Ich habe in einem neuen Survival-Spiel auf Steam nicht mal das Tutorial überlebt – Dabei sah es so einfach aus

Ich habe in einem neuen Survival-Spiel auf Steam nicht mal das Tutorial überlebt – Dabei sah es so einfach aus

The Tribe Must Survive ist neu auf Steam. In dem Aufbau-Survival-Spiel begleitet ihr einen steinzeitlichen Stamm durch die Dunkelheit. MeinMMO-Redakteur Benedict Grothaus, der sich eigentlich für einen erfahrenen Survival-Kenner hält, hat es ausprobiert – und direkt versagt.

The Tribe Must Survive ist genau die Art von Spiel, von denen die ganze Redaktion immer sagt: „Jo, das ist was für Benedict.“ Survival, Aufbau, von einem deutschen Indie-Studio, sieht nicht nach Welterfolg, aber nach cooler Perle aus. Und genau so ist es auch und ich zocke es seit Release… mit gemischten Gefühlen.

Eigentlich sieht das Spiel wirklich nicht so aus, als könne es mich brechen. Aber genau das tut es im Moment. In dem neuen Survival-Spiel muss ich meinen Stamm vor der Dunkelheit schützen.

Dazu muss nur ein Feuer brennen, während ich langsam das Dorf aufbaue, neue Ressourcen sammle und meine Bewohner mit allem versorge, was sie so brauchen. Kein Problem, mache ich in Against the Storm seit hunderten Stunden erfolgreich.

Natürlich hat jedes Survival- und Aufbau-Spiel so seine eigenen Kniffe, aber grob weiß man als Veteran ja dann doch, was zu tun ist. Deswegen spiele ich auch alle Tutorials mindestens einmal, wenn auch nur im Schnelldurchlauf. Aber das von The Tribe Must Survive habe ich nicht geschafft.

Ein Fehler und alles ist vorbei

Um es klar zu sagen: The Tribe Must Survive ist brutal. Ja, es sieht ein bisschen nach Horror aus, aber auch nicht mehr als Don’t Starve oder so. Ein bisschen Dunkelheit, leuchtende, rote Augen und Schatten-Tentakeln hier und da.

Aber The Tribe Must Survive bestraft wirklich jeden noch so kleinen Fehler. Am Ende vom Tutorial sollte ich irgendwie zwei Zelte bauen. Die kosten Holz. Das hatte ich, also hab’ ich gebaut – direkt vor der Nacht.

Ergebnis:

  • Holz weg, Feuer geht aus.
  • Außerhalb vom Lichtkreis geht niemand mehr arbeiten, neues Holz kommt nicht rein.
  • Keine 5 Sekunden in völliger Dunkelheit sind all meine Dorfbewohner von den Schatten verschluckt.
  • Tutorial verloren.

Das ist richtig übel und kenne ich so von kaum anderen Survival-Games, meist gibt es hier irgendeine Form von Galgenfrist. Und es wird noch härter: Im nächsten Versuch habe ich die Zelte gebaut, diesmal mit genug Holz als Reserve. Und vor allem: Holzfäller-Lagern im Feuerschein.

The Tribe Must Survive belohnt Mut, also dachte ich mir: Die können ja einfach nachts noch weiter hacken und im Lichtschein sammeln. Da waren aber alle schon so erschöpft, dass sie direkt schlafen gegangen sind. Ergebnis: Holz weg, Feuer aus, alle tot.

Ehrgeiz siegt über Katastrophen und Flüche

Beim dritten Versuch habe ich das Spiel dann so weit verstanden, dass ich tatsächlich weitergekommen bin. The Tribe Must Survive hat „Akte“ mit einer bestimmten Anzahl an Tagen. Am Ende jedes Akts steht eine Art Naturkatastrophe:

  • Erst eine Sonnenfinsternis, für die man logischerweise viel Holz fürs Feuer braucht.
  • Dann eine Überflutung, wobei die überfluteten Gebiete genauso gefährlich sind wie vollständige Dunkelheit.
  • Dann eine Heuschreckenplage, die prozentual gelagerte Nahrung vernichtet.

Mit jedem Versuch bin ich etwas weitergekommen und habe coole neue Mechaniken entdeckt, die ich etwa aus Frostpunk und ähnlichen Spielen kenne. Meine Leute gründen Gruppen mit bestimmten Philosophien, das Anbeten verschiedener Götter liefert Segen und über Forschung bekomme ich Boni.

Schließlich ist sogar die Expansion enorm wichtig. Angrenzende Gebiete müssen erst erkundet und dann erobert werden, fast wie in Manor Lords. Nur dort gibt es dann weiterführende Materialien wie besondere Medizin für Rituale, Artefakte oder Erze. Dazu kommen immer wieder Enscheidungen, die temporäre Boni aber auch langfristige Konsequenzen mit sich bringen können.

Es macht richtig Spaß, in The Tribe Must Survive weiterzumachen und zu entdecken, was es sonst noch so gibt. Auch, wenn jeder Fehler das Ende bedeutet: Das nächste Mal weiß man’s besser und kommt weiter. Einen Haken hat die Sache aber.

Zu wenig Roguelite für so harte Strafen

Das Spiel ist darauf ausgelegt, dass man immer wieder neu anfängt. Eigentlich kein Problem, macht “Against the Storm” ja auch so. Aber in The Tribe Must Survive gibt es nicht wirklich eine Meta-Progression.

Für das Überleben gibt’s Erfahrungspunkte und ein Meta-Level, wodurch dann ein paar neue Segen oder andere Boni freigeschaltet werden, später auch höhere Schwierigkeiten. Aber im Vergleich zu “Against the Storm” mit einem ganzen Forschugs-Baum mit Verbesserungen, ist das eben recht wenig.

Dazu ist der Start jedes Mal ziemlich zäh. Ist der Wald in der zufällig generierte Map nicht gut gelegen, kommt man nur schwer zuverlässig an Holz – die wichtigste Ressource für so gut wie alles. Außerdem fehlt irgendwie ein ausführliches Ende.

Wirklich viele Gebäude gibt es nicht, komplexe Produktionsketten ebenfalls nicht. Ist eben die Steinzeit. In den Rezensionen heißt es jedoch auch von vielen Spielern: So ganz fertig wirkt das Endgame noch nicht.

Ich bin noch nicht weit genug, um das vollumfänglich bewerten zu können und kann mir vorstellen, dass es noch versteckte Fortschritte gibt, die ich erst freischalten muss. Bis dahin … versuche ich, nicht nochmal am Tutorial zu scheitern und endlich mal weiter zu kommen. Allerdings bekommt The Tribe Must Survive bald richtig spannende Konkurrenz: Neues Survival-Spiel sieht immer mehr aus wie ein „hübsches Valheim“, bietet mehr Features

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