„Bei 50 habe ich aufgehört, zu zählen“ Berliner Twitch-Streamer berichtet, wie oft ihm die Polizei vorbeigeschickt wird

„Bei 50 habe ich aufgehört, zu zählen“ Berliner Twitch-Streamer berichtet, wie oft ihm die Polizei vorbeigeschickt wird

Der Twitch-Streamer Kilian „Tanzverbot“ Heinrich sagt, dass er schon mehr als 50 Mal zum Opfer sogenannten Swattings geworden sei. Sogar seine erste Wohnung habe er durch die ständigen Polizei-Einsätze verloren.

Wer ist der Streamer? Der Berliner Kilian „Tanzverbot“ Heinrich ist ein Streamer und YouTuber, der auf Twitch hauptsächlich in der „Just Chatting“-Kategorie unterwegs ist. Bekannt wurde er mit Videos, in denen er „Ansagen“ an bekannte Content Creator machte.

Auch sonst nimmt der 26-Jährige selten ein Blatt vor den Mund, wenn er Kritik übt. 2022 mündete eine Auseinandersetzung mit den Streamern Orangemorange und Scurrows, deren Glückspiel-Inhalte er kritisiert hatte, zu einer körperlichen Auseinandersetzung auf der gamescom. Der Streit wurde 2023 mit einem Adress-Leak fortgesetzt.

Wenn die Adresse von Twitch-Streamern öffentlich gemacht werden, hat das oft Folgen: Angefangen bei vergleichsweise harmlosen Scherzen, wie Essen-Lieferanten zum Haus des Content Creators zu schicken, bis hin zu Polizeieinsätzen, sogenanntes „Swatting“.

In einem Interview sprach Tanzverbot nun über diese Schattenseite der Bekanntheit.

Streamer sagt: Er verlor seine Wohnung wegen der ständigen Einsätze

Welche Erfahrungen hat Tanzverbot mit Swatting? Im Podcast „Henke’s Corner“ sprach Tanzverbot über seine Swatting-Erlebnisse. Angefangen habe es, als er gerade in seine erste eigene Wohnung gezogen sei. Darüber ist der Twitch-Streamer noch froh: Wäre es bei seiner Mutter passiert, wäre das noch schlimmer gewesen.

Damals, so der 26-Jährige, sei er nicht so selbstsicher gewesen wie heute und habe sich leicht einschüchtern lassen. Er berichtet, wie 4 oder 5 Polizisten in seine kleine, unordentliche Wohnung gekommen seien, weil jemand behauptet hatte, dort würden Jugendliche festgehalten.

Insgesamt habe er mittlerweile schon um die 60 solcher Einsätze erlebt. Ganz sicher ist er sich nicht, er habe nur bis 50 mitgezählt, so Tanzverbot. Dazu kämen dann noch zahlreiche falsche Essenslieferungen auf seinen Namen.

Seine erste Wohnung habe der Twitch-Streamer durch die ständigen Einsätze verloren. Glücklicherweise konnte ihm sein Onkel eine neue Wohnung vermitteln, in der er bis heute wohnt.

Was ist eigentlich Swatting? Beim sogenannten Swatting wird die Polizei mit einem fingierten Notruf zum Haus einer unschuldigen Person geschickt. Der Begriff stammt von der amerikanischen Spezialeinheit SWAT („Special Weapons and Tactics“).
Twitch-Streamer sind ein beliebtes Ziel der Praktik, da die Verantwortlichen darauf hoffen, den Polizeieinsatz live im Stream verfolgen zu können. Es handelt sich bei Swatting nicht um einen Streich, sondern um eine Straftat, die tödlich enden kann.
Für die Betroffenen können die Einsätze zudem eine psychische Belastung darstellen und traumatisch wirken.

„Fans“ sollen sogar überlegt haben, seine Tür aufzubrechen

Wie ist die Situation heute? Tanzverbot berichtet, wie sich die Situation entwickelt hat, seit der Streamer Orangemorange seine Adresse im Frühjahr öffentlich machte. Er sagt, abgesehen von den Polizei-Einsätzen sei er dort eigentlich ziemlich unbehelligt gewesen.

Nun würden jedoch vermehrt vermeintliche Fans vor seiner Tür stehen. Das sei ein regelrechter Trend geworden und mittlerweile ziemlich nervig. Der 26-Jährige sagt, er könne dann nicht rausgehen, weil er den ungebetenen Gästen nicht die Bestätigung geben wolle, dass er wirklich dort lebt.

Zudem möchte er nicht dabei gefilmt werden, wie er beispielsweise Jugendlichen hinterherrennt, um sie zu verscheuchen. Einmal hätten sich Leute vor seiner Tür sogar darüber unterhalten, die Tür aufzubrechen, berichtet Tanzverbot.

Wirklich ernst genommen habe er das Vorhaben der „Fans“ zwar nicht, dennoch halte er sich immer bereit, falls doch mal etwas passiere, so der Streamer.

Die ganze Folge könnt ihr euch hier ansehen, ab 0:19:14 geht es um das Swatting:

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Den Auftakt der neuen Staffel von Henke’s Corner – jetzt Teil von funk und mit neuem YouTube-Kanal – machte in der vergangenen Woche ein Interview mit dem Twitch-Streamer LetsHugo. Mit einer Aussage schaffte der 20-Jährige seinen 7 Jahre älteren Gastgeber so richtig.

Moderator Henke scheint bei den Gästen seines Podcasts ein bestimmtes Beute-Schema zu haben: Frisch gebannte Twitch-Streamer. LetsHugo war bei der Aufzeichnung seines Interviews frisch gebannt und auch Tanzverbot hat gerade einen Bann hinter sich. Vielleicht hatten sie auch gerade deshalb Zeit für Henke’s Corner.

Deutscher Twitch-Streamer begeht den gleichen Fehler wie DrDisrespect damals bei der E3 – Kassiert Bann

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Firefix

Wer die Kids füttert, muss auch mit derem Dreck auskommen. Ist wie bei Haustieren. Auch wenn ich glaube, dass Haustiere intelligenter sind.

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