Twitch hat den Streamer Jidion „JiDion“ Adams (21) nachträglich permanent gesperrt. Ursprünglich hatte der bekannte YouTuber einen 14-Tage-Bann erhalten, weil ihm vorgeworfen wurde, einen „Hate Raid“ gegen die Streamerin Pokimane organisiert zu haben. Jetzt sagt er, sein Bann wurde auf „Permanent“ geändert. Er glaubt, Twitch habe dem externen Druck nachgegeben.
Warum wurde er gebannt?
- Wir haben auf MeinMMO am Freitag darüber berichtet, dass die Community von „JiDion“ im Stream von Pokimane die Worte „L Ratio“ gespammt hat. Das war eine Art „Buh-Rufen“. Dieses Verhalten seiner Community soll nach Aufforderung des Streamers erfolgt sein – das nennt man einen “Hate-Raid”.
- JiDion zeigte im Vorfeld dieses Vorfalls auf seinem Twitter-Kanal wiederholt einen Jahre alten Clip von Pokimane, in dem sie einen abwertenden Begriff für schwarze Menschen verwendete, der mit „N“ beginnt.
- Viele große Streamer solidarisierten sich mit Pokimane. Sie sagten, der Angriff auf die Streamerin sei ein klarer Fall von „Frauen-Hass“. Frauen würden auf Twitch viel härter kritisiert werden als Männer. Wenn sie mal was falsch machten, würden ihnen das Jahre lang vorgehalten.
Streamer sagt, Twitch habe externem Druck nachgegeben
Das sagt JiDion nun: In einem Video an die Fans sagt der Twitch-Streamer, sein ursprünglicher Bann über 14 Tage wurde von Twitch in einen „permanenten Bann“ umgewandelt. Twitch habe da offenbar den Stimmen nachgegeben, die forderten, seine Strafe müsse härter sein.
JiDion findet diesen Bann unfair. Er sagt, er akzeptiert seinen ursprünglichen Bann, weil er gegen die Geschäftsregeln von Twitch verstoßen habe, aber ein permanenter Bann sei ungerecht. Immerhin habe er das erste Mal gegen die Regeln verstoßen und ein solcher „permanenter Bann“ nehme ihm die Möglichkeit, zu zeigen, dass er es besser machen kann.
Er habe den Bann am ersten Tag erhalten, als er Partner bei Twitch geworden war.
JiDion ruft seine Fans dazu auf, unter dem Hashtagtag „TwitchfreejiDion“ die Trommel für seine Entbannung auf Twitch zu rühren.
Aufruf führt zu viel Kritik an Poikimane und Twitch – Dazu Rassismus-Vorwürfe
Das ist jetzt das Resultat: Unter dem Hashtag finden sich auf Twitter weitere Clips, die das alte Video von Pokimane zeigen. Außerdem werden unvorteilhafte Fotos von Pokimane gepostet, die schon früher Teil eines Angriffs auf sie waren. Zudem sehen einige in dem Bann von JiDion einen Fall von Rassismus: Ein schwarzer Streamer werde hart bestraft, während eine vermeintliche weiße Streamerin (Pokimane) auch bei schweren Vergehen leicht davon kommt:
- Ein Nutzer sagt, Pokimane würde ihre Privilegien als Weiße nutzen, um einen Schwarzen von der Plattform werfen zu lassen.
- Pokimane habe nur 2 Tage Bann erhalten, obwohl sie illegal streamte, was ein Bundesverbrechen sei. JiDion werde jetzt für eine solche Nichtigkeit gebannt.
- Ein Nutzer sagt: „Schwarze Creator kriegen immer den meisten Hass ab.“
- „Sie tun alles, um eine erfolgreiche schwarze Person fertig zu machen.“
Dass Pokimane in Marokko geboren wurde, scheint bei der Diskussion keine große Rolle zu spielen.
Pokimane war schon in der Vergangenheit wiederholt ein Opfer von Angriffen. Sie ist die einzige Frau an der Spitze von Twitch und hat damit eine exponierte Stellung:
Große Twitch-Streamerin bekommt viel Hass ab, legt jetzt erstmal eine Pause ein