Microsoft arbeitet an neuer KI, die Raidbosse in MMOs unbesiegbar macht

Microsoft arbeitet an neuer KI, die Raidbosse in MMOs unbesiegbar macht

Raidbosse gelten in MMOs als große Herausforderung, vor allem wenn sie frisch veröffentlicht wurden. Doch mit der Zeit lernen die Spieler alle Mechaniken kennen und besiegen die Bosse im Schlaf. Doch das könnte sich bald ändern.

An was arbeitet Microsoft? In einem Livestream von Microsoft sprach der Software Engineer James Trott über Künstliche Intelligenz in Videospielen. Speziell ging es darum, dass die KI lernen soll, dynamisch und in Echtzeit auf Spieler zu reagieren.

So könnten Bosse entstehen, die das Verhalten der Spieler lesen und so selbstständig ihre Mechaniken und Abläufe verändern. Eine klassische Meta, in der Teams mit der immer gleichen Aufstellung spielen, könnte so verhindert werden.

Warum ist das spannend? Kämpfe im PvE sind besonders bei neuen Bossen interessant, da die Spieler erstmal Mechaniken lernen und die Besonderheiten im Kampf herausfinden müssen. Daraus entwickeln sich in manchen MMOs Rennen um die “World First”-Kills, die wie bei WoW sogar auf Twitch für Interesse sorgen.

Doch danach nimmt die Herausforderung irgendwann ab. Bosse haben “Farm-Status” und werden im Vorbeigehen erledigt. Dynamische Bosse hingegen könnten langfristig spannend bleiben, was wiederum für viel Spaß und Wiederspielwert sorgen könnte.

Trott erwähnt dabei aber auch, dass es schwierig ist die Bosse nicht aus Versehen zu hart zu machen.

Die Maschine lernt und liest die Spieler

Was sagt der Entwickler genau? Trott beschreibt im Livestream, an was Microsoft gearbeitet hat und wie das Raidbosse in Zukunft beeinflussen könnte:

Wir haben letztes Jahr an einem Projekt mit Microsoft-Technlogie gearbeitet, um ein MMO-ähnliches System für Bosse zu entwickeln, das das Verhalten der Spieler in Raids lernt.

Wenn die Raidkämpfe dann laufen und Spieler eine dominante Strategie finden, passen sich die Bosse fast in Echtzeit an [und] erkennen die Strategien, die die Spieler einsetzen.

Diese Änderungen führen anscheinend sogar zu ganz neuen Mechaniken, die die Entwickler ursprünglich gar nicht für den Boss vorgesehen hatten.

Wir haben eine Menge interessanter Sachen mit den genetic algorithms erlebt, bei denen sich der Inhalt auf der Grundlage einiger weniger Grundprinzipien zu etwas Neuem entwickelt hat, dass die Entwickler sich vielleicht nie vorgestellt hätten.

Diese 5 MMOs haben die besten Bosskämpfe

Wo liegen die Probleme? Die Umsetzung der dynamischen Bosse bringt aber auch Hindernisse mit sich. Ein Problem sind zu starke Raidbosse, die die Spieler einfach nie besiegen können.

Für das Problem müssen die Entwickler noch Lösungen finden, wie Trott erklärt:

Die Herausforderung für die Entwickler besteht nun darin, wie man das maschinelle Lernen und die Simulation angesichts der menge an Rechenleistung in der Cloud zurückhalten kann, damit NPCs und Monster nicht perfekt sind.

Denn mit genügend Training und Rechenleistung werden sie die Spieler jedes Mal besiegen.

Guild Wars 2 Raid Qadim
Qadim, ein Raidboss aus Guild Wars 2

Was heißt das für die Zukunft? Derzeit scheinen die Systeme noch nicht ausgereift genug zu sein, um solche Raidbosse in MMOs umzusetzen. In der Zukunft könnte dies jedoch möglich zu sein.

In fast jedem PvE-Inhalt entwickelt sich irgendwann eine Meta, also eine Gruppenaufstellung samt bestimmter Fertigkeiten, um einen Boss problemlos zu besiegen.

Eine solche Meta könnte in der Zukunft zerstört werden. Wenn die Maschine dynamischer wird, müssen sich auch die Spieler in ihrem Verhalten anpassen. Das klingt extrem spannend.

Quelle(n): Kotaku
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chips

Ich weiss nicht, ob sie da wirklich eine gute Lösung für finden werden. In Singleplayer Spielen ist eine dynamische Anpassung durchaus sinnvoll. Dort hat man in der Regel aber keine Vergleichswerte (eine Ausnahme wären z.B. Speedruns). Das ist aber für den Durchschnittsspieler nicht relevant. Am Beispiel Speedruns sieht man aber schon eine grosse Problematik. Wenn sich Spieler messen, die Voraussetzungen aber nicht für alle die Gleiche ist, wird ein First Kill Event seiner Grundlage beraubt. Stellt man dann die KI ab?

Auch nimmt eine dynamische Anpassung des Schwierigkeitsgrades gewissermassen einen Teil der Motivation. Nehmen wir an, die KI kann den Schwierigkeitsgrad perfekt balancen. 0815 Random Run mit 10% AFKlern braucht genauso lange wie die Top Gilde Invincibus Bourgeoisie. Wieso sollte man sich am Ende noch anstrengen, wenn der Erfolg doch nicht im eigenen Können sondern in einem Algorithmus liegt?

Spiele in denen man eine gewisse Leistung zeigen muss, beruhen darauf, dass alle die gleiche Ausganglage und die gleichen Regeln haben. Sonst wird alles, was über reine Unterhaltung konsumieren hinaus geht, beliebig.

N0ma

Blizzard schafft das auch ohne KI 🙂

Todesklinge

Skynet… … kurz vor dem Raidboss abspeichern.
Nicht das dann ein Roboter aus der Zukunft in die Vergangenheit reist und deinen Spielstand löscht ^^

N0ma

eigentlich sucht der nach deiner Mudda 😉

Was gut klingt wird in der Praxis in Chaos enden.
Im Singleplayer könnte und wird das viel Spass machen aber Raids sind einfach kein flexibles Gebilde.

Scaver

1. Skynet

So, wo wir das nun erwähnt haben, mal zum eigentlichen Inhalt.
Grundsätzlich kann ich den Reiz ja verstehen. Faktisch würde es in MMOs aber nur zu folgenden 2 Ergebnissen führen:

1. Es kommt selten neuer Content, da der alte Content ja auch immer wieder anders und damit “neu” ist.
2. Die Spieler werden in der Masse schnell frustriert, da es eben nie eine Strategie geben kann, die man einarbeitet.
Genauso wie der Boss sich anpasst, müssen die Spieler es dann auch. Und da wird die Masse zumindest auf Dauer nicht mitmachen.
Also werden sie, nach einigen Runs, den Boss nicht mehr spielen, erst Recht nicht, wenn sie nichts mehr von ihm brauchen. Denn die meisten der MMO Spieler spielen nur den Content, der ihnen persönlich noch etwas bringt. Wenn man anderen, die selber noch nicht so weit ist helfen soll/will, muss es vor allem schnell und einfach gehen. Das wäre hier nicht gegeben.

So toll ich das Projekt aus technischer Sicht sehe… so negativ sehe ich es am Ende für das Gameplay in MMOs.

Chris

Zum zweiten 1.: Auch wenn das die Folge davon wäre, kann man grade im PvP einiger Spiele sehen, wie gut das Funktioniert. Ich kenne genug Spiele, bei denen sich nach kurzer Zeit Langeweile und Contentflauten breit machen. Wenn die Inhalte aber länger frisch wirken, kann man auch leichter solche Contentflauten überbrücken.
Zu 2.: Ganz so wird das auch nicht sein, hier wird die KI an die jeweiligen Spiele sicherlich angepasst. Gleichzeitig verändert sich die Art, wie MMOs entwickelt werden, wenn sie solch eine KI verwenden. Heute werden Raid Bosse sehr ähnlich aufgebaut, weil sie sonst keine Herausforderung bieten würden. Mit so einer KI könnte man völlig neue wege gehen. Passt man sich in anderen Punkten an, kann auch auf längere Sicht ein Raid Boss interessant bleiben.

brauchen nur zu EA gehen ,die haben schon so eine KI ,die den gegner unbesiegbar macht ^^ nennt sich momentum /DDA
das problem an dieser ki ist,dass sie die fähigkeiten/skill des spielers extrem stark einschränkt und nicht an seiner leistungsgrenze bringt 😉
in fifa wird man so teilweise gezwungen den ball bei einen konter eher nochmal hinten rum zu spielen anstatt den konter zu ende, weil die eigene ki nicht mitrennt oder sich hinter den gegner versteckt

irgendwie schon,
oben steht ja,
nutze ich immer die gleiche Strategie stellt sich der boss darauf ein,
die ki von EA in fifa funktioniert schon so,wenn ich immer über der gleichen seite angreife, stellt diese sich automatisch darauf ein und stellt sie zu ,bin ich der ki dann aber immer noch überlegen ,schwächt diese ki meine spieler Attribute ab,schüße sind schwächer und nicht mehr so präzise,pässe werden auch abgeschwächt und spieler werden langsamer

Nico

nein, fifa ki glänzt durch passivität. Sie reagiert oft einfach garnicht. Oder lässt bälle durch die spieler durch etc. Das ist was anderes

Chris

Ausgerechnet den Namen tragen und dann ne Raid-Boss-KI mit ner FIFA-KI vergleichen… läuft bei dir.

Schuhmann

@dunningkrugereffekt66 Ich weiß nicht, wo du sonst kommentierst, aber hier haben wir einen anderen Ton.

Ich hab eben zwei Postings von dir gelöscht, die weit unter dem Niveau waren, das wir hier anstreben.

Noch irgendwas, das in die Richtung geht und alle weiteren deiner Postings landen automatisch im Müll.

Chiefryddmz

Hört sich ziemlich spannend an die ganze Thematik! Vor allem das “in echtzeit” – Ding ??

Die Grenze zwischen Spass und Arbeit und Frust ist sehr klein. Aber am ende wollen die Spieler dafür Arbeiten? oder Spass haben?

Scaver

Genau das ist es, was ich mit meiner Antwort weiter oben meine.
Es ist ein Game und am Ende für jeden Hobby und Freizeit. Es ist ja Ziel in einem MMO, dass man immer besser wird und die Gegner mit der Zeit immer leichter. Das klappt in der Regel durch 3 Mechanismen:
1. besseres Gear
2. bessere Skills
3. bessere Strategie

Letzteres würde somit vollständig wegfallen. Und gerade Casual Gamer halten sowieso nichts davon und ignorieren Punkt 3 sowieso konsequent in MMOs.

Nico

dann sag mir mal wieso jedes mmo das auf deine genannten Punkte – also casualisiert dann immer weiter Spieler verliert.

Keins der mmorpgs der letzten Jahre fühlt sich an als ob man was geschafft hat, belohnungsgefühl ist für die meisten nicht vorhanden. Also sinken die Spielerzahlen.

Ein mmorpg sollte als Ziel haben Spieler zu halten dann kommt der spieleranstieg automatisch mit der Zeit. Was man mit sehr vielen Spielen belegen kann

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