Der chinesische Konzern Tencent will anscheinend ins Streaming-Geschäft einsteigen. Streamer, die auf der Platform Trovo starten, sollen saftige finanzielle Spritzen erhalten. Dabei erinnert die Plattform Trovo stark an den Marktführer Twitch.
Was ist Trovo? Bei Trovo Live handelt es sich um einen neuen Streaming-Dienst, der seinen Firmensitz in den USA hat. Die noch sehr junge Plattform befindet sich in der Beta und verzeichnet keine große Zuschauerzahlen.
Dahinter verbirgt sich der chinesische Konzern-Riese Tencent. Tencent ist dafür bekannt, dass sich die Firma gerne bei Gaming-Entwicklern einkauft:
- So gehört Riot Games, die Entwickler von League of Legends, vollständig zu Tencent
- Zum Teil gehört den Tencent aber auch Grinding Gear Games, die Entwickler von Path of Exile oder Funcom, die Secret World Legends entwickelt haben.
Nun scheint Tencent auch ins Streaming einsteigen zu wollen und macht keinen Hehl daraus, von wem sie dabei lernen wollen. Wer sich das Layout von Trovo auf der Startseite und der Games-Übersicht anschaut, wird sicherlich einige Ähnlichkeiten mit Twitch entdecken.
Was verspricht Trovo Stramern? Noch befinden sich die höchsten Zuschauerzahlen im dreistelligen Bereich, was im Vergleich zu anderen Plattformen verschwindend gering ist, doch das soll sich ändern.
Tencend verpasste dem Streaming-Dienst eine Finanzspritze von 30 Millionen Dollar, die dazu dienen soll, neue Streamer auf die Plattform zu locken. Die gesamte Summe soll dafür verwendet werden.
Um neue Streamer für sich zu gewinnen, hat Trovo das “Creator Partnership Program” aufgestellt. 500 Streamer, die auf der Plattform streamen und bestimmte Vorgaben bei Zuschauerzahlen und Stunden erfüllen, erhalten Zahlungen in Höhe von 600 bis zu 4.200 Dollar.
Es wird außerdem noch weitere Boni geben, die auf der Geschwindigkeit des Wachstums und dem Ranking basieren. Insgesamt können neue Streamer bis etwa 5.000 Dollar kassieren.
Es bleibt abzuwarten, wie viele Streamer sich davon auf eine neue Plattform locken lassen. Für große Stream-Persönlichkeiten wie Tyler “Ninja” Blevins oder Michael “shroud” Grzesiek, die mit Mixer-Deals Millionen von Dollar verdienten, werden diese Summen jedoch uninteressant sein.
Twitch hält eine starke Position
Die Investition von Tencent ist ein interessanter Schritt, wenn man bedenkt, dass Twitch seit Jahren unangefochtene Spitzenposition im Bereich Streaming hält.
Microsoft musste an der Stelle bereits eine Niederlage kassieren. In 2019 schloss die Firma millionenschwere Verträge mit großen Streamern wie Ninja und shroud, die sie für exklusives Streaming auf der Plattform Mixer verpflichteten.
Doch das hatte nicht den erhofften Effekt und brachte Mixer keinen Wachstumsschub. Im Gegenteil. Am 22. Juni verkündete Microsoft, dass Mixer heruntergefahren wird.
Twitch hat während dessen ein jährliches Wachstum von fast 100% verzeichnet, wenn man den Nicht-Gaming-Content wie “Just Chatting” ausschließt:
Es bleibt abzuwarten, welche Strategie Tencent mit dem Streaming-Dienst Trovo verfolgen wird. Bei der 30-Millionen-Investition wird es wahrscheinlich aber nicht bleiben.
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Nun ja, zumindest scheinen auf der Plattform zahlreiche Accounts mit Namen von Twitch-Streamern erstellt zu werden. Ob das die echten Twitch-Streamer sind, welche sich ihren Namen reservieren oder Trittbrettfahrer. Lässt sich so nicht sagen. Aber die aktuellen Bann-Aktivitäten bei Twitch, dürften nicht wenige auf den Gedanken bringen, das eine Backup-Plattform nicht so schlecht wäre.
Twitch ist ja mein ich immer noch in China offiziell verboten. Daher geh ich von einem enormen Erfolg der Plattform aus.
Es ist gibt in China schon länger eine Alternative: Douyu.
Ich denke, die Sache jetzt ist eher für den Westen gedacht.
Wenn sie alle asiatischen Streamer dahin ziehen können wäre das wahrscheinlich schon ein herber Schlag für Twitch. Es ist aber schon unheimlich wie sehr die Chinesen den Markt beherrschen und Dinge unternehmen um immer mehr des Marktes zu beherrschen.
Ich persönlich hab was gegen Tencent. Werde das nicht supporten.
Reine Manipulation von Menschen. Ekelhaft.
Monopole sind nie gut und die Chinesen haben mit Epic bewiesen, dass sie es können.
Ob es gut ist, wenn Fernost auch in diesem Bereich stark wird, möchte ich nicht bewerten, aber Monopole sind schlecht.
“Es bleibt abzuwarten, welche Strategie Tencent mit dem Streaming-Dienst Trovo verfolgen wird. Bei der 30-Millionen-Investition wird es wahrscheinlich aber nicht bleiben.” Genau. Natürlich wissen wir da nicht. Den Kinder-Unterhalter Ninja einladen, ein paar Viewer abkassieren und done, Ich prophezeie es!
Kleines Gedankenspiel
– ‘the face of twitch’ hat keinen Bock mehr auf Twitch
– Trovo lockt mit Millionen
– er provoziert seinen Rauswurf, verstößt also irgendwie gegen die TOS
– der Abgang wird passend live inszeniert
– die Vertragsstrafe zahlt er, indirekt Trovo, aus der Portokasse
Alle Berichte über Verhaftungen sind anscheinend fake. Seine Frau hält in der Zwischenzeit Kontakt zu der Community.
Seine Sponsoren werben ebenfalls weiterhin mit ihm.
Klingt bescheuert, ja.
Aber so ist dieses Business manchmal.
Dachte ich mir auch gleich, als ich die Headline las ^^.
Und das Layout ist echt derbe geklaut, das können sie wieder.
Es mag geklaut sein, aber die performance ist um einiges besser als auf twitch.
Könnte aber auch an der “geringen” User Zahl liegen