EVE Online: Mächtiger Space-Tyrann erklärt, warum er sein geliebtes MMORPG nach 15 Jahren aufgeben musste

EVE Online: Mächtiger Space-Tyrann erklärt, warum er sein geliebtes MMORPG nach 15 Jahren aufgeben musste

Das MMORPG EVE Online ist das Ur-Metaversum erklärt Michael Pusateri, ein Geschäftsmann im echten Leben und Space-Tyrann in seiner Freizeit. 15 Jahre lang spielte er das MMORPG EVE Online, genoss seinen wachsenden Ruhm und Einfluss, aber dann war es vorbei.

Woher stammen die Informationen? Michael Pusateri, im echten Leben CEO einer IT-Firma, hat auf der Seite Medium einen Artikel veröffentlicht, in dem er seine Beziehung zum MMORPG EVE Online beschreibt.

Der Artikel richtet sich an Leser, die aus der Wirtschaft kommen, und keine Ahnung haben, was im Spiel abgeht. Er bemüht sich darum, die Faszination EVE zu erklären und wie belohnend er seine Zeit als Chef einer Organisation mit tausenden von Spielern fand.

Im Spiel hieß Pusateri “Dunk Dinkle” und war der CEO von “Brave”.

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Space-Demokratie funktioniert einfach nicht – Chefs haben absolute Macht

Das ist das Bemerkenswerte: Der Autor erzählt seinen Weg im Spiel, der lange Zeit wie eine reine Erfolgsgeschichte klingt:

  • Er fängt 2008 mit dem Spiel an, erarbeitet sich langsam einen Namen in einer Organisation und lernt das Spiel kennen
  • 2013 baut er eine Gruppe von Spielern auf und steigt tiefer in EVE Online ein. Er schreibt über sein Spiel, veröffentlicht Videos, nimmt an Talks mit anderen Spielern teil
  • Letztlich wird er zum CEO seiner Organisation. Als Chef hat er unbeschränkte Macht, wie er erklärt:

Die Gruppe der Anführer in EVE besteht fast ausschließlich aus (weitgehend) wohlmeinenden Diktatoren. Gruppen haben Weltall-Demokratie probiert, aber das ist immer wieder gescheitert. Was letztlich funktioniert, ist ein Anführer mit totaler Kontrolle, der Entscheidungen im Spiel trifft. In EVE nennt man sie CEOs, aber eigentlich sind es Warlords, die ihre Ländereien beherrschen und ihre Truppen kommandieren, um anzugreifen oder zu verteidigen.

Wie hat er das wahrgenommen? Der Autor beschreibt, dass EVE Online für ihn am Anfang total entspannend war und einen Gegenpol zu seinem stressigen „Business-Leben“ in der echten Welt bildete. Die Komplexität und der feste Rhythmus im Spiel fühlten sich für ihn entspannend an.

Doch, als er zum CEO wurde, änderte sich das langsam. Er erklärt:

  • Über Discord war er nun ständig im Austausch mit anderen CEOs, musste permanent erreichbar sein, um Krisen zu managen
  • Es wurden Verträge aufgesetzt, die häufig von echten Anwälten kontrolliert wurden, um Schlupflöcher zu finden, die man später ausnutzen konnte
  • Dabei genoss er den „Nano-Ruhm“, den er als extrovertiert auftretender Space-Lord hatte, mit dem jeder reden wollte und den so viele kannten. Er hatte sogar immer Schnickschnack wie Flaschenöffner bei sich, mit dem Logo seiner Gilde drauf, um sie als Geschenke zu verteilen

EVE Online wird zum zweiten Job und das ist ein Job zu viel

Was war das Problem? Während der Pandemie nahm der Stress im echten Leben zu und er bekam immer schlimmere Kopfschmerzen:

Jeden Morgen wachte ich auf und hatte Probleme in EVE zu lösen: Ich verbrachte lange Tag im Büro und dann musste ich mich abends noch um EVE kümmern. Das war eine Menge Arbeit. Mein Spaß pro Stunde war niedrig und EVE fühlte sich an vielen Tagen wie ein Job an. Ich fand es immer noch belohnend, aber es forderte seinen Tribut, mein zweiter Job im Meta-Verse. Sogar wenn ich von der Arbeit freihatte, war ich in EVE immer noch im Dienst, musste Dinge vom Hotelzimmer oder dem Strand managen, statt auszuspannen.

Letztlich wurden die Kopfschmerzen unerträglich. Er nahm Anti-Migräne-Mittel und legte sich unters Messer, um Probleme am Kiefer zu beheben, aber als er sich langsam erholte, rieten ihm die Ärzte, dass Stress ein großer Auslöser sei und er ihn dringend verringern müsse.

Also tat er vor 6 Monaten das, was er nie für möglich hielt: Er hörte mit EVE Online auf und gab die Schlüssel zu seinem Teil der Galaxis an einen NASA-Forscher weiter, den er als Nachfolger ausgewählt hatte.

Jetzt sagt er:

Ich vermisse die Leute furchtbar, aber ich genieße die Freiheit, andere Sachen zu machen. Die Freiheit, dass ich nicht meinen Computer anschalten muss, um Weltall-Arbeit zu verrichten.

Auch seine Frau sei „begeistert“, dass er dieses Kapitels seines Lebens abgeschlossen habe.

Wenn wir schon auf MeinMMO über Space-Tyrannen in EVE Online schreiben, dann müssen wir auch auf DEN Space-Tyrann verweisen:

Der knallharte Space-Tyrann im MMORPG EVE Online schmeißt alles hin: „Bin doch nicht der Sündenbock der Galaxie“

Das Titelbild ist das Thumbnail eines YouTube-Videos von Pusateri. Er bewarb sich damit für den Spielerrat in EVE “CSM”.

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Ascy

Ja EvE Online….so sehr man es liebt so sehr verteufelt man es auch ganz gerne.

Der Knackpunkt an EvE ist einfach der Faktor Zeit, da wo man sich in anderen Games, wie WoW, für einen Raid Abend ein Zeit Fenster setzt da triggert EvE hin und wieder ins unermessliche.

Während in WoW nach 2 Stunden der letzte Raid Boss lieht da eskaliert ein kleiner Fight. Aus einer handvoll Spielern werden plötzlich hunderte oder tausende und es werden Schiffe aufs Schlachtfeld geworfen die man dann gerne zerstören möchte.

In der EU Timezone läuft die Uhr erbarmungslos in die Morgenstunden und andere Timezones werden aktiv.
Der Server versucht alles zu geben dennoch tickt der TiDi und einfach ausloggen funktioniert nicht mehr, man möchte sein Schiff, welches auch mal ein paar Hundert Euro kosten kann nicht aufs Spiel setzen.

Oder eine wichtige Struktur vom Gegner muss fallen, dieser Gegner nutzt aber seine Timezone und ein wichtiger Kampf muss in den späten Abend, morgens oder Nachmittags geführt werden.
Spieler fühlen sich unter zwang und wollen es nicht verpassen weil die Dringlichkeit gegeben ist usw

EvE ist halt ein Zeitfresser und da muss man sich nichts vormachen….von daher man kann es lieben und auch hassen….ist beides nicht immer zu unterscheiden.

Achja….neben PvP gibt es noch andere Dinge wie z.b. Politik, Handel, Produktion usw usw

Canute

Das so ein CEO oder Gildenleiter ein Vollzeit job ist, unterschätzen viele Spieler.
Entweder wachsen sie in diese Führungsrolle rein und lernen viel daraus, oder gehen schnell runter.
Aber das ist in jedem MMO so, den Raidgildenleiter in WoW geht es bestimmt genauso.

Ooupz

Ja, auf jeden Fall, kommt darauf an ob Progress oder Feierabend Gilde, je mehr man erreichen möchte desto mehr Zeit und Arbeit muss man investieren

Mario

Ja Eve, geiles Spiel, naja eher Tabellenkalkulation im Weltall. Das was fesselt ist dort die Community, und das sage ich der auch nach 10 Jahren Ausgestiegen ist. ich hatte zwischendrin nur eine kleine Corp von 30 mann + alts zu managen, aber auch das war anstrengend. Alle bei der Stange zu halten , zu beschäftigen, Ziele zu setzen …
Es ist im Endeffekt wirklich eine zweite Arbeit, von daher nicht verwunderlich dass er da “so viel Stress” bekommen hat.

Andy

Ich persöhnlich könnte mir nie vorstellen mich so in ein Spiel reinzusteigern eben weil alles andere auf der Strecke bleibt.
Kann es auch nicht verstehen,verurteilen allerdings auch nicht aber es übersteigt mein Verständnis wie sich jemand in ein Spiel so einlassen kann dass man sogar krank davon wird.
Gut er hat jetzt die Notbremse gezogen aber wieviele andere machen das nicht

JahJah

Denke da fehlt halt der Ausgleich durch andere real life Hobbys, spiele selbst hauptsächlich MMO und Shooter, hauptsache Multiplayer und auch in einer tollen Gilde, aber sobald was anderes ruft oder das Wetter draußen zu toll ist bin ich weg vom Bildschirm. Da hab ich klare Prioritäten und viele andere schöne Hobbys zum Ausgleich.

Ooupz

Jeder setzt seine Prioritäten anders, es gibt Menschen die spielen vor sich hin und spielen rein aus Spaß und andere die vielleicht ein Ziel verfolgen oder sehr competitive agieren, immer gut darin sein wollen in dem was sie tun und machen. Für mich ist PvP purer Ernst, das heißt ich möchte gewinnen, um jeden Preis und dafür gebe ich auch mein bestes. (Natürlich ohne Cheats oder Bugs)

EsmaraldV

Die Dosis macht das Gift! Wenn Spiele zur Belastung werden hat das nichts mehr mit „Spiel“ zu tun.

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