Der Streaming-Dienst Twitch experimentiert gerade mit einer Änderung, die es Zuschauern möglich macht, eine Minute in Streams reinzuschauen, ohne lästige Werbung sehen zu müssen oder den Stream auf einer neuen Seite zu laden. Die Streamerin Kacey „Lowco“ Shields sagt: Diese Änderung könnte für kleine Streamer und Streamerinnen richtig gut werden, ein echter „Game-Changer“ sein.
Was ist das für ein Experiment? Es ist ein Feature, das noch nicht für alle Nutzer freigeschaltet ist, sondern nur für einige. Es wird als „Entdeckbarkeits“-Test bezeichnet. Twitch testet offenbar, ob Nutzer auf diese Weise besser neue Kanäle für sich entdecken können:
- Wenn man auf ein Verzeichnis klickt, etwa bei „Alle aktuellen Streams zum Spiel Fall Guys“ kann man in jeden Stream, der dort aufgeführt ist, direkt über die Sammel-Seite etwa eine Minute reinschauen
- Dabei kann man das Fenster so vergrößern, als „schaut man den Stream richtig“, kann den Ton aktivieren, sogar den Chat lesen
- Nach etwa einer Minute endet die Vorschau und der Zuschauer steht vor der Entscheidung, den Stream „im Kanal“ weiterzuschauen, oder auf der Übersichts-Seite zum nächsten zu gehen
Die Plattform Twitch schreibt immer wieder schräge Geschichten:
Keine Werbung beim Preview von Streams
Was sind die Vorteile? Im Moment ist es nervig, auf Twitch „durch Kanäle zu zappen“ und neue zu entdecken. Denn bei jedem Wechsel zu einem neuen Streamer, muss der Kanal erst geladen werden und dann muss der Zuschauer noch eine Werbung anschauen, die sich nicht abbrechen lässt.
Wie die Twitch-Streamerin Kacey „Lowco“ Shiels erklärt, gäbe es keine Werbung beim neuen Preview-Feature. Sie sagt:
Während ich das getestet habe, habe ich keine Preroll-Werbung gesehen. Wenn das bleibt und man sich wirklich einen Stream vorher anschauen kann, ohne ihn anzuklicken und eine neue Seite laden zu müssen, und ohne Werbung, könnte das riesig für Streamer werden.
Lowco sagt: Jeder wisse, wie frustrierend es sei, auf Twitch nach einem neuen Streamer zu suchen, den man sich anschauen kann – wenn das neue Update so kommt, könnte sich das ändern.
Sie sieht es nach ihren Tests als sehr gute Sache an, gerade für kleine Streamer und Streamerinnen.
Twitch will das „Rum-Zappen“ offenbar angenehmer machen
Das steckt dahinter: Twitch ist ein „Top-lastiges“ System: Zuschauer haben ihre Stammstreamer, die sie immer schauen, und weil das die größten sind, stehen die auch ganz oben in den Rankings und sind die ersten, die einem immer ins Auge fallen:
- Daher sind selbst bei neuen Spielen wie Diablo Immortal diejenigen Streamer sofort führend wie Asmongold oder Quin69, die sich schon mit anderen Spielen eine große Zuschauerschaft aufgebaut haben. Und weil sie bei einem neuen Spiel führend sind, bekommen sie neue Zuschauer dazu und wachsen weiter.
- Wer wenig Zuschauer hat, tut sich schwer damit zu wachsen.
Mit der Änderung will Twitch letztlich das „Zappen“ und „Rumschauen“ auf Twitch attraktiver machen, indem es die vielen Hürden zumindest für eine Minute eliminiert, die im Moment noch auftauchen, sobald man einen neuen Kanal betreten will.
Twitch hat inzwischen bestätigt: Es sei so geplant, dass keine Werbung im Preview kommt. Auch nicht , wenn das Feature zum Standard werden sollte.
Ob und wann das neue Preview-Features zum Standard auf Twitch wird, ist im Moment noch nicht bekannt.
Die größten deutschen Streamer auf Twitch stellen wir euch hier vor:
Die aktuell 5 größten Streamer in Deutschland: Wer sie sind und was sie machen
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Ich zappe zwar selten und bekomme kaum Werbung mit, aber das klingt schon sehr sinnvoll.
sehrschon muss ich also keine 5min addsgucken wenn ich nen streamer für ne sekunde gucken will …..
Also wenn ich mal Twitch schaue, dann meisten bei kleineren Streamern. Bei den grossen ist der Chat doch voll für die Tonne, da kann ich auch YouTube schauen.^^
Ich würde sagen alles was den kleinen Streamer hilft ist ne gute Sache.
Dafür gibt’s Twitch Turbo, dann hat man nirgends mehr Werbung…
die zeiten waren doch vorbei das turbo die werbung blockt meine ich
Turbo-Zuschauer erleben Twitch ohne Werbung vor oder während Videos, ohne Begleitanzeigen und Werbebanner. Du siehst möglicherweise weiterhin Promotionen und Werbung, die direkt Teil des Streams sind, oder in seltenen Fällen mit anderen Inhalten gleichzeitig übertragen werden.
Öhm nö…
Super Idee.
Bei meinen Lieblingsspielen zappe ich gerne Mal durch die streams und gucke was die so machen.
Wenn dann aber zu viel nervige Werbung hintereinander kommt schließe ich Twitch komplett und mache was anderes.
Ich zappe gern durch Twitch und schaue lieber kleinere Streamer daher find ich diese kommende Funktion echt richtig gut <3
Und nach der vollen Minute wird ein Abo automatisch aktiviert, jaja die Spielchen kenne ich schon von Jamba etc
Aber mal im ernst, hört sich eigentlich im ersten Augenblick recht gut an, aber gibt es wirklich Leute die auf Twitch “rum-zappen”? Die auch Streamer mit weniger Zuschauer gezielt suchen? Das finde ich auf Twitch so problematisch weil es eine klare Hierarchie gibt, die es fast unmöglich macht für kleine Streamer zu wachsen, die “großen” bleiben unter sich, vereinzelt passieren dann mal Sympathie Hosts oder Schwergewichte die gerne Ansagen verteilen werden hier und da mal bemerkt, achja und die reagierenden Frauen die als attraktiv für die Gesellschaft zählen darf man natürlich nicht vergessen. Das bildet die Elite von Twitch, alle die nicht dazugehören werden nie oder kaum gesehen oder gehört.
Ich glaube auch, dass es sehr schwierig ist, zu wachsen – aber das gilt für jedes Umfeld.
Was ich jetzt beobachte – in unserem Umfeld – ist es, dass Leute sich bei “etablierten Projekten” aufbauen und sich dann auskoppeln oder es als Startrampe für was eigenes nutzen.
Also du bist dann x Jahre bei einem lange gewachsenen Projekt und baust dir da eine Fanbasis – und dann machst du was eigenes und startet schon mit diesem Anschub.
Ich glaube, so Netzwerken/Synergie/Gruppen bilden wird da immer wichtiger in dem ganzen Bereich, wenn ich in die USA schau: Da gibt es ganz viele strategische Kooperationen und Zusammenarbeiten von Leuten.
Das ist in Spanien auch extrem stark ausgeprägt – und das wird in Deutschland jetzt auch immer stärker kommen.
Ich glaube, um “alleine” groß zu werden, musst du schon echt was herausragendes machen – entweder wirklich einzigartig sein (So wie DrDisrespect oder Josh Strife Hayes) oder wirklich herausragend gut in einem Spiel sein (Wie Bugha).
Aber sonst merkt man wirklich, dass es so einen Twitch-Adel gibt, der das seit Ewigkeiten macht. Wobei da eben auch Plätze rausfallen – also Ninja ist da raus und dafür ist jetzt Tyler1 innerhalb von 5 Jahren zum Megastar gewachsen.
Anlehnung an Herrn Peschke? 😋
Ja, OTK ist da ja ein sehr gutes Beispiel bei den Amis, zwar bin ich da jetzt nicht ganz so tief drinnen, aber mit Mizkif und Asmongold, (Sodapoppin weiß ich jetzt nicht genau ob der da auch aktiv mitwirkt), hat man schon eine ziemlich große Reichweite.
Bin gespannt wie sich das alles in der Zukunft entwickelt und ob diese Änderungen bei Twitch etwas bewirken, aber ich denke eher weniger.
Nee, war auf niemanden bezogen. Passiert in den USA ja auch.
Einer der wichtigsten neuen E-Sport-Typen ist jetzt Jack Lucky. Der hat sich auch bei einer Firma seinen Kanal aufgebaut und sich dann selbstständig gemacht. Mizkif war der Hiwi von Iceposeidon – das ist ja auch so ein Beispiel. Ich glaube das ist einfach eine Option, das Handwerk von wem zu lernen, der schon etabliert ist, und sich da auch eine finanzielle Sicherheit zu holen.
Da werden ja auch viele Journalisten “weggekauft” von den großen Gaming-Seiten und bauen dann für General Interest Seite was eigenes auf.
Wenn man das beobachten will: Alle, die mal bei Kotaku waren, sind in alle Winde verstreut und bauen jetzt überall Gaming-Kanäle für große Publishing-Häuser auf.
Bloomberg kauft sich im Prinzip Jason Schreier, der sich über Jahre bei Kotaku einen Namen aufgebaut hat. Und das gilt für andere Seiten auch. Die andere Alternative ist eben, dass man sich dann selbstständig macht. Aber da ist jetzt Peschke in Deutschland kein Einzelfall – das war ja vorher bei Fabian Siegismund oder David Hain auch schon so. Das ist ja auch nix dagegen zu sagen.
Es ist auch oft gar nicht so freiwillig, glaub ich, sondern irgendwas geht zu Ende. dann überlegt man, was man Neues machen kann – und wenn man eben ein privates Standing aufgebaut hat, ist der Schritt in die Selbstständigkeit naheliegend. Bei den Rocket Beans war’s auch so – ich denke, das liegt dann einfach nahe.
Das gilt auch für andere Branche: Köche fangen ja auch nicht damit an, ein eigenes Restaurant zu öffnen. Die müssen sich das ja auch erstmal verdienen.