einspruch erheben, aber die Erfolgschancen dafür scheinen davon abzuhängen, wie groß der Streamer ist und wie laut seine Community protestiert. Für diese Intransparenz und augenscheinliche Willkür im Bezug auf die Bann-Politik wurde Twitch in der Vergangenheit oft kritisiert.
Mit dem Erfolg von Varga vor Gericht hoffen auch andere Streamer und Zuschauer, dass nun Änderungen folgen werden. Entweder wird Twitch transparenter und nennt die genauen Gründe für die Sperre oder mehr Streamer trauen sich, gegen ihre Sperren gerichtlich vorzugehen.
Wenn das hier [die Gerichtsentscheidung] irgendwelche Folgen hat, dann hoffe ich, dass es in Zukunft für mehr Klarheit über Twitch-Sperren sorgen wird, wenn sie beschließen Streamer zu bannen.
reddit-User DingleberryBeard (2.703 Upvotes)
So fielen im subreddit r/LifestreamFail (via reddit) zahlreiche Kommentare darüber, dass die Sperre von Dr. Disrespect nun auch vor Gericht kommen könnte. Der beliebte Streamer verlor 2020 sehr plötzlich und ohne öffentliche Erklärung seinen Vertrag mit Twitch und wurde dauerhaft gebannt.
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Baut Mist, klagt gegen Bann weil er Mist gebaut hat und gewinnt.
Welch Ironie.
Warum sitzt der Betrüger nicht im Knast ?
seine Probleme fangen doch erst an 🙂
Dann gibts in Zukunft halt nen genauen Grund und fertig. Gewonnen haben Streamer überhaupt nichts. Twitch ist noch immer eine private Plattform, die brauchen keinen Grund um jemanden zu Bannen.
Private Unternehmen brauchen sehr wohl einen Grund wenn sie ihre Arbeiter feuern. Das gilt besonders wenn diese Personen im öffentlichen Licht stehen. Es ist jetzt daran abzuschätzen, ob Streamer Arbeiter für Twitch sind. Twitch nimmt Geld über die Abos ein und bezahlt den Streamer dann aus. Damit sehe ich persönlich schon eine Art Arbeitsverhältnis, ähnlich wie ein Versicherungsvertreter, der auch einen Teil der Einnahmen bekommt.
Entschuldigung, ich habe an deutsches Recht gedacht. In den USA kann eine private Firma natürlich alles mit ihren
UntergebenenMitarbeitern machen, was sie will.FeelsStrongMan
Also er hat das Verfahren gewonnen, bleibt aber gesperrt und erhält 20.000€ womit er vermutlich gerade so die Anwaltskosten decken kann. Mega Gewinn…
Hab ich schon vorrausgesagt musste nur mal einer durchklagen. Wenn bannen dann mit klarem Grund, nicht mehr diesen Willkür Bullshit.
Bin ja ansonsten immer für den “kleinen Mann” wenn es gegen Großkonzerne geht. Wenn ich aber die Gier sehe und der Typ wirklich 35 Millionen wollte, dann hält sich mein Mitgefühl in Grenzen. Da merkt man dann immer schnell, dass es nicht ums Prinzip ging, sondern immer um Moneten. Schade.
So funktioniert die Welt nun mal. Wenn du dahin gehst und 20.000 verlangst nimmt dich keiner ernst, du bekommst dann maximal die Anwaltskosten und darfst wieder gehen.
Hätte er dort auf weniger geklagt hätten ihn alle für einen Idioten gehalten. Außerdem hätte er wahrscheinlich gar keinen Anwalt für weniger bekommen, da die nach Streitwert bezahlt werden.
wenn man überlegt wie groß er war und wie viel größer er noch hätte sein können ist 35 mio nicht so abwegig. er war damals teilweise schon bei 16k subs. das sind mindestens 40k im monat (vermutlich sogar mehr bei der channelgröße)
Hat der Anwalt sicherlich vorgeschlagen. Hier wird der Konzern als Ganzes gesehen. 35mille hätten die mit links zahlen können.
Bin gespannt, ob da noch Leute aufspringen als “Zeichensetzung”.
Wieso 35 Mille? Der wollte 35 Mio…
Duden:
Bedeutung
tausend Einheiten einer bestimmten Währung (z. B. 1 000 Euro)
BEISPIEL
Herkunft
lateinisch mille = tausend
Im Kern hast du Recht, nur wird der Begriff Mille umgangssprachlich auch für Millionen genutzt. So ist nunmal der Lauf der Zeit. Die Leute haben Delphin jahrelang Delfin (früher falsch heute richtig) geschrieben, weil man es als Deutscher für richtig hielt, somit wurde es im Duden verankert. Von daher geht Mille als Umgangssprache schon klar.
Jaja, mit der Sprache kann man jeden Mist machen, weil “die Leute” irgendwann mehrheitlich aus Unwissenheit (um nicht zu sagen: Dummheit) irgendein Wort oder eine Wendung falsch schreiben oder benutzen.
Allerdings – wenn das auf andere Bereiche überschwappt, fangen “die Leute” halt irgendwann auch an, ihre Felder mit “Brawndo” zu bewässern…
Dachte das findet schon statt. ??
Muss ich mir mal wieder anschauen… war schon lustig, auch wenn es mir immer mehr wie eine Doku vorkommt.
Und ja, für mich ist Mille als Millionen eine absolute Dummheit. Es ist eine Maßeinheit und als solche, in meinen Augen, auch zu benutzen.
Das Millennium war auch nicht das Jahrmillionen, Millimeter ist der Tausendstelmeter, Milliliter, Milliamper… und so weiter, aber die Leute sind unfehlbar…
Klar hat das der Anwalt vorgeschlagen.
Ich würde niemals mit einem Anwalt vor Gericht ziehen der nicht einen Bonus an der Streitsumme verlangt. (will ja auch gewinnen)
Heißt, die einzigen die etwas Gewonnen haben, sind die Anwälte.
Ich mache seit Langem einen großen Bogen um Twitch und das bleibt auch so. Drecksladen.