Der neue Spielmodus in Dead by Daylight ist richtig gut. Zu gut, denn er sorgt für ein neues, riesiges Problem, das keine Lösung findet.
Ich bin ganz ehrlich: Die letzten Monate habe ich deutlich weniger Dead by Daylight als zuvor gespielt. Ich habe mich auf dem Laufenden gehalten, alle Killer mal kurz angezockt, um sie und ihre Mechaniken zu verstehen – aber richtig energisch habe ich es nicht mehr gezockt.
Das hat sich mit dem aktuell verfügbaren 2vs8-Modus komplett geändert. Hier treten 2 Killer gegen 8 Überlebende an. Das ist das erste Mal, dass Killer kooperieren können und man gemeinsam mit einem Freund oder einer Freundin losziehen kann, um ein paar Überlebenden zu zeigen, dass sie eben doch nicht überleben werden.
Mit jemandem zusammen Killer spielen zu können, ist so unbeschreiblich viel entspannter. Es gibt mehrere positive Aspekte, die man mit 2 Killern plötzlich hat:
- Wenn man verliert, liegt diese Last auf 2 Schultern. Man fühlt sich nicht so niedergeschlagen, wenn es mal gar nicht lief – eben, weil man mit jemandem im Team ist und gemeinsam überlegen kann, wie man es besser macht.
- Ein Überlebender führt euch die ganze Zeit an der Nase rum und „triggert“ euch die ganze Zeit? Lasst ihn einfach links liegen. Es gibt 7 andere Überlebende, an die ihr vermutlich leichter rankommt.
Dazu kommt, dass das Spiel ohne Perks sich weitaus simpler spielt. Ich muss mir nicht bei jeder Verfolgungsjagd Hunderte Perks durch den Kopf gehen lassen und überlegen, was der Überlebende gerade noch tun könnte und ob ich nicht irgendeinen seiner Perks ungewollt auslöse. Jeder weiß, was jeder andere Charakter im Spiel kann – das gilt für Killer und Überlebende.
Zu viele Killer – keine Überlebenden
Doch es gibt ein massives Problem, das den Spielspaß aktuell trübt. Denn die Wartezeiten sind lang. Extrem lang. Zumindest dann, wenn man Killer spielen will. Überlebende haben quasi „Instant Invites“ und können sofort loslegen.
Das liegt daran, dass diese Art der Erfahrung vor allem für Killer etwas Neues ist. Ob man alleine oder zu zweit spielt, das macht aus Killer-Perspektive einen gigantischen Unterschied.
Bei Überlebenden ist dieser Unterschied geringer. Ob man nun 3 oder 7 Mitstreiter hat, wirkt sich nur geringfügig auf den Verlauf des Spiels aus.
Das sorgt dafür, dass es viel mehr Killer gibt, die den Modus gerade ausprobieren wollen und schlicht zu wenig Überlebende. Denn klar: Auch im 2vs8 muss es viermal so viele Überlebende wie Killer geben, damit permanent Matches zustande kommen.
Und exakt hier liegt das Problem. Es gibt viel zu viele Killer für viel zu wenig Überlebende. Die Wartezeiten bei Killer-Paaren liegen gerne mal zwischen 10 und 20 Minuten – die Tendenz neigt sich eher zur 20. Das ist dann doch etwas zeitraubend und trübt den Spielspaß auf Killer-Seite ein wenig.
Der Entwickler Behaviour hat das Problem auch schon früh erkannt und den Überlebenden einen zusätzlichen Anreiz gebracht, sich doch anzumelden: Die Überlebenden erhalten satte 400 % zusätzliche Blutpunkte. Das ist ein so krasser Bonus, dass ihr im Grunde aus jeder Partie mit deutlich über 100.000 Blutpunkten rausgeht. Wer noch Charaktere leveln und Perks freischalten will, sollte das jetzt nutzen.
Tatsächlich geholfen hat der Bonus aber nicht, um das Ungleichgewicht auszuhebeln. Die Wartezeiten sind noch immer extrem hoch.
Eine solide Lösung dafür sehe ich aber nicht. Vielleicht braucht der Modus einfach mehr Zeit, damit sich mehr Leute daran gewöhnen und wieder auf die Seite der Überlebenden wechseln. Ich habe nur Sorge, dass dieses massive Ungleichgewicht vielleicht sogar ein Grund sein könnte, den Modus nicht weiterzuentwickeln – und das wäre doch schade, denn so viel Spaß wie in diesen Partien hatte ich schon lange nicht mehr in Dead by Daylight. Mehr noch, als mit den besten Killern, die man aktuell im richtigen Spiel zocken kann.
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