Experte erklärt: Twitch sieht bei den neuen Enthüllungen zum Bann von DrDisrespect schlecht aus

Experte erklärt: Twitch sieht bei den neuen Enthüllungen zum Bann von DrDisrespect schlecht aus

Im Jahr 2020 wurde der Twitch-Streamer DrDisrespect gebannt. Jetzt, im Juni 2024, soll angeblich der Grund bekannt sein. Der heute 42-jährige Streamer habe damals einer Minderjährigen sexuell eindeutige Nachrichten geschickt. Aber die Situation ist verworren, sagt YouTuber Charles White.

Das sind die Vorwürfe:

  • Ein hochrangiger ehemaliger Mitarbeiter von Twitch hat die Bombe platzen lassen: DrDisrespect sei damals gebannt worden, weil er über das Whisper-System von Twitch einer Minderjährigen „sexuelle Nachrichten“ (Sexting) geschrieben habe und sich auf der TwitchCon mit ihr treffen wollte.
  • Twitch-Mitarbeiter hätten das gesehen und DrDisrespect gebannt.
  • Es sei also kein Fehler von Twitch gewesen.

Quelle hatte zentrale Position bei Twitch

Wer ist die Quelle: Cody Conners war „Strategic Partnership Account Director“ von Twitch. Das ist eine zentrale Rolle. Er kümmerte sich in der Position um die Parameter, wie Twitch-Mitarbeiter die größten Streamer betreuen.

2 bekannte Personen bestärken den Vorwurf

Ist das glaubhaft? Im Zuge der Diskussion meldeten sich zwei Leute zu Wort, die in der Szene einiges Gewicht haben:

  • Nathan Greyson war zu der Zeit der Twitch-Experte für Kotaku (und der Auslöser des GamerGate-Skandals): Greyson sagt, er hätte das von verschiedenen Quellen mehrfach erzählt bekommen. Er sagt, er hätte, dieselbe Geschichte über DrDisrespect mindestens 4-mal gehört. Greyson sagt aber: Alle, die er gesprochen hat, hätten die Geschichte „Nur gehört“, niemand konnte sie belegen.
  • Rod Breslau, ein E-Sport-Journalist und Insider, bekannt „als“ Slasher, hatte sich 2020 schon zu dem Bann geäußert und gesagt, er hätte mehr Informationen. Es sei jedoch eine „heikle Angelegenheit“, er fühle sich nicht wohl damit, sie zu teilen. Dem wurde damals Aufschneiderei vorgeworfen. Jetzt fühlt er sich bestätigt.
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Das ist Rod Breslau, ein bekannter Industrie-Insider/Leaker.

Twitch-Bosse zu verschworen, um die Geschichte zu erzählen

Warum haben die es dann nicht erzählt? Greyson teilt einen Beitrag eines Kollegen, der sagt:

  • Ein Journalist brauche mehrere Quellen, um so eine Story zu bestätigen.
  • Die Entscheidungsträger bei Twitch seien offenbar nur eine kleine Gruppe und eng verschworen. Keiner von denen wollte Internas ausplaudern – denn dann wäre auch sofort klar, von wem die Internas kommen.
  • Zudem sei es schwierig bei Twitch überhaupt, wen zu finden, der solche Informationen kennt.

Das heißt wohl: Bisher hatten zwar einige gut informierte Journalisten das Gerücht gehört, konnten der Geschichte aber nicht auf den Grund gehen.

DrDisrespect verweist auf rechtliche Einigung, die ihn bindet

Wie reagiert DrDisrespect? Der hat sich bereits zweimal zu den Vorwürfen geäußert. Er sagt: Er stehe unter NDA; dürfe nichts sagen. Er verweist aber auf eine Einigung bei Twitch, nach der es kein „Fehlverhalten“ gab und er seinen vollen Vertrag ausgezahlt bekam.

Da sei nichts Illegales passiert.

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Experte sieht viele Ungereimtheiten in der aktuellen Diskussion

Das sagt ein Experte. Einer der größten Meinungsblogger im Netz, Charles White, erklärt, warum das alles so rätselhaft ist:

  • Wenn DrDisrespect wirklich einer Minderjährigen sexuelle Nachrichten geschrieben hat, hätte Twitch das melden und an die Behörden weiterleiten müssen. Twitch sei verpflichtet, die Sicherheit von Kindern auf Twitch zu gewährleisten. Das werfe ein sehr schlechtes Licht auf Twitch.
  • Dass Twitch offenbar einfach die privaten Nachrichten von Streamern liest, hält er für normal – das sei die Realität.
  • Die Aussagen von DrDisrespect wertet er als „rechtliches Blabla“ – er verstehe nicht, wie DrDisrespect so gebunden sein kann, dass er nicht einfach sagen könne: Er habe mit keiner Minderjährigen solche Nachrichten ausgetauscht.
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Er ist der führende Meinungsblogger in den USA.

Laut White wirft die Diskussion jetzt erneut viele Fragen auf. Er glaubt, dass es jetzt entweder bald eine Klärung gibt oder dass der Vorfall weitere Jahre ungeklärt bleibt.

Der Twitch-Streamer Asmongold sagt: Die Geschichte, DrDisrespect habe eine Minderjährige belästigt, sei ja wohl nichts, was sich durch eine Schlichtung aus der Welt räumen lasse.

Er glaubt, es sei vielleicht möglich, dass die Minderjährige aus welchen Gründen auch immer nicht kooperativ war und so nichts passiert ist.

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Hat DrDisrespect den MontanaBlack gemacht?

Was wäre eine Möglichkeit? Was eine Möglichkeit wäre, dass beides wahr ist. DrDisrespect kann einer 16-Jährigen sexuelle Nachrichten geschrieben haben, was gesellschaftlich verpönt, aber im juristischen Sinne nicht illegal ist.

Denn das „Age of Consent“ liegt in 31 Bundesstaaten der USA bei 16 – nicht bei 18.

Einen ganz ähnlichen Fall, wenn auch ohne juristisches Nachspiel haben wir vor wenigen Wochen bei einem der größten deutschen Twitch-Streamer gesehen: 21-Jähriger erzählt, wie ihm MontanaBlack seine 17-jährige Freundin ausgespannt haben soll.

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flyhightrypie

Wenn man keinerlei Beweise hat sollte man sich wirklich mit solchen Vorwürfen zurückhalten.
Und wenn überhaupt sollte man dann zur Polizei gehen.

Sich selbst Kredibilität zu geben weil Jounralisten oder XY haben auch ein Gerücht gehört.
Nach der Logik existiert auch Big Foot, der Weihnachtsmann und mit Redbull gibt es Flügel.
Hab ich alles schon gehört und bestimmt auch einige seriöse Journalisten oder so.

Und diese Fäkalientaucher wie Asmon und Charlie sollte man komplett ignorieren.
Leuten deren gesamter “Kontent”, nur darauf beruht Drama maximal zur eigenen Bereicherung auszuschlachten, sind einfach nur eklig und sollten von der Gesellschaft außgestoßen werden!
Und nicht als Internert Helden glorifiziert werden.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Monaten von
lIIIllIIlllIIlII

In solchen Fällen finde ich sogar die Berichterstattung nicht angebracht. Entweder es gibt ein Opfer und das Opfer wendet sich an die Justiz oder es gibt kein Opfer. Aber ein: es könnte vielleicht ein Opfer geben und dabei Namen nennen… ich finde, das richtet mehr schaden an, als es nutzen könnte. Hier gibt es einfach eine Güterabwägung, die in dem Fall zu Gunsten des Verdächtigten ausfällt.

Majora

Naja aber Twitch hatte das trotzdem zur Anzeige bringen müssen, mit oder ohne Opfer. Belege hätten sie ja gehabt. Wenn sie 16 Jahre alt wäre, dann wäre es ja kein Verstoß gegen AGB bzw würde den Bann rechtfertigen.
Erschreckend finde ich eigentlich nur das es scheinbar ganz normal ist das private Nachrichten mitgelesen werden und diese Praxis von allen so hingenommen wird. Orwells Geschichte wird immer mehr Realität 😅

lIIIllIIlllIIlII

Genau, aber das ist auch keine Berichterstattung im öffentlichen Sinne. Es ist ja eher ein Indiz gegen einen Vorfall, dass so eine Anzeige scheinbar nicht gab.

Das die Mitlesen… nein, dass überrascht mich nicht. Es hat keine End-to-End Verschlüsselung. Discord wird ebenfalls mitlesen.

ibaer

Wenn man einen Dienst einer privaten Firma nutzt und glaubt das solche Nachrichten sicher wären, lebt man in einer Illusion. Höchstens bei Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und ich wette selbst da könnte der Betreiber mitlesen wenn er es will.
Das hat aber alles null komma null mit Orwell zu tun. Wenn die Regierung von Deutschland Twitch zwingen würde das der Staatsschutz die Nachrichten automatisch ohne jegliche Einschränkung lesen darf, dann gehen wir Richtung Orwell.

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