Die Produktion des MMO-Shooters Destiny nahm epische Dimensionen an. Activion-Chef Hirshberg stellt gar Vergleiche zum Herrn der Ringe an. Aber nicht immer sind solche epischen Ausmaße auch angebracht.
Bill Gates und Steve Jobs kreuzten die Wege Bungies
In einem großen Feature von Wired wird die Historie der Spiele-Schmiede Bungie aufgerollt, die jetzt mit Destiny ein riesiges Projekt an den Start bringt und bisher als Macher der Kult-Shooter-Serie Halo reüssierte. Mehrmals tauchen Namen wie Bill Gates oder Steve Jobs im Bericht auf. Sie kreuzten die Wege Bungies. So soll Bill Gates gefragt haben: „Wer ist Euer Mario?“, als man Halo für die XBox gewinnen konnte. Gates wusste eben um die Macht einer Frontfigur – schon aus eigener Erfahrung.
Steve Jobs soll sich darüber geärgert haben, dass Bungie den Deal mit Microsoft einging. War doch Halo einer der Prestige-Titel, der zeigen sollte, dass sich auch der Mac zum Spielen eignete.
Wie baut man Destiny für die Ewigkeit?
Der jetzige Deal mit Activision, die als Publisher hinter Bungie stehen, dem Team aber Freiheit gewähren, findet ebenfalls Erwähnung. Bei Activision ist man sich der epischen Dimensionen bewusst, die Destiny annimmt. CEO Eric Hirshberg sagt zu Wired: „Bunge denkt nicht kurzfristig. Sie planen im Zehn-Jahres-Maßstab. Sie denken über einen Erzählstrang in Herr-der-Ringe-Dimensionen nach. Über etwas Bleibendes. Aber wie plant man so etwas vom ersten Tag an?“
Das ganze Herangehen von Bungie unterscheide sich bei Destiny gegenüber der Art, wie Firmen andere „Franchises“, also große Serien mit einem eigenen Universum, entwickelten. Dort werde häufig von Episode zu Episode gedacht, man folge dem Momentum.
Nicht in jeder Situation ist „episch“ angebracht
Dass die gewaltige Arbeit, die Destiny verschlingt, ungewöhnliche Mittel fordert und gewaltige Dimension annimmt, hat neulich schon der Guardian in einem Bericht besprochen, den wir vorgestellt haben. Wired liefert jetzt weitere Details.
So seien ein Großteil der Mitarbeiter von Bungie aus einem Urlaub zurückgekommen, nachdem sie die Arbeit an Halo:Reach beendet hätten. Nach dem Urlaubhätten sie ihren riesigen neuen Arbeitsplatz zum ersten Mal gesehen – ein umgebautes Mulitplex-Kino. Hier eröffnete ihnen ein kleines Kern-Team, das vorher top secret am Konzept von Destiny gearbeitet hatte, was ihnen die nächsten Jahre bevorstünde.
Einer der Entwickler habe gesagt: „Guckt Euch den Platz an. Da braucht man 400 Leute, damit das halbwegs voll ist!“ Heute arbeiteten 500 an Destiny. Die Räume seien fast alle besetzt. Im letzten noch freien Raum, weiß Wired, lagerten mittlerweile Halo-Action-Figuren ein.
Die Arbeitsbedingungen hätten manchmal etwas von einer „Kathedrale“ gehabt. Die Toilettenräume seien riesig und still gewesen. Jedes Klatschen war zu vernehmen. Um den Mitarbeitern etwas Privatsphäre zu gönnen, damit nicht jeder die Klogeräusche wahrnehmen konnte, hat man – ganz Bungie – den Halo-Soundtrack eine Weile im Klo erschallen lassen.
Doch das zumindest erwies sich als keine gute Idee. Die Mitarbeiter beschwerten sich: Der epische Soundtrack verlieh den Klogeschäften etwas „ungewollt Dringliches“.
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Egal wie episch…es sollte das “Stille Örtchen” bleiben