Ehemaliger Student zerstört Computer im Wert von 47.000 Euro, benötigt dafür nur einen harmlos wirkenden USB-Stick

Ehemaliger Student zerstört Computer im Wert von 47.000 Euro, benötigt dafür nur einen harmlos wirkenden USB-Stick

Ein früherer Student hat an einer Uni 59 PCs und andere technische Geräte per Stromschlag zerstört. Der dafür eingesetzte USB-Killer-Stick hat einen Hardware-Schaden von über 47.000 Euro verursacht.

USB-Sticks unbekannter Herkunft sollten nie bedenkenlos an den eigenen Rechner angeschlossen werden. Fremde USB-Datenträger können versteckte Computerviren enthalten, die nur in Ausnahmefällen nicht darauf ausgelegt sind, Schaden anzurichten.

Es gibt aber auch USB-Sticks, die ohne Schadsoftware ausgestattet sind und dennoch eine zerstörerische Wirkung haben. Unsere Kollegen von 3djuegospc.com berichteten von einem früheren Studenten, der mit einem USB-Killer-Stick 47.000 Euro Schaden an seiner alten Uni verursacht hat.

Ehemaliger Student benutzt Killer-Stick, um 59 PCs zu zerstören

Was hat der frühere Student gemacht? Ein Mann hat 2019 im College of Saint Rose (Albany, New York) insgesamt 59 Computer, 7 Monitore und PC-gestützte Podien mit offenen USB-Steckplätzen zerstört. Da sein Studium bereits 2017 endete, war er zum Zeitpunkt der Tat kein Student mehr.

Alle Geräte wurden durch einen Stromschlag unbrauchbar gemacht. Der ehemalige Hochschüler nutzte dafür einen speziellen USB-Killer-Stick, den er an die USB-Slots der betroffenen Geräte anschloss. Einige Forscher sind verglichen damit schon einen Schritt weiter und “braten” Handys auf kabellose Weise.

Die beschädigte Hardware hatte einen Wert von 47.000 Euro. Hinzu kommen 7.000 Euro Arbeitszeit für Mitarbeiter aufgrund der Untersuchung und dem Austausch zerstörter Hardware. Der Student wurde dazu verurteilt, die Gesamtkosten zu übernehmen und musste für ein Jahr ins Gefängnis.

Wie funktionieren diese Sticks? USB-Killer-Sticks sehen von außen wie herkömmliche USB-Sticks aus. Im Inneren ist allerdings kein Flash-Speicher wie bei normalen Sticks verbaut. Statt Speicherchips befinden sich in Killer-Sticks elektronische Bauteile, die für eine elektrische Entladung sorgen.

Die Killer-Sticks können mit jedem beliebigen USB-Netzteil aufgeladen werden. Bei der Entladung im Zielsystem werden rund 200 Volt erreicht. Dies genügt, um elektronische Geräte nachhaltig zu beschädigen, sodass sie ausgetauscht oder repariert werden müssen.

Warum gibt es diese Sticks? Der Besitz von USB-Killer-Sticks ist legal und können bei verschiedenen Online-Händlern erworben werden. Im professionellen Bereich werden die Killers-Sticks benutzt, um Probleme und Sicherheitslücken zu identifizieren, vergleichbar mit Microsofts USB-Wagen des Todes.

Auf diese Weise können unterschiedliche Systeme auf Überspannungsangriffe hin getestet werden. Dazu gehören beispielsweise Bordunterhaltungssysteme und lebenswichtige medizinische Systeme, deren Überspannungsschutz solchen kriminellen Angriffen Stand halten muss.

Aber auch elektronische Schlösser und Zutrittskontrollsysteme werden damit überprüft, um eine ordnungsgemäße Funktion zum Öffnen bei einem Systemausfall zu gewährleisten.

Dieser Fall zeigt, dass Technik, die ursprünglich einem wichtigen Zweck dient, auch auf böswillige Weise genutzt werden kann. Ähnlich verhält es sich mit dem Projekt eines deutschen Künstlers. Die Dead-Drops, die einen Offline-Datenaustausch zwischen Gleichgesinnten ermöglichen, können leider auch von Kriminellen für die Verbreitung von Schadsoftware genutzt werden: In Deutschland gibt es über 400 USB-Sticks, die aus Wänden herausragen – Was ist das „Dead Drops“-Projekt?

Quelle(n): 3djuegospc.com, Titelbild
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