In diesem Shooter fühle ich mich, als wäre ich ein Actionheld der 80er, gegen den niemand eine Chance hat

In diesem Shooter fühle ich mich, als wäre ich ein Actionheld der 80er, gegen den niemand eine Chance hat

Lizenzspiele sind ein komisches Genre. Oft sind sie relativ mies und schaffen es nicht, die Essenz der Vorlage widerzuspiegeln. Das Gegenteil ist aber RoboCop: Rogue City. MeinMMO-Autor Nikolas Hernes findet das Spiel richtig gut und genießt das Kämpfen als lebender Panzer.

Was ist RoboCop: Rogue City?

  • Man spielt den titelgebenden Helden der originalen Trilogie
  • Die Geschichte spielt zwischen Teil 2 und 3 und erzählt von einem neuen Bösewicht, den RoboCop erledigen muss
  • Als RoboCop ballert man sich durch Gegnerhorden oder macht einfache Polizeiarbeit in kleinen Nebenmissionen
  • Die Kapitel sind unterteilt in offenen Leveln
  • Orientiert sich durch die Lizenz an 80er- und 90er-Jahre-Action

RoboCop: Rogue City ist ein Ego-Shooter, der nicht viel von modernen Konventionen schneller Shooter hält. Aber genau das macht Rogue City so fantastisch und zu einer guten Lizenzversoftung.

RoboCop: Rogue City Trailer

Langsam und schwerfällig, aber dadurch der perfekte RoboCop

Während heutzutage viele Shooter verlangen, sich schnell zu bewegen oder gute Deckungsmöglichkeiten zu nutzen und dafür viele Movement-Optionen zu bieten, ist RoboCop: Rogue City ganz anders.

Ihr seid vergleichsweise langsam und behäbig, eben wie ein Roboter. Doch genau das ist die perfekte RoboCop-Fantasie. Geht ihr in einen Raum rein, ballern direkt mehrere Gegner auf euch. Doch ihr seid der RoboCop. Beim Zielen scoutet euer Visier filmtypisch die Gegner und ihr entscheidet, wen ihr zuerst angreift. Ihr müsst zwar auf euer Leben achten, durch eine Heiloption könnt ihr aber wie ein lebender Panzer loslegen, ohne euch zu verstecken.

Dabei platzt das Geballer aus allen Nähten. Ihr könnt Wände mit eurer Pumpe einreißen und Gegner mit Knarren niedermähen. Alles schreit nach Popcorn-Kino.

Verschiedene Upgrade-Funktionen machen euch wahlweise noch stärker in Form von Rüstungen, neuen Zieloptionen oder einfach mehr Leben. Auch eure ikonische Pistole kann durch Platinen aufgewertet werden, wodurch ihr etwa nie mehr nachladen müsst oder mehr Schaden verursacht.

In keinem anderen Spiel habe ich mich so nah dran an 80er-Jahre-Actionfilmen gefühlt, wie in Rogue City. Man spielt die 1-Mann-Arme, die vor Schüssen nicht zurückschreckt und das plumpe Böse besiegt.

Detroit als gewalttätige Dystopie

Der erste RoboCop-Film war trotz seines Action-Genres eine satirische Aufarbeitung einer immer gewalttätiger werdenden Gesellschaft. Deswegen funktioniert der Film auch noch heute. Und in Rogue City wird Detroit als eine Dystopie dargestellt, die von der Firma OCP im Hintergrund kontrolliert wird.

Die Ästhetik der Technik und Umgebungen ist dabei erfrischend nostalgisch. Röhrenmonitore und klobige Technik voller hexagonaler Formen zeigen eine Zukunftsfantasie, die heutzutage kaum noch aufgegriffen wird.

Beides wird thematisch in der Story von Rogue City aufgearbeitet und funktioniert durch kurze Zwischensequenzen ganz gut. Es fehlt zwar die satirische Spitze, die der Film erreicht, diese wird aber über existenzielle Fragen ersetzt, die sich mit RoboCop und seiner Rolle als Mensch beschäftigen.

Im Skillbaum kann man anstatt Kampf-Skills auch Fähigkeiten für die Erkundung und für Dialoge freischalten, die neue Möglichkeiten in der Welt eröffnen. Trotz der versteckten Thematik ist Rogue City, wie auch der Film, an vielen Stellen lustig. Man kann Strafzettelverteilen oder in Sidequests Drogendealern zuhören, wie sie sich über freie Marktwirtschaft unterhalten.

Ich kann jedem nur empfehlen, die Nebenquest zu machen, denn dort verstecken sich unterhaltsame Momente, die im Kopf bleiben.

Die 80er und 90er hatten eine andere Art von Action, und RoboCop: Rogue City verfrachtet mich genau in diese Filme. Ich liebe die langsame Action und die plumpen Sprüche und Geschichten. Das Spiel zeigt, dass wir nicht nur Triple A und Indie brauchen. Wir brauchen auch Double-A-Produktionen, die nicht so hochpoliert und clean wirken, denn dadurch kriegen wir auch Marken wie RoboCop als Spiel.

Wer nicht der größte Freund von schneller Action ist und trotzdem in einem Shooter ballern möchte, dem kann ich RoboCop: Rogue City nur ans Herz legen. Skurrile Action erwartet euch auch in Anger Foot.

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